Bevor Finnair seine gesamte Langstreckenflotte bis Frühjahr 2023 mit der neuen Business Class ausstattet, wollte ich die alte Business Class geflogen sein. Entschieden habe ich mich für den absoluten Finnair Sweetspot im A350 nach Dubai. Wie mir der Flug gefallen hat und was auch durch neue Sitze nicht besser wird, erzähle ich euch in meinem Review der Finnair Business Class im A350.
UPDATE: Inzwischen bin ich auch eine echte Langstrecke von Bangkok nach Helsinki in der alten Finnair Business Class geflogen. Da die Hardware die gleiche ist, schreibe ich dazu kein eigenes Review sondern ergänze den Langstreckenservice am Ende dieses Reviews.
Finnair (alte) Business Class A350 Helsinki- Dubai – Buchung
Ich hatte mir zu Weihnachten 2021 im viel beachteten Punkte- Sale von Finnair den Sapphire Status bei Oneworld gekauft. Nicht nur gab es Punkte mit 100% Bonus (und damit effektiv zum Preis von 0,6 Cent) sondern man bekam auch noch Statuspunkte. Im Ergebnis hatte ich für ca. 2000 Euro 320.000 Punkte gekauft und zugleich 80.000 Statuspunkte erhalten, was mir auf einen Schlag den Finnair Gold einbrachte. Dieser entspricht dem Oneworld Sapphire, den ich nun für zwei Jahre innehabe, ohne ein einziges Mal mit Finnair geflogen zu sein.
Mein erster Prämienflug war dann auch gleich DER Sweetspot im FInnair Plus Programm. Finnair gruppiert Dubai nämlich in die Europa- Gruppe, so dass ein Oneway Flug in der Business Class nur 25.000 Punkte kostet. Der Clou dabei ist, dass die Strecke seit Jahren nicht mehr im kleinen A320 sondern im A350 mit echter Business Class geflogen wird.
Pandemiebedingt fliegt Finnair die Strecke mit einem ausgedünnten Flugplan und generell auch nur in der Wintersaison. Mein Flug am 25.03.2022 war einer der letzten, die Finnair vor der Sommerpause noch durchgeführt hat. Da Finnair die Airline- Zuschläge während der Pandemie abgeschafft hat und anders als viele Airlines im Moment auch noch daran festhält, waren die Zuzahlungen mit 56,78 Euro mild.
In den 25.000 Punkten ist übrigens auch noch ein Zubringer aus Deutschland inklusive, so dass ich mit Finnair Ableger Norra in einer kleinen Embraer von Hamburg nach Helsinki tuckerte.
Zwischenzeitlich hat FInnair diesen Sweetspot gekillt und Dubai jetzt nicht mehr in der Region Europa sondern im “Rest der Welt” eingruppiert. Damit kostet der einstige Sweetspot nun nicht mehr 25.000 Punkte sondern – nach einer weiteren Entwertung des Award Charts 95.000 Punkte. Nicht mehr besonders sweet!
Finnair Sitzplatzreservierungen
Sitzplatzreservierungen sind bei Finnair übrigens nur kostenlos, wenn ihr ein Flex- Ticket kauft oder einen Status im Vielfliegerprogramm Finnair Plus habt. Kauft ihr einen Sale- Tarif in der Business Class, ist die Sitzplatzreservierung nicht kostenlos. Wie das generell bei Prämienflügen ist, kann ich nicht genau sagen, da ich mit dem Finnair Gold ja einen Status habe, der mir ohnehin kostenlose Sitzplatzreservierung ermöglicht. Ob eine Prämienflugbuchung ohne Status eine kostenlose Sitzplatzreservierung enthält, kann ich nicht genau sagen.
