Der Priority Pass gewährt seinem Inhaber Lounge Zugang zu über 1300 Flughafen- Lounges weltweit und ist damit Marktführer unter den Lounge Pass- Anbietern. Beliebt ist er aus diesem Grunde vor allem bei Reisenden, die keinen Vielfliegerstatus bei einer Airline haben und nicht Business oder First Class reisen und so keinen Zugang zu den exklusiven Airline- Lounges haben. Wir schauen uns mal Kreditkarten mit Lounge Zugang durch Priority Pass an oder wie ihr sonst vergünstigt in eine Lounge kommt.
Kreditkarten mit Priority Pass Prestige für Lounge Zugang
Es gibt in Deutschland nur wenige Kreditkarten, die den Priority Pass in der Prestige Variante beinhalten. Nur bei der Prestige Variante sind alle Loungebesuche kostenlos. Bei den anderen Varianten erhaltet ihr nur einen Discount pro Besuch oder auf einen Zehnerblock an Loungepässen. Während sich auch die günstigeren Priority Pässe im Einzelfall lohnen können, wenn ihr sie kostenlos zu einer Kreditkarte dazu bekommt, ist natürlich nur der Priority Pass Prestige “The Real Deal”.
Priority Pass Prestige mit AMEX Platinum
Die populärste Kreditkarte mit Lounge Zugang ist sicherlich die AMEX Platinum. In Deutschland ist der Priority Pass weit verbreitet, weil er Inhabern einer American Express Platinum Kreditkarte kostenlos ausgestellt wird. Und da Inhaber der AMEX Platinum Anspruch auf eine zweite, so genannte Partnerkarte haben, könnt ihr noch einen Bekannten, Ehepartner oder Familienmitglied mit einem zweiten kostenlosen Priority Pass beglücken. Und als wäre das immer noch nicht genug, kann jeder Priority Pass Inhaber noch einen Gast mit in die Lounge bringen. So könnt ihr mit einer American Express Platinum vier Erwachsene in die Lounge bringen.
Mit der American Express Platinum Card habt ihr übrigens auch noch Zugang zu den AMEX- eigenen Lounges und ein paar weiteren Partnern wie in Deutschland zu den Lufthansa- Lounges (Lounge Zugang mit der AMEX Platinum). Das eigene Lounge Netzwerk von American Express firmiert unter dem Namen The Global Lounge Collection und fügt den über 1000 Lounges aus dem Priority Pass Netzwerk noch einige Hundert weiterer Lounges hinzu, die ihr als AMEX Platinum Inhaber nutzen könnt.
Lufthansa Senator Lounge – Zugang auch mit AMEX Platinum
Priority Pass mit der Deutsche Bank Mastercard Platin
Neben der American Express Platinum gibt es noch ein paar Plastikkarten, die euch als zusätzlichem Benefit mit einem Priority Pass kostenlos versorgen. So kommt auch die Deutsche Bank bei ihrer exklusiven Mastercard Platin mit einem kostenlosen Priority Pass daher. Die Jahresgebühr für diese Karte beträgt sogar nur günstige 200 Euro. Allerdings ist die Deutsche Bank sehr knauserig bei der Herausgabe dieses exklusiven Produkts und vergibt diese vor allem an langjährige gute Bestandskunden.
Dazu passt, dass ihr alle anderen Kartenprodukte online beantragen könnt, während ihr die Platin Karte der Deutschen Bank mit dem Priority Pass Prestige nur in der Filiale beantragen könnt.
Die Deutsche Bank wird ab 2025 die deutschen Miles and More Kreditkarten herausgeben. Ob im Zuge dieser Neuaufstellung vielleicht auch etwas am Leistungsumfang der Mastercard Platin verändert wird, ist noch nicht bekannt.
Kreditkarte mit Lounge Zugang: Sparda Platin
Auch die Sparda- Banken der verschiedenen Bundesländer geben eine Platin Kreditkarte heraus, die einen Priority Pass enthält. Allerdings gibt es nur bei der Sparda Bank in Hessen auch die so genannte Prestige- Variante des Priority Passes. Nur bei dieser sind sämtliche Lounge- Besuche auch wirklich kostenlos. Die meisten anderen Sparda Banken außerhalb Hessens bieten nur den Standard Priority Pass, der lediglich einen kleinen Rabatt auf den Lounge- Eintrittspreis bringt.
Nur für Personen mit Wohnsitz in Hessen ist die Sparda Bank daher wirklich interessant. Die Master Card Platinum der Sparda Bank Hessen hat neben dem Priority Pass auch noch ein umfangreiches Versicherungspaket an Bord und es werden keine Auslandseinsatzentgelte fällig.
Der Preis ist mit 195 Euro ähnlich der Deutschen Bank Karte, doch wird einem der Jahresbeitrag bei der Sparda Bank sogar erstattet, wenn man einen Jahresumsatz von 7500 Euro auf der Karte hat.
UPDATE: Seit dem 1. März 2023 erhalten Neukunden den Priority Pass nur noch in der Variante Standard. Bei diesem Priority Pass müsst ihr bei jedem Loungebesuch 28 Euro hinzuzahlen. Das kann sich in einigen Lounges, die teils über 50 Euro kosten, immer noch lohnen, aber für Vielflieger wird diese Variante nun uninteressant sein.
Ab 1. Juni 2023 wurden auch die Bestandskunden auf die neue Regelung umgestellt. Wenn ihr von dieser Änderung betroffen seid, müsst ihr aktiv zustimmen. Wenn ihr die Zustimmung zu den neuen Bedingungen verweigert, wird euch das Konto vermutlich gekündigt werden.
Priority Pass Prestige mit der Exclusive Card der Volksbanken Raiffeisen Banken
Relativ unbekannt ist, dass auch die Volksbanken Raiffeisenbanken inzwischen mit ihrer Exclusive Card einen Priority Pass vergeben. Die Karte gibt es in den Varianten Standard und Plus. Während die Standard Variante nur einen Standard Priority Pass mit vergünstigtem Eintritt enthält, hat die Plus Card tatsächlich einen Priority Pass Prestige an Bord.
Daneben enthält die Exclusive Card Plus auch Reiseversicherungen und Concierge Dienstleistungen wie Ticket- Beschaffung etc. Auch ist die Bargeldabhebung im Ausland kostenlos und es werden bei Zahlung im Ausland keine Fremdwährungsgebühren erhoben. Mit 279 Euro Jahresbeitrag ist die Karte zudem deutlich günstiger als das Platinum Gegenstück von AMEX. Allerdings werden hier noch Kontoführungsgebühren dazu kommen, denn die Exclusive Card wird natürlich vor allem an Stammkunden der Bank mit entsprechender Bonität ausgegeben.
Auch die Exclusive Card kann man nicht im Internet online beantragen sondern muss einen Termin in einer Filiale vereinbaren.
Kreditkarte mit Lounge Zugang: Hypovereinbank VISA Infinite Card
Die VISA Infinite Card der Hypovereinsbank ist die letzte der deutschen Kreditkarten mit Lounge Zugang, die eine Vollversion des Priority Pass enthalten. Allerdings ist die VISA Infinite Card mit 600 Euro Jahresbeitrag auch nur unwesentlich günstiger als die AMEX Platinum – bei wesentlich geringerem Leistungsumfang. So ist bei der AMEX ja ein Reiseguthaben von 200 Euro enthalten, das man direkt vom Jahresbeitrag abziehen kann. Etwas Vergleichbares gibt es bei der Premium- Karte der Hypovereinsbank nicht.
Die VISA Infinite Card bietet auch ein paar Reiseversicherungsleistungen und Statusvorteile bei ausgewählten Hotels. So gibt es Zimmer- Upgrades, kostenloses Frühstück, Verzehrguthaben uvm. bei einer Auswahl von Luxushotels. Ihr erhaltet nicht den Status bei den Hotelketten wie bei AMEX aber die damit verbundenen Vorteile werden euch gewährt.
Ansonsten versucht man mit Soft Benefits wie den VISA Privileges oder einem Concierge Service zu punkten. Auch die VISA Infinite Card der Hypovereinsbank ist nicht online zu beantragen sondern nur im persönlichen Gespräch in der Filiale.
NEU: Priority Pass Kreditkarte mit Revolut Ultra
Die Banking App Revolut versucht sich mit regelmäßigen Upgrades ihrer Kontomodelle inzwischen offensiv im Premium- Segment zu positionieren. Dafür hat das Unternehmen nun mit Revolut Ultra ein neues Angebot gestartet, das sich preislich gleich mal in der Spitzengruppe einfädelt.
Revolut Ultra kommt neben verschiedenen weiteren Benefits mit einem kostenlosen Dragon Pass daher. Die Jahresgebühr ist mit 720 Euro genauso hoch wie die der AMEX Platinum, ohne auch nur annähernd die Leistungen anzubieten. Da sich Revolut Ultra noch in der Betaphase befindet und im Moment vor allem von eingeladenen Revolut Metal und Premium Usern beantragt werden kann, ist noch unklar, wohin der Weg mit dem Produkt gehen wird.
Update: Bei dem Loungepass handelt es sich nach Auskunft eines Lesers um einen Dragon Pass. Revolut Ultra hat die Betaphase verlassen und kann nun von jedermann beantragt werden. Derzeit gibt es das Revolut Ultra Konto zum Aktionspreis von 600 Euro jährlich.
Mastercard Lounge Zugang
Auch Mastercard hat inzwischen mit der Mastercard World Elite ein Kartenprodukt im Premiumsegment im Angebot. Anders als American Express gibt Mastercard selbst keine Kreditkarten aus. Ihr müsst euch daher an eine Bank wenden, die das Mastercard Produkt im Portfolio hat.
Nach meiner Kenntnis bietet in Deutschland ausschließlich die Oldenburgische Landesbank AG eine Mastercard World Elite mit Lounge Zugang an. Neben weiteren Benefits wie einem Versicherungspaket, kostenlosen Bargeldabhebungen im Ausland und dem Verzicht auf Fremdwährungsgebühren, erwarten euch drei kostenlose Lounge Zugänge im Jahr mit der Mastercard World Elite. Damit ist die Karte eher etwas für Wenigflieger, auch wenn es nach den drei kostenlosen Zugängen noch einen Rabatt auf weitere Besuche gibt. Habt ihr eure drei Loungezugänge aufgebraucht, kostet jeder weitere Besuch 28 Euro.
Mit 16,50 Euro Monatsbeitrag (oder 198 Euro Jahresbeitrag) ist die Mastercard World Elite der OLB im mittleren Preissegment angesiedelt. Allerdings wird auch dieses Kartenprodukt nur im Rahmen eines persönlichen Beratungsgesprächs in der Bank ausgegeben und kann nicht online beantragt werden. Ob drei kostenlose Loungezugänge im Jahr eine Fahrt nach Oldenburg rechtfertigen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Es schwirren im Internet immer noch Berichte von weiteren Banken herum, die angeblich eine Mastercard World Elite Karte herausgeben würden. Die interessanteste davon ist die N26, die tatsächlich noch damit wirbt, mit dem Metal Konto eine World Elite Mastercard Debit herauszugeben. Von den damit eigentlich verbundenen Mastercard Vorteilen im Rahmen der Airport Experience findet sich allerdings kein Wort.
Kurzum: Bei allen noch im Netz kursierenden Berichten konnte die Ausgabe einer Mastercard World Elite Kreditkarte mit Lounge Zugang nicht verifiziert werden. Dies gilt mit der Einschränkung, dass es bei N26 UK tatsächlich eine Zusammenarbeit mit Loungekey gibt – in Deutschland aber eben nicht. Auch die SEB Bank gibt die Mastercard weiterhin mit Loungekey heraus, doch die Bank hat sich schon vor Jahren vom deutschen Markt zurückgezogen.
Lounge Zugang mit Diners Club Card
Diners Card ist in Deutschland nicht sonderlich verbreitet und daher als Kreditkarte möglicherweise nicht besonders alltagstauglich. Doch gibt es mit der Diners Club Vintage Card eine Kreditkarte, die euch kostenlosen Zugang zu ungefähr 850 Lounges weltweit verschafft. Es handelt sich nicht um eine Priority Pass Mitgliedschaft sondern ein eigenes Lounge Netzwerk von Diners Club.
Die Diners Club Vintage Card kostet im Jahr 140 Euro und ihr erhaltet dafür 24 Mal kostenlosen Lounge Zugang. Sind die 24 Besuche pro Jahr aufgebraucht, wird eure Karte mit den Eintrittsgebühren für folgende Lounge Besuche belastet. Übrigens hat in Deutschland auch die Golf Card für 90 Euro im Jahr und die Classic Card für nur 70 Euro Loungezugang. Hier sind die Besuche aber auf 12 kostenlose Eintritte im Jahr beschränkt. Für österreichische Leser ist interessant zu wissen, dass die Diners Club Vintage Card das Sammeln von Miles and More Meilen in Österreich ermöglicht. Dabei ist das Sammelverhältnis mit acht zu sechs gar nicht übel. Ihr erhaltet also für acht ausgegebene Euro sechs Meilen. Dieses Feature ist für deutsche Kartennutzer leider nicht verfügbar.
Der Loungezugang der deutschen Karten ist an einen Mindestumsatz von 3600 Euro in den letzten 12 Monaten vor dem Loungebesuch gebunden. Diese Bedingung gilt dauerhaft. Es reicht also nicht, einmal den Umsatz zu erreichen, sondern bei jedem Besuch muss die Umsatzgrenze in den letzten 12 Monaten überschritten worden sein. Dies kann in der Praxis ggf. zu Problemen führen, da Diners Karten in Deutschland eine relativ schwache Akzeptanz haben. Da ihr die Karte aber bei Paypal hinterlegen könnt, sollte das trotzdem zu schaffen sein. Ihr müsst euren Umsatz aber im Auge haben, da bei Nichterreichen in den vorangegangenen 12 Monaten eure Karte für den Loungebesuch belastet wird.
Auch gilt der kostenlose Loungezugang dann nicht vom ersten Tag an. Ihr müsst eben stattdessen erst einmal den Mindestumsatz erreichen, bevor der kostenlose Loungezugang aktiviert ist.
Kreditkarten mit Lounge Zugang (verbilligt)
Daneben gibt es einige Banken, die mit ihren Kreditkarten einen Priority Pass kostenlos in einer Standard- Variante vergeben. Bei diesen Angeboten ist der Lounge- Zugang nicht umsonst sondern nur verbilligt. Dazu zählt z.B. auch die American Express Goldkarte oder die Mastercard Premium der Netbank. Auch mit der Eurowings Kreditkarte Gold gibt es einen Rabatt auf den Lounge- Zugang.
Bei der American Express Goldkarte gibt es einen Rabatt auf die Mitgliedschaft im Priority Pass von bis zu 35%. So gibt es den Standard Plus mit zehn freien Eintritten pro Jahr als Goldkarteninhaber für 187 Euro, was einen Preis von 18,70 Euro pro Besuch ergibt. Das macht schon eine deutlichere Ersparnis gegenüber den Walk In Preisen aus.
Da man als Goldkarten- Inhaber von American Express eine kostenlose Zweitkarte beantragen kann, ist in der AMEX Gold der Rabatt auf den Priority Pass auch für die zweite Person inklusive.
Auch Revolut, das freundliche Girokonto zum Miles and More Meilensammeln ermöglicht Premium- und Metal- Kontoinhabern den vergünstigten Kauf von Loungepässen von Loungekey. Die Pässe kosten 22 Euro, was ein guter Deal sein kann. Immerhin verlangen einige Lounges inzwischen 50 Euro und mehr für den Eintritt ohne irgendwelche Vergünstigungen.
Als Revolut Metal Inhaber profitiere ich mittlerweile von einem Benefit, der sich “Smart Delay” nennt. Wenn ihr einen Flug gebucht habt, gebt ihr die Flugnummer in der Revolut App ein. Sollte sich der Flug um mehr als eine Stunde verspäten, wird euch automatisch ein kostenloser Loungepass via Loungekey freigeschaltet. Die App überwacht offenbar den Flugstatus, so dass ihr nichts beantragen müsst. Wird euer Flug als verspätet gemeldet, gibt es automatisch den Loungepass.
Smart Delay gibt es für Premium- Konteninhaber (Loungepass für euch und eine Begleitperson) und Metal- Kontoinhaber (Loungepass für euch und bis zu drei Begleitpersonen).
Ein ähnliches Modell bietet die Commerzbank mit ihrem Premium Konto. Im Premium Konto ist eine Premium Kreditkarte enthalten, mit der ihr einen Standard Priority Pass erhaltet. Dieser reduziert den Preis für einen Tagespass für eine Person auf 28 Euro. Ich würde dafür vermutlich kein Konto bei der Commerzbank abschließen, aber wenn ich bereits eins dort hätte (und keine AMEX Platinum) würde ich den Pass vielleicht mitnehmen.
Priority Pass Lounge Zugang – Die 3 Mitgliedschafts- Level
Wer keinen Priority Pass über eine Kreditkarte bekommen kann, kann sich auch für eine Mitgliedschaft entscheiden, die es in drei Leveln gibt. Euch bringt die Mitgliedschaft bei Priority Pass Lounge Zugang – in unterschiedlichen Abstufungen.
Priority Pass Preise 2023
Priority Pass Standard
Die Standard- Mitgliedschaft bei Priority Pass ermöglicht keine kostenlosen Lounge Besuche, sondern “vergünstigt” lediglich den Eintritt. Da es den Einzel- Zutritt zu den Vertrags- Lounges auf verschiedenen Webseiten aber auch ohne Priority Pass Mitgliedschaft zumindest in einigen Weltregionen zu ähnlichen Preisen zu kaufen gibt, ist die Standard- Mitgliedschaft eher ein schlechter Deal. Wenn ich ohne Mitgliedschaft so 30 Euro zahle, muss ich schon ziemlich viele Besuche in Anspruch nehmen, bis sich die Jahresgebühr von 89 Euro rentiert hat.
Priority Pass Standard Plus
Die Standard Plus- Mitgliedschaft kommt mit zehn kostenlosen Zutritten in einem Jahr daher, schließt allerdings die Möglichkeit aus, dass ihr zum Beispiel gemeinsam mit eurem Partner fünf Lounges besucht. Die freien Zutritte gelten personenbezogen für den Pass- Inhaber und können nicht übertragen werden. Gäste zahlen also trotzdem immer 30 Euro.
Bei einer Jahresgebühr von 289 Euro kostet ein “kostenloser” Lounge- Besuch also 28,90 Euro, was jetzt noch kein Jubelpreis ist. Auch verfallen ungenutzte freie Zutritte nach Ablauf des Jahres und können nicht mit ins nächste Jahr genommen werden. Gegenüber dem Standard Priority Pass habt ihr eine Ersparnis von 1,10 Euro pro Lounge- Aufenthalt, die ihr mit einer Jahresgebühr von zusätzlichen 200 Euro aber sehr teuer bezahlt.
Priority Pass Prestige
Wirklich Sinn ergibt für Vielfliegende also eigentlich nur der Priority Pass Prestige mit unbegrenzt kostenlosem Zutritt. Dabei könnt ihr tatsächlich so viele Lounges besuchen wie ihr wollt. Ich reise gerade bei großen Airports mit vielen Lounges immer schon Stunden vor Abflug an, um möglichst viele Lounges zu testen. Man kann auch nach Ablauf der Höchstaufenthaltsdauer von meist drei Stunden einfach kurz rausgehen und dann neu einchecken. Kein Problem.
Die Prestige- Variante ist mit inzwischen 459 Euro im Jahr aber natürlich auch extrem teuer. Auf einigen Webseiten wird auf die Möglichkeit hingewiesen, bei der Registrierung ein anderes Wohnortland anzugeben, weil für unterschiedliche Länder auch unterschiedliche Preise gelten, z.T. bedingt durch die Wechselkurse. In Großbritannien kostet der Prestige- Pass zum Beispiel nur 419 Britische Pfund, was aber nur eine marginale Einsparung ergibt.
Priority Pass Prestige
Priority Pass Lounge Zugang – Besser mit der AMEX Platinum
Es bleibt aber das Grundproblem, dass der interessante Prestige Pass eben doch recht hochpreisig ist. Kleine Rechenaufgabe für Mathe- Genies:
Wenn ihr eine AMEX Platinum mit 2 Priority Pässen, 200 Euro Reiseguthaben, 150 Euro Restaurantguthaben, 120 Euro Entertainment Guthaben, Gold- Status bei einem halben Dutzend großer Hotelketten, Vergünstigungen bei Mietwagen- Buchungen sowie ein exklusives Versicherungspaket mit Auslandsreisekrankenversicherung, Reiseausfall- oder -abbruchversicherung, Mietwagen- Vollkasko usw usw für 720 Euro Jahresgebühr bekommt – wie viel Sinn macht es dann, sich einen einzelnen Priority Pass ohne irgendwelche sonstigen Vergünstigungen für 459 Euro zu kaufen??
Genau, gar keinen.
Und als Entscheidungshilfe packt American Express während Kampagnen immer noch eine Menge kostenlose Rewards Punkte obendrauf, die man zu Prämienmeilen bei einem Dutzend Vielfliegerprogramme umwandeln kann! Jetzt die AMEX Platin sichern!
Übrigens: Der Vorteil, dass ihr mit dem Priority Pass noch einen Gast mit in die Lounge bringen könnt, ist ein AMEX Vorteil, der nicht automatisch für alle anderen Versionen des Priority Pass gilt. Die Grundversion der Priority Pass gilt nur für den Inhaber ohne zusätzliche Gäste mit kostenlosem Eintritt.
Zurück zu Priority Pass: Es gibt von Priority Pass eine App mit den Daten sämtlicher zugänglicher Lounges. Bevor ich also zum Flughafen fahre, schaue ich mir in der App an, wie das Angebot an Lounges dort ist. Teilweise schaue ich auch bei der Flugbuchung schon nach Umsteigeverbindungen an Orten mit einem vernünftigen Lounge- Angebot. Gibt es am Abflugort mehrere interessante Lounges fahre ich sehr rechtzeitig hin, um mir mehrere anschauen zu können.
Zugang mit Priority Pass: Primeclass Lounge Zürich
AMEX Platinum – Priority Pass mit Lounge Zugang beantragen
Wie gesagt, bei der AMEX Platin sind für den Karteninhaber und für den Inhaber der kostenlosen Zusatzkarte Priority Pässe Prestige enthalten. Diese werden euch aber nicht mit der American Express Karte direkt zugeschickt, sondern diese müsst ihr gesondert beantragen. Ein Antragsformular findet ihr in eurem AMEX- Onlinekonto. Den Antrag müsst ihr unterschreiben und an AMEX faxen oder per Brief schicken (per Mail geht nicht).
AMEX leitet eure Anträge dann nach England weiter, wo Priority Pass, ein Unternehmen der Collinson Group, seinen Sitz hat. Die Bearbeitung eures Antrags ist meist innerhalb einer Woche abgeschlossen. Allerdings dauert es mehrere Wochen, bis die Mitgliedskarte bei euch in der Post ist.
Wenn es schneller gehen muss, weil ihr schon einen Flug gebucht habt, könnt ihr nach ein paar Tagen bei AMEX anrufen und euch schon mal die Priority Pass Mitgliedsnummer geben lassen. Mit dieser könnt ihr dann bei der Priority Pass- Hotline anrufen und euch ein Einmal- Passwort geben lassen, mit dem ihr euch in der App anmelden könnt. In der App ist eure Digitale Mitgliedskarte hinterlegt, die bei den meisten Lounges ausreicht. Merkt euch das Passwort, das ihr hier vergebt, denn die App loggt euch nach jeder Aktualisierung aus eurem Konto aus.
Es gibt auch eine deutschsprachige Hotline von Priority Pass, doch die scheint nur sehr schwer erreichbar zu sein. Ich habe es jedenfalls nicht geschafft und habe es dann bei der Hotline in England probiert.
Kleiner Tipp: Macht euch einen Screenshot eurer Digitalen Mitgliedskarte, denn wenn ihr in einem fremden Land ankommt, wo ihr möglicherweise keinen Internet- Zugang habt, habt ihr vielleicht Probleme euch auszuweisen.
Es muss immer die Priority Pass Mitgliedskarte vorgezeigt werden (entweder digital oder physisch). Es reicht nicht, eure American Express Platin Kreditkarte vorzuzeigen.
Lounge Zugang kaufen
Neben der Mitgliedschaft bei Priority Pass gibt es für Wenig- Flieger bei vielen Lounges auch die Möglichkeit, den Zugang als Walk In- Gast zu kaufen. Die Tarife hierfür sind z.B. in Asien kaum höher als die 28 Euro für Inhaber des Standard Priority Passes. Auch gibt es die Möglichkeit, sich auf Loungebuddy.com den Lounge- Zugang im Voraus online zu buchen – und das unabhängig von einer Mitgliedschaft oder Kreditkarte zu ähnlichen Preisen wie im Priority Pass Standard.
Zum 1. April 2019 ist Loungebuddy.com allerdings von American Express aufgekauft worden und seit diesem Tag ist Loungebuddy nur noch für Inhaber einer American Express Kreditkarte benutzbar, da nur noch AMEX als Zahlungsweise akzeptiert wird.
Das Angebot richtet sich vermutlich auch vor allem an Inhaber der Blue oder Green Card, denn die Preise sind höher als die rabattierten Tarife für Goldkarten- Inhaber und Platinum- Kunden haben ja eh kostenlosen Zugang zu allen Lounges über den Priority Pass Prestige.
Priority Pass Loungezugang weltweit: Fazit
Wer viel fliegt, sei es beruflich oder privat, für den rentiert sich die American Express Platinum sehr schnell, denn der Gegenwert, den allein die zwei Priority Pässe Prestige mit Lounge Zugang für bis zu vier Erwachsenen haben, ist enorm. Die anderen Kreditkarten mit Lounge Zugang durch Priority Pass Prestige sind in der Regel nicht für jedermann zu haben. Alle Karten mit rabattierten Pässen sind für Leute geeignet, die nur einmal im Jahr in Urlaub fliegen und dabei Stress am Flughafen vermeiden möchten. Neben dem Priority Pass erfreut sich übrigens auch der Dragon Pass wachsender Beliebtheit.
Wer noch keine American Express Platinum hat, kann sie gleich hier beantragen.
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
auf der Suche nach Kreditkartenanbieter mit Lounge Zugang – ist diese Seite aktuell wohl die umfangreichste Aufstellung im Netz.