Seit dem 1. Mai 2024 ist sie nun endlich in der Luft, die lang erwartete und sieben Jahre verspätete neue Lufthansa Kabine Allegris. Ich hatte die Möglichkeit, auf dem Zweitflug nach Toronto am 06.05.2024 dabei zu sein und die Lufthansa Allegris Business Class zu testen. An Bord bin ich dann noch in die Business Suite upgegradet worden. Wie mir die Allegris Kabine und der Service gefallen haben, erfahrt ihr in diesem Review.
Lufthansa Allegris Business Class – Die Buchung
Mein Kollege Jan- Niklas von (damals noch) Reisetopia hatte es irgendwie geschafft, auf dem Erstflug von München nach Toronto (was insgesamt der dritte Flug des Flugzeugs gewesen war) gebucht zu werden. Das hatte mich ein Stück weit herausgefordert, so dass ich mich auf die Suche nach Verfügbarkeiten für Prämienflüge gemacht habe. Ich war überrascht zu sehen, dass Lufthansa quasi für jeden Flug massig Verfügbarkeiten freigegeben hatte. Offenbar gehörte es zur Marketingstrategie, Bloggern und Influencern einen „Easy Access“ zu dem neuen Produkt zu gewähren, um schnell freundliche Reviews einzusammeln.
Da ich mit meinem Wohnsitz in Thailand einen Standortnachteil hatte, entschied ich mich für den Zweitflug von München nach Toronto. Ich habe also einen 3- Regionen Award von Bangkok über Wien nach München und weiter nach Toronto als Oneway gebucht. Das Routing hat mich 97.000 Miles and More Meilen gekostet und bestand aus Business Class Flügen mit Austrian Airlines von Bangkok nach Wien und weiter nach München sowie dem Allegris- Segment von München nach Toronto. Hier findet ihr mein Review zur Austrian Airlines Business Class (und hier mein Youtube Video).
Lufthansa Allegris – Lounge und Boarding
Ich bin also schon mit einem Langstreckenflug in den Knochen in München angekommen, weshalb ich mich zunächst einmal für eine Dusche in der Senator Lounge von Lufthansa am Satelitenterminal in München entschied. Die Business und Senator Lounges befanden sich praktischerweise direkt gegenüber vom Gate, von dem der Flug nach Toronto einige Stunden später dann auch starten würde. Da SAS zu dem Zeitpunkt noch Mitglied der Star Alliance war, hatte ich aufgrund meines SAS Eurobonus Gold Status Zugang zur Senator Lounge.

Lufthansa Senator Lounge München
Verunglücktes Boarding
Um ein paar Bilder bzw. Videos von der leeren Kabine machen zu können, bin ich sehr rechtzeitig zum Gate geschlendert, um mich direkt beim Priority Boarding vorne zu platzieren. Das Boarding verzögerte sich mehrfach wegen einer ominösen „Sicherheitsüberprüfung“ und ich befürchtete schon, dass der Flug gecancelled oder mit einer anderen Maschine durchgeführt werden würde. Mit einer Stunde Verspätung begann dann schließlich das Boarding – genau auf der anderen Seite von mir. Ich hatte also die Stunde in der Schlange umsonst ausgeharrt.

Lufthansa Boarding
Als ich schließlich an Bord gehen konnte, war natürlich schon Gewusel in der Kabine, und ich wurde zusätzlich von einer Passagierin aufgehalten, die überhaupt keine Ahnung hatte, auf welchem Sitz sie nun sitzen würde und deshalb hilflos im Gang stand und sich nicht mehr rührte. Davon genervt habe ich dann an meinem Extra Space Seat angekommen erstmal einen kleinen Frust- Take über das verkorkste Boarding in die Kamera gesprochen.
Das hat ein Flugbegleiter mitbekommen und erkundigte sich nach dem Grund für meinen kleinen Rant. Ich sagte ihm, dass ich nach einem Langstreckenflug aus Asien und wenig Schlaf verärgert über das unprofessionelle Boarding sei. Er zog ab, und ich hatte schon vermutet, dass ich ihn während des Fluges wohl nicht mehr wiedersehen würde. Doch tatsächlich kam er ein paar Minuten später zurück und winkte mich zu sich heran, wobei er auf die Business Suite in der ersten Reihe hinter dem Bulkhead deutete. Da hatte ich mal Glück gehabt.
Lufthansa Allegris Business Class – Die Kabine
Wie gesagt, durch das verunglückte Boarding habe ich keine vernünftigen Bilder von der Kabine machen können. Da ich beim Boarding meine Gopro laufen hatte, gibt es aber ein paar bewegte Bilder in meinem Allegris- Youtube Review. Die unterschiedlichen Sitztypen sind wie Bienenwaben ineinander verschachtelt. Die Business Class Kabine im A350-900 besteht aus zwei Teilkabinen. Insgesamt gibt es elf Reihen – sechs vorne und fünf hinten – die insgesamt 38 Sitzplätze bieten. Für die Passagiere sind drei Toiletten verfügbar.
In der ersten Reihe der beiden Teilkabinen ist jeweils eine Reihe mit Business Class Suiten. Diese werden von Lufthansa gegen einen streckenabhängigen Aufpreis von bis zu 600 Euro je Strecke angeboten. Dahinter wechseln sich jeweils Reihen in 1-2-1- Bestuhlung mit Reihen in 1-1-1- Bestuhlung ab. Letztere entstehen dadurch, dass in der Mitte in jeder zweiten Reihe so genannte Extra Space Seats verbaut sind, also gewissermaßen „Throne“ in der Mitte. Außen- und Mittelreihe sind zudem jeweils etwas versetzt, so dass man sich nicht gegenseitig auf den Teller gucken kann.

Lufthansa Allegris Kabine
Ist Lufthansa Allegris bei United Polaris abgeguckt?
Wären diese Extra Space Seats nicht, würde die Sitzkonfiguration enorm an die Anordnung bei der United Airlines Polaris Kabine erinnern. Tatsächlich ist die Polaris 2016 eingeführt worden, während Lufthansa seine Allegris Pläne erstmals 2017 vorgestellt hat. Es ist sehr offensichtlich, dass Lufthansa vorhatte, das seinerzeit innovative Polaris Modell einfach zu kopieren und es an ein paar Stellen zu verbessern.
Schauen wir uns die beiden Seatmaps von Aerolopa einmal an:
Man erkennt auf einen Blick, dass die Anordnung der Sitze ziemlich gleich ist. Die einzige Ausnahme ist, dass Lufthansa in jeder zweiten Reihe nur einen Sitz in gerader Ausrichtung in der Mitte verbaut, wo United zwei Honeymoonsitze hat. Ironischerweise wird der Lufthansa genau das nun vorgeworfen – dass es eben keine vernünftigen Plätze für gemeinsam Reisende gibt. Die Sitze vor und hinter den Extra Space Seats sind schließlich jeweils zum Gang ausgerichtet, was eine Unterhaltung deutlich erschwert.
Beide Kabinen, United Polaris und Lufthansa Allegris haben genau hier ihre Schwachpunkte, denn die Mittelsitze sind nicht nur nicht für Paare geeignet – sie bieten auch das geringste Maß an Privatsphäre.
Lufthansa Allegris – die fünf Sitztypen in der Business Class
Lufthansa hat nicht einen Business Class Sitz, sondern derer gleich fünf. Damit sollen verschiedene Bedürfnisse (gegen Aufpreis) bedient werden. Wichtig zu wissen ist dabei, dass der eigentliche Sitz immer der gleiche ist – auch in der Suite. Was sich unterscheidet, ist also nur die Verschalung, das Chassis sozusagen.
Bei der Planung wollte man es bei der Lufthansa möglichst vielen Passagierein recht machen und so gibt es in der Kabine echte Suiten mit einer Tür, es gibt Plätze mit besonders viel Privatsphäre, Sitze mit besonders viel Platz oder mit einem besonders langen Bett und einen Classic Seat, der keine besonderen herausragenden Eigenschaften hat. Der Clou dabei: Nur der letzte – und ehrlich gesagt unattraktivste – Sitz ist kostenlos buchbar. Für alle anderen Sitztypen wird ein Aufpreis bei der Sitzplatzreservierung fällig. So will Lufthansa die enormen Kosten für das neue Bordprodukt möglichst schnell wieder einspielen.
Die 5 Allegris Sitztypen im Überblick
Die Allegris Business Class bietet die folgenden fünf Sitztypen zur Auswahl:
- Business Suite: In der ersten Reihe hinter dem Bulkhead befinden sich je vier Suiten mit verschlossenen Türen. Die Verschalung dieser Sitze ist insgesamt deutlich höher. Ohne Zweifel sind dies die besten Sitze in der Allegris Business Class. Allerdings müsst ihr hier einen Aufpreis von mindestens 400 Euro bezahlen.
- Extra Privacy Seat: Die Fensterreihen haben wechselweise einen Sitz, der zum Gang und in der nächsten Reihe einen, der zum Fenster ausgerichtet ist. Diese werden als Extra Privacy Seat bezeichnet, weil sie am besten vom Gang abgeschirmt sind. Für die Reservierung eines solchen Sitzes müsst ihr mindestens 100 Euro zahlen.
- Extra Space Seat: Die Extra Space Seats sind die Einzelsitze in der Mitte der Kabine, die mit einer Menge zusätzlicher Ablagefläche daherkommen. Die Reservierung eines Extra Space Seats kostet euch mindestens 130 Euro.
- Long Bed Seat: Die Long Bed Seats befinden sich hinter den Extra Space Seats und zwar auf der Seite, auf der der Extra Space Seat die zusätzliche Ablagefläche hat. Unter dieser erweitert sich nämlich der Fußraum des Extra Long Bed Seat, der in ausgefahrener Position so eine Länge von 220cm erreicht. Die Reservierung eines solchen Sitzes kostet euch mindestens 100 Euro.
- Classic Seat: Classic Seats sind alle anderen Sitze, die nicht einer der vorher genannten Extra- Seats ist. Der Classic Seat ist immer zum Gang ausgerichtet und hat am wenigsten Privatsphäre. Classic Seats sind die einzigen Sitze in der Allegris Business Class, die kostenlos reserviert werden können.
Was Lufthansa mal als die spektakuläre Neuerung in der neuen Business Class Kabine geplant hatte, dreht sich in der öffentlichen Meinung so ein bisschen gegen sie. Die Individualisierung mit fünf verschiedenen Sitztypen, die alle Wünsche erfüllen sollen, scheint auch mir nicht der ganz große Wurf zu sein.

Lufthansa Allegris Business Class Kabine, © Lufthansa
Lufthansa Allegris Business Class Bewertung – Der Sitz
Extra Space Seat
Ich habe während des Fluges verschiedene Sitztypen ausprobiert. Mein gebuchter Sitz war der hintere Extra Space Seat in der hinteren Business Class Kabine. Wie oben schon erwähnt, sind die eigentlichen Sitze bei allen Sitztypen identisch. Insofern führt „Extra Space“ nicht zu einem breiteren Sitz, sondern man hat tatsächlich nur mehr Ablage. Auch der Fußraum ist nicht breiter und man hat auch nicht den Platz unterhalb der zusätzlichen Ablageflächen als Stauraum, da sich dort ja der Fußraum der hinter einem Reisenden befindet. Der einzige echte Vorteil des Extra Space Seats ist im Grunde, dass man keinen Sitznachbarn hat. Da der Sitz keinerlei Verschalung in Kopfhöhe hat, fühlt man sich ein bisschen wie auf dem Präsentierteller.
Tatsächlich habe ich ja nur einige wenige Minuten auf dem Sitz gesessen, fühlte mich dort aber sehr exponiert. Ich persönlich würde für den Sitz keine 130 Euro zusätzlich zahlen wollen, sondern mir wahrscheinlich lieber einen Privacy Seat am Fenster auswählen.

Lufthansa Allegris Extra Space Seat
Classic Seat
Während des Fluges habe ich mich zwischendurch mal auf einen freien Classic Seat gesetzt. Tatsächlich fand ich, dass man dort mehr Beinfreiheit hat als auf dem Extra Space Seat, weil man nicht so viel störende Verschalung im Beinbereich hat. Diesen zusätzlichen Freiraum der Beine zahlt man dafür mit einer geringeren Privatsphäre. Die Sitze sind zum Gang ausgerichtet, aber immerhin ganz gut abgeschirmt. Trotzdem kann einem natürlich jeder auf den Teller schauen, der vom Klo zurück zu seinem Sitz geht.
Immerhin schaut man seinem Sitznachbarn auf der anderen Seite des Gangs nicht in die Augen, weil die Mittelreihen und Fensterreihen etwas versetzt zueinander ausgerichtet sind. Das immerhin finde ich ganz gut gelöst.
Der Extra Long Bed Seat ist übrigens ein ganz normaler Classic Seat, der einfach nur einen längeren Fußraum hat. Der vor diesem Sitz befindliche Extra Space Seat hat auf der Seite des Long Bed Seats keinen Austritt zum Gang, so dass der Fußraum tiefer in die Verschalung des Vordersitzes reicht. Dies führt allerdings ein bisschen zu dem unangenehmen Gefühl, dass man in einem Sarg liegt. Gerade für Seitenschläfer ist das Extra Long Bed aus meiner Sicht keine optimale Lösung.

Lufthansa Allegris Classic Seat
Business Suite
Ich hatte das Glück, in die Business Suite an der Fensterseite upgegradet zu werden. Die Einzel- Suiten am Fenster sind ohne Zweifel die besten Plätze in der Business Class. Sie scheinen mir auch ein Stück größer zu sein als die beiden Suiten in der Mitte, weil es hier mehr Ablagefläche gibt. Außerdem hat man durch die schräge Anordnung auch noch ein bisschen mehr Beinfreiheit beim Schlafen.

Lufthansa Allegris Business Suite
Die Suiten haben eine höhere Vollverschalung als alle anderen Sitze. Ich kann mit meinen 192 cm zwar drüber schauen, aber mit ungefähr 160cm Höhe bieten die Suiten ein ordentliches Maß an Privatsphäre. Dazu haben die Suiten an der Fensterseite eine sehr breite Garderobe gleich hinter der Tür in der Wand verbaut. Das macht sie zu den Sitzen mit dem meisten verschließbaren Stauraum in der Business Class.

Business Suite Stauraum
Apropos Stauraum: Außer dem Compartment, das in der Wand verbaut ist, gibt es ein großes Laptopfach im Beinbereich, zwei aufklappbare Fächer auf der Konsolen- Ablage und einen „Tresor“ direkt neben dem Sitz, in dem Kopfhörer und eine Flasche Wasser verstaut sind. Unterhalb der Schiebetür dieses Stauraums sind Steckdosen und Anschlüsse.

Stauraum für Kopfhörer und Amenity Kit
Flatbed
Natürlich lässt sich der Sitz in ein komplett flaches Bett ausfahren. Das Besondere an den Business Suiten in der Allegris Business Class ist, dass eure Beine eben nicht in einem Fußraum verschwinden, in dem man sich kaum drehen und wenden kann. Ihr liegt komplett frei – ein Gefühl, das man sonst nur in der First Class hat. Ihr bekommt hier zudem eine Auflage, die die Liegefläche tatsächlich wirksam begradigt. Das Bettzeug machte ebenfalls einen sehr wertigen Eindruck.

Lufthansa Allegris Business Class Suite Flatbed
Wenn ihr mich fragt, ob ich nur von der Hardware ein besseres Business Class Produkt kenne, muss ich das verneinen. Die Lufthansa Business Suiten sind vom Raumangebot, dem freien Bett und den Ablagemöglichkeiten besser als QSuite oder All Nippon Airways The Room Business Class. Das Problem, das Lufthansa hat, ist, dass es davon nur acht Suiten gibt, die zudem einen hohen Aufpreis kosten.

Lufthansa Allegris Business Class Suite Flatbed
Lufthansa Allegris Business Class – Speisen und Getränke
Ich war, wie gesagt, auf einem der ersten Allegris Flüge überhaupt. Doch es war nicht nur mein „erstes Mal“. Auch die Crew war zuvor noch nie an Bord dieser Maschine gewesen. Entsprechend unabgestimmt war der Umgang mit der Bordküche noch. Auch gab es offenbar noch keinen klaren Umgang mit der Rolle der Business Suiten, die eigentlich eine eigene Speisekarte haben soll. Während das bei Jan- Niklas und den Kollegen von Travel-Dealz auf dem Erstflug nach Toronto offenbar auch geklappt hatte, gab es diesen erweiterten Service auf dem Zweitflug nach Toronto nicht. Ich bin also aus der ganz normalen Speisekarte der Business Class bedient worden.
Nach Oliven und Parmesan statt der obligatorischen Nüsse und einem vegetarischen Gruß aus der Küche gab es die Vorspeisen. Neben einem grünen Salat, den es für alle gab, konnte man aus drei verschiedenen Vorspeisen eine wählen. Für mich gab es Scheiben vom Rinderfilet, serviert mit Kräuterseitling, Tomate und Kürbis. Alternativ hätte es noch geräucherten Fisch mit Kartoffelsalat oder eine vegetarische Vorspeise auf Karottenbasis mit Quinoa gegeben. Die Vorspeisen waren okay, ohne dass sie mein Herz sonderlich erwärmt hätten.

Vorspeisen
Hauptgang
Als Hauptgang lächelte mich ein Kalbssteak mit Spargel, Hollandaise und Petersilienkartoffeln an. Es war aber ein gequältes Lächeln, denn der Spargel war wässrig und die Hollandaise angebrannt. Das Steak war dagegen hervorragend. Hier hatte sich die Crew ganz offensichtlich noch nicht mit den neuen Bordgeräten eingegrooved.
Zum Abschluss des Services musste ich mich, wie bei Lufthansa üblich, zwischen Käse oder Dessert entscheiden. Ich verstehe nicht die Vehemenz, mit der sich Lufthansa offenbar weigert, einfach beides anzubieten. Der Fairness halber sei gesagt, dass man mir in der Vergangenheit auch schon beides serviert hat, wenn ich freundlich nachgefragt habe. Doch das ist ein bisschen wie mit dem Amenity Kit bei Emirates – man möchte vielleicht nicht jedes Mal nachfragen müssen, sondern es einfach angeboten bekommen.
Da mir das Dessert für den zweiten Service eh besser gefiel, habe ich mich für ein paar Käsehäppchen entschieden, die ganz lecker waren. Dazu gab es den traditionellen Portwein und zum Abschluss ein Stück Schokolade.

Kalbsfilet mit Spargel
Zweiter Essen- Service vor der Landung
Beim zweiten Service weiß ich nicht, was mich geritten hat, die Tortellini Mozzarella zu bestellen (statt der Entenbrust). Die Tortellini schienen eher Ravioli zu sein und die Sauce war wieder leicht angebrannt. Das Schokoladen Mousse mit Himbeersauce war dann das beste an dem ganzen Essens- Service.
Fazit: Das Essen war nicht überragend, aber ich will das dem neu eingeführten Produkt zuschreiben und in ein paar Monaten vielleicht noch mal schauen, ob es sich inzwischen eingespielt hat.

Tortellini bzw. Ravioli
Lufthansa Allegris Entertainment System
Lufthansa hat in den Suiten sowie den Extra Space Seats Monitore mit einer Bildschirmdiagonale von 68 cm verbaut. Das ist wohl einer der größten Business Class Monitore weltweit. Auf allen anderen Sitzen müssen die Passagiere dagegen mit 45 cm Bildschirmdiagonale Vorlieb nehmen. Alle Entertainmentsysteme liefern gestochen scharfe 4K- Auflösung.
Nicht so scharf sind dagegen die Bilder der fünf Außenkameras, die ein paar tolle Eindrücke von unterwegs liefern können – wenn sie denn funktionieren. Hier ist tatsächlich ebenfalls noch Luft nach oben.
Die Entertainmentsysteme sind einerseits per Touchscreen direkt am Bildschirm bedienbar, andererseits aber auch über das an allen Sitzen verfügbare Tablet. Unterschiedliche Programme am Monitor und auf dem Tablet zu schauen, scheint dagegen nicht vorgesehen zu sein. Außerdem erstaunt, wie schwer und klobig das Tablet im Vergleich zu handelsüblichen Geräten ist. Dies umso mehr als dass das Tablet ja keinen Akku benötigt, weil es kabelgebunden ist.

Entertainment System Tablet
Lufthans FlyNet Onboard Wifi
Wifi an Bord ist theoretisch verfügbar und läuft über die Lufthansa FlyNet Plattform. Für den ganzen Flug wurden 25 Euro abgerufen. Da meine Erfahrungen mit dem Service eher nicht optimal sind, habe ich darauf verzichtet, das zu versuchen.
Lufthansa Business Class Amenity Kit
Zu Beginn gab es ein schönes Hardcase in limitierter Auflage als Amenity Kit. Hinsichtlich des Inhalts gibt es keinen Grund, besonders aufgeregt zu sein. Aber wie ich immer gerne sage: Mit einem Amenity Kit kann die Airline nichts gewinnen, aber sie kann verlieren, wenn sie keins herausgibt. Neben den üblichen Utensilien gab es übrigens einen faltbaren Einkaufsbeutel in Lufthansa Design. Mindestens die Idee hat mir gut gefallen. Solche einfachen Dinge mit Nutzen sind oft die einzigen Utensilien aus einem Amenity Kit, die tatsächlich verwendet werden.

Lufthansa Allegris Amenity Kit

Lufthansa Allegris Amenity Kit
Üblicherweise soll es für Passagiere in den Business Suiten auch Pyjamas geben. Ob es die aber nur für Vollzahler gibt oder auch für Reisende, die zwangsweise upgegradet werden müssen, weil keine anderen Plätze mehr frei sind, wird man abwarten müssen.
Fazit
Die neue Lufthansa Kabine ist im Vergleich zur alten Business Class im A350 natürlich ein Quantensprung. Das ist allerdings auch keine so große Kunst. Die Business Suiten sind ein ganz hervorragendes Produkt. Ob dieses allerdings den Aufpreis gerechtfertigt ist, den Lufthansa damit gerne erzielen würde, wird sich im Betrieb herausstellen müssen.
Bedenklich finde ich, dass schon nach wenigen Tagen im Einsatz die Verschalung an einzelnen Sitzen aus dem Leim gegangen ist. Einige Monate später sind viele Sitze schon defekt und können nicht verkauft werden. Hier wird man abwarten müssen, ob Lufthansa und die Hersteller die andauernden Pleiten, Pech und Pannen irgendwann einmal in den Griff bekommen.
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