Finnair Business Class A350 – Check In, Lounge, Boarding
Da für die Einreise nach Dubai keine Tests mehr notwendig waren, verlief der Check In relativ schnell. Nicht so schnell verging dagegen mein Aufenthalt am Helsinki Airport. Durch die Sperrung des rusisschen/ukrainischen Luftraums sind die Flugpläne gerade für Finnair derart durcheinander geraten, dass die traditionell sehr eng getakteten Umsteigeverbindungen nun nicht mehr funktionieren. Ich hatte nun also einen achtstündigen Layover vor mir. Nun kommt der Name Loungerocker nicht von ungefähr – ich halte es in einer gemütlichen Lounge schon eine Weile aus – doch acht Stunden in Helsinki sind eine Herausforderung. Immerhin konnte ich mit Priority Pass und AMEX Platinum neben der Finnair Business Lounge auch noch die sehr gute Plaza Premium Lounge und die immer überfüllte Aspire Lounge besuchen.
Finnair Hub am Helsinki Airport
Da man bei einer Flugbuchung immer auch den Hub der Airline mitbucht, an dem man umsteigen muss, hier noch ein paar Worte zum Helsinki Airport. Mein Flug war Ende März 2022, als die Welt immer noch in den letzten Omicron Wehen steckte. Dadurch war der Non- Schengen Bereich des Helsinki Airport quasi tot – inklusive geschlossener Geschäfte. Im Schengen- Bereich war dagegen schon wieder Business as usual und das ist keine gute Nachricht in Helsinki. Finnland ist ein sympathisches Land am Ende der Welt und so wurde der Airport auch einst konzipiert. Die Gänge sind eng, an den Gates gibt es jeweils nur eine Handvoll Sitzplätze – wie man es für einen Flughafen am Ende der Welt erwarten würde.
Dummerweise ist Finnair als Airline recht erfolgreich und so werden Menschenmassen über den Helsinki Airport abgefertigt, die einem die Reisefreude verhageln können. Die engen Gänge sind voll mit Reisenden, die einzige Priority Pass Lounge im Schengen- Bereich war voll mit Reisenden und an den Gates standen viel zu viele Menschen. Da die Gates viel zu klein für die Anzahl der Passagiere ist, stehen die Leute dann bis zurück in den Gang, der dadurch noch enger und voller wird. All das ist kein Vergnügen.
Finnair Erfahrungen Boarding
Das Boarding verlief einigermaßen kurios. Finnair kontrolliert am Gate noch einmal, ob die Einreisevoraussetzungen für das Zielland vorliegen. Dazu gab es eine sehr lange Schlange für die Economy Gäste und gar keine Schlange für die Business Class. Die Passagiere werden am Gate auch in zwei unterschiedliche Bereiche geleitet, so dass man als Business Class Passagier auf jeden Fall ein Sitzplatz am Gate vor dem Boarding hat.
Normalerweise verläuft ein Boarding ja immer mit mindestens drei Durchsagen, dass man bald mit dem Boarding beginnen werde. Diese Warnungen sind immer sehr angenehm für mich, da ich versuche, als einer der Ersten an Bord zu kommen und noch ein paar Fotos der leeren Kabine zu machen. Das hat dieses Mal nicht geklappt, denn es kam gar keine Ansage. Plötzlich ging die automatische Tür zur Flugzeugbrücke auf und wir schauten uns verdutzt an. Niemand, der die Bordkarte noch mal checkt, Blick zurück zum Finnair Personal am Gate- Eingang, aufmunterndes Kopfnicken – na gut, dann gehen wir mal.
Finnair Business Class A350 – Die Kabine
Die alte Business Class Kabine von Finnair ist in nordischem Weiß gehalten, während die neue Finnair Business Class von schwarzen Sitzen dominiert werden wird. Atmosphärisch hat mir die weiße Kabine mit den grünen Lichteffekten, die Polarlichter symbolisieren sollen, gut gefallen.
Es gibt den A350-9 bei Finnair in zwei Layouts. In der Maschine nach Dubai war die Business Class in zwei Kabinen unterteilt, die in einer 1-2-1- Konfiguration in Reverse- Heringbone angeordnet waren. Das “Fischgrätenmuster” führt dazu, dass die Mittelsitze sich einander schräg zugeneigt sind, während die Einzelsitze mit Blick zum Fenster ausgerichtet sind. Im vorderen Teil der Kabine gibt es acht Reihen und hinter der Galley noch mal drei weitere Reihen. Während eine höhere Privatsphäre vielleicht für die hintere Kabine spricht, spricht die Nähe zu den Baby Bassinets direkt hinter der zweiten Business Class Kabine eher dagegen.
Finnair Business Class A350 – Der Sitz
Ich hatte wie immer einen Fensterplatz in der letzten Reihe der vorderen Kabine. Obwohl die Sitze ja zum Fenster ausgerichtet sind, ist die Privatsphäre geringer als man erwarten würde, weil die Verschalung in Kopfhöhe kaum Sichtschutz bietet.
Ansonsten lässt sich der Sitz natürlich in ein komplett flaches Bett verwandeln, das mit dem Ottomanen im Fußraum abschließt. Finnen sind große Menschen und so ist eine Bettlänge von ca. 200 cm nur konsequent. Finnair wird ab Mai 2022 die vermutlich einzige Airline auf der Welt sein, die in der Langstrecken- Business Class keinen verstellbaren Sitz mehr anbieten wird. Ich bin gespannt, wie die Erfahrung sein wird und habe meinen nächsten Flug schon gebucht. Auf diesem Flug jedenfalls waren die üblichen bekannten Möglichkeiten, den Sitz in verschiedene Positionen zu verstellen, vorhanden.
Bei vielen Bordprodukten mit einer Reverse- Heringbone- Kofiguration, bei der die Sitze schräg vom Gang weg ausgerichtet sind, gibt es Probleme mit dem Tisch. Dieser ist oft nur klein und schräg, um nicht mit dem Vordersitz zu kollidieren. So ist es auch bei Finnair. Wirklich Platz hat man auf dem Tisch nicht, kann aber zumindest die Abstellfläche auf der Konsole nutzen.
Finnair Business Class: Wenig Ablage, genug Platz zum Schlafen
Ansonsten gibt es – wie so oft – einen Mangel an Ablage- und Verstauungsmöglichkeiten am Sitz zu beklagen. Man hat praktisch nur die Overhead Bins, um sein Handgepäck zu verstauen. Der Platz unter dem Ottomanen reicht gerade mal für die Schuhe – ein Laptop passt dort nicht mehr hin.
Der Liegekomfort in dem ausgefahrenen Bett war okay. Eine Auflage wäre schön gewesen, aber das war auf der “Kurzstrecke”, als die die Strecke nach Dubai ja gilt, nicht zu erwarten. Immerhin hatte ich genug Platz, meine Beine beim Schlafen anzuwinkeln. Das unterscheidet den Sitz schon wohltuend von der SWISS Business Class, wo man auf dem Thron schläft wie in einem Sarg.
Die Armlehne zum Gang kann man hoch- oder runterfahren, was ganz angenehm ist. Zwischen Armlehne und Sitz ist auch ein kleines Fach, in dem der Noise Cancelling Kopfhörer verstaut ist.
An der Konsole neben eurem Sitz findet ihr die Steckdose sowie USB- Anschluss und den Anschluss für die Kopfhörer. Außerdem ist hier das Handset für das Entertainment- System. Allerdings sitzt man so dicht an dem Monitor, dass man die Fernbedienung eigentlich nicht benötigt. Über das Handset könnt ihr auch eure individuelle Beleuchtung steuern. Unter der Steckdose ist noch das Panel für die Sitzeinstellungen. Hier könnt ihr den Sitz entsprechend individuell einstellen.
Finnair Business Class A350 – Entertainment
Bei einem sechsstündigen Nachtflug, bei dem sich der Service über geschlagene zwei Stunden hingezogen hat, habe ich keinen vertieften Blick auf das Entertainment Angebot geworfen. Als Business Class Passagier oder Finnair Plus Gold Mitglied habt ihr immerhin eine Stunde kostenloses Wifi an Bord. Leider addiert sich das nicht zu zwei Stunden auf, wenn man beides ist.
Ansonsten gelten die folgenden Internet- Preise:
- Internet für eine Stunde: 7,95 Euro
- Internetzugang für drei Stunden: 11,95 Euro
- Zugang für den gesamten Flug: 19,95 Euro
Finnair Business Class A350 – Speisen und Getränke
Ich beginne mich daran zu gewöhnen, dass Airlines angesichts des Preisdrucks im Business Class Bereich auch am Essen sparen. Für Airlines, für die die Business Class vor einigen Jahren noch die Cash Cow war, ist es sicherlich hart, C- Tickets in Sales zum halben Preis verkaufen zu müssen. Trotzdem bin ich der Auffassung, dass es keine gute Idee ist, den Kunden dann einfach Premium Economy Service zu bieten. Das ist ziemlich genau, was Finnair auf der Strecke nach Dubai macht.
Um fair zu bleiben: Für Finnair ist die Strecke Helsinki – Dubai keine Langstrecke. Entsprechend gibt es eben auch nur den Service, den man auf innereuropäischen Strecken gewohnt ist. Ein feststehendes Menu ohne Auswahl, das relativ lieblos auf Tablett serviert wird. In meinem Fall gab es aufgewärmte Ravioli und einen Keks – begleitet von einem Stück Lachs, der ganz gut war.
Mir gegenüber kann Finnair vielleicht argumentieren, dass ich ja “nur” 25.000 Punkte eingesetzt habe, aber für Vollzahler gibt es preislich praktisch keinen Unterschied zwischen der Strecke nach Dubai oder einem Flug nach Bangkok.
Die gleiche Argumentation gab es dann übrigens bei den Getränken. Als ich nach einem Portwein als Absacker fragte, hieß es, auf Kurzstrecke gäbe es nur Wein, Sekt und Bier. Wer also den Sweetspot nach Dubai ausprobieren will, muss sich darüber im Klaren sein, dass nur die Hardware Langstrecken- Niveau hat.
Finnair Ultima Thule Gläser
Immerhin gibt es die typischen Finnair Designer Gläser, in denen die Getränke serviert werden – ein echtes Highlight. Es handelt sich dabei um Ultima Thule Gläser des finnischen Designers Tapio Wirkkala, die schon 1969 für Finnair konzipiert wurden. Die Gläser erfreuen sich unter den Passagieren großer Beliebtheit, weshalb die Flugbegleiterinnen auch ein sehr genaues Auge darauf haben, dass sie alle Gläser wieder einsammeln. Wer gerne Gläser mitnehmen möchte, kann diese auch bei Finnair kaufen.
Zum Frühstück gabs dann übrigens noch ein abgepacktes Sandwich und einen O- Saft. Ich hätte auch einen finnair- typischen Blaubeersaft haben können, der mir aber immer ein bisschen zu geschmacksintensiv ist. Nun gibt es Schlimmeres, als um zwei Uhr nachts kein Mehrgänge- Menu serviert zu bekommen. Aber wer sich mal einen Business Class Flug leistet wegen der Experience, der wird wahrscheinlich enttäuscht sein.
Finnair Business Class A350 – Service
Der Service ist freundlich und nordisch- herzlich würde ich sagen. Zur Begrüßung gab es ein Glas Champagner, wobei die Gläser bei Finnair schon ein Erlebnis an sich sind. Eine Mischung aus IKEA und Designer- Optik, aber ungemein praktisch und chick.
Über das Essen habe ich mich ja schon ausführlich mokiert. Hinzu kam aber leider auch noch eine relativ planlose Service- Abfolge. Eigentlich bin ich ja ein Freund eines Services, der sich in die Länge zieht, weil man so Zeit von der Uhr bekommt. Aber doch bitte nicht bei einem Nachtflug, der um kurz nach Mitternacht abhebt. Bis die Anschnallzeichen erloschen waren, war es kurz vