Wie ihr wisst, bin ich ein großer Fan davon, mit Alltagsausgaben Meilen zu sammeln. Wie man im privaten Bereich mit regelmäßigen Ausgaben wie Miete Meilen generieren kann, habe ich im Artikel über Revolut schon beschrieben. In diesem Artikel geht es nun darum, wie ihr als Selbstständige(r) mit euren Geschäftsausgaben Meilen sammeln könnt.
Wer selbstständig ist, hat auch regelmäßig wiederkehrende oder hohe einmalige Kosten, die sich jeden Monat zu einem schönen Sümmchen aufsummieren. Deshalb ist es gut, dass es von zwei Kreditkartenanbietern auch Business- Varianten ihrer Meilen- Kreditkarten gibt. So könnt ihr eure geschäftlichen Ausgaben von den privaten Ausgaben getrennt halten und eben auch Punkte oder Meilen sammeln.
Meilen sammeln mit der American Express Business
American Express hat für drei seiner Karten auch Business Varianten: die Green Card, Gold Card und die Platinum Card. Die Green Card Business ist höchst unattraktiv, so dass als ernsthafte Alternativen die AMEX Gold Business und die Business Platinum Card in Frage kommen.
Die Business Kreditkarten richten sich ausschließlich an Selbstständige, Freiberufler und inhabergeführte Unternehmen. Privatpersonen können ausschließlich die entsprechenden privaten Karten beantragen.
Der Hauptvorteil gegenüber den privaten Kreditkarten ist vermutlich das verlängerte Zahlungsziel, das für die AMEX Gold Business bis zu 50 und für die AMEX Platinum Business bis zu 58 Tage beträgt. Für die Gold Business kommt als wichtiger Vorteil noch die Beitragsfreiheit im ersten Jahr hinzu. Ab dem zweiten Jahr kostet die Karte dann 140 Euro jährlich.
Was außerdem für die Business Kreditkarten von American Express spricht, sind die unglaublichen Willkommensboni, die allerdings an hohe Mindestumsätze geknüpft sind. So gibt es die Gold Business regulär mit 30.000 Membership Rewards Punkten. Mehrmals jährlich gibt es im Rahmen von Aktionen auch 50.000 AMEX Punkte, wenn ihr in den ersten drei Monaten 8000 Euro umsetzt.
American Express Business Platinum
Wer die Kreditkarte nicht nur zum Meilen sammeln für seine Geschäftsausgaben nutzen will sondern auch weitere Vorteile haben möchte, der ist mit der AMEX Business Platinum gut bedient. Ausführlich habe ich mich in einem eigenen Artikel mit den Vorteilen der American Express Business Platinum befasst.
Wenn ihr besonders hohe Geschäftsausgaben habt, lockt euch sicher auch der gigantische Bonus von 150.000 Membership Rewards Punkten. Um diesen höchsten Willkommensbonus für eine deutsche Kreditkarte zu erhalten, müsst ihr allerdings in den ersten vier Monaten 20.000 Euro umsetzen. Das ist selbst für Selbstständige Gewerbetreibende schwierig, die vielleicht Ausgaben in dieser Höhe haben, diese aber nicht per Kreditkarte zahlen können.
Wer die AMEX Business Platinum wegen des hohen Willkommensbonus beantragen möchte, sollte sich einen Anschaffungsplan erstellen. Viele Anschaffungen und auch Waren lassen sich online bestellen, wo man inzwischen oft mit AMEX oder zumindest mit Paypal zahlen kann.
Wer Waren importiert, seinen Lieferanten aber nicht per Kreditkarte oder Paypal bezahlen kann, kann darüber nachdenken, eine Agentur für den Zahlungsverkehr zwischenzuschalten. Ggf. könnt ihr mit dieser gegen ein Entgelt Karten- oder Paypalzahlung vereinbaren. Wenn man dadurch die 150.000 Punkte erreichen kann, lohnt sich die Übernahme der Gebühren vermutlich auch. Übrigens lassen sich auch Werbekosten bei Google, Amazon oder Facebook mit American Express bezahlen.
Hier könnt ihr die AMEX Business Platinum direkt beantragen:
Meilen sammeln mit Geschäftsausgaben – Miles & More Business
Die Business Kreditkarten von Miles & More kommen deutlich unspektakulärer daher, was Willkommensboni angeht. Als Regelbonus gibt es für die Beantragung der Miles & More Business Blue gerade mal 1000 Meilen. Für die Goldvariante sind es auch nur 4000 Meilen. Zumindest für die Miles & More Business Gold Card gibt es aber regelmäßige Aktionen mit einem Willkommensbonus von bis zu 35.000 Meilen (Miles & More Business Kreditkarte Gold). Während die Zahl der Bonusmeilen also deutlich geringer ist als bei American Express, sind dafür auch die Gebühren viel niedriger und es ist in der Regel kein Mindestumsatz erforderlich.
Während die Business Blue Card kaum mit irgendwelchen Zusatzleistungen daherkommt, hat die Gold Variante ein bemerkenswertes Versicherungspaket. Mit Reiserücktrittskosten- und Reiseabbruchversicherung, Mietwagenvollkaskoversicherung, Auslandsreisekrankenversicherung und Quarantänekostenversicherung sind alle wichtigen Reiseversicherungen abgedeckt. Allerdings gelten diese nur auf Geschäftsreisen.
Wem es nicht um Zusatzvorteile geht sondern wer einfach nur Meilen mit seinen Geschäftsausgaben sammeln will, ist mit einer Miles & More Business Kreditkarte gut bedient. Mit gerade einmal 4,58 Euro für die Blue Card und 9,16 Euro monatlich für die Gold Card, sammelt man günstig Meilen. Im Übrigen bekommt ihr bei den Business Kreditkarten von Miles & More auch eine Meile je ausgegebenem Euro. Bei den privaten Karten ist es dagegen nur eine Meile pro zwei ausgegebenen Euro.
Miles & More bietet allerdings offenbar keine Pauschalversteuerung des geldwerten Vorteils an. Dies müsstet ihr also selbst übernehmen, wenn ihr die geschätflich gesammelten Meilen privat nutzt.
Versteuerung des geldwerten Vorteils beim Meilensammeln
Wenn ihr mit geschäftlichen Ausgaben Meilen sammelt, so ist dies ein geldwerter Vorteil. Nach § 3 Nummer 38 EStG müsst ihr diesen Vorteil versteuern, wenn ihr die Meilen privat nutzt. American Express übernimmt die Pauschalversteuerung gemäß § 37 a Abs. 3 EStG als Service für die Inhaber von Business Kreditkarten.
Wird der geldwerte Vorteil nicht durch den Kartenherausgeber pauschal versteuert, seid ihr für die ordnungsgemäße Versteuerung zuständig. Miles & More übernimmt die Pauschalversteuerung offenbar nicht, so dass ihr als Inhaber einer Miles & More Business Kreditkarte euren Steuerberater über die gesammelten Meilen informieren solltet.
Meilen sammeln mit Geschäftsausgaben – mein Favorit
Wer Miles & More Fan ist und ausschließlich Meilen sammeln will, für den ist die Business Blue Card* absolut ausreichend. Wer dagegen viel reist und zusätzliche Vorteile zu schätzen weiß, wird sich früher oder später für die AMEX Business Platinum entscheiden. So sind in dem großen Paket an kostenlosen Zusatzkarten auch eine Haupt- und Partnerkarte für private Ausgaben enthalten. Ihr bekommt also private und Business Platinum in einem.
Daneben hat die Business Platinum natürlich alle Vorteile der privaten Platinum wie Loungezugang und Reiseguthaben. Zudem ist das Versicherungspaket hier unabhängig vom Karteineinsatz und ohne Selbstbeteiligung. Ein oft unterschätzter Vorteil des Membership Rewards Programms ist zudem, dass eure Punkte unendlich gültig und vor den Abwertungen eines Vielfliegerprogramms geschützt sind. Entwertet Miles & More seinen Award Chart kurzfristig, sind eure vielen Meilen auf einen Schlag weniger wert. Eure AMEX Punkte könnt ihr dagegen so lange bei AMEX liegen lassen, bis ihr eine konkrete Einlösung vor Augen habt.
Mein Favorit für die Minimalisten ist daher die Miles & More Blue Business Card. Wer dagegen AMEX- typische Vorteile mag, dem empfehle ich die AMEX Business Platinum.
Fazit
Meine Devise ist: Keine Ausgaben ohne Gegenleistung. Das gilt auch für Geschäftsausgaben, mit denen ich versuche, so gut es geht Meilen zu sammeln.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Fände die Amex Gold interessant.
Beruflich reise ich aber kaum, deswegen wäre wohl die MM
Blue oder Gold besser für mich. Haben sie Erfahrungen wir man regelmässige Geschaeftsausgaben wie Miete, Stromrechnungen etc pp über die Amex laufen lassen kann? Vielen Dank im
Voraus.
Die AMEX Business Gold gibt es aktuell mit dem erweiterten Willkommensbonus von 50.000 Punkten. Außerdem ist das erste Jahr beitragsfrei, so dass man hier wenig verkehrt machen kann.
Leider lässt sich keine AMEX Karte als Zahlungsmittel bei einer der Banking Apps wie Revolut oder auch Wise hinterlegen, so dass es keine Möglichkeit gibt, Überweisungen oder Lastschriften über die AMEX laufen zu lassen.
Das ist wohl auch bei der Miles and More Business Card ein Problem. Es gibt Berichte, dass man zwar sein Revolut Konto mit einer Business Card aufladen kann – dies ist aber nicht kostenlos und damit dann natürlich auch nicht mehr wirklich attraktiv. So bleibt nur die Möglichkeit, den Vermieter zu fragen, ob er Paypal akzeptiert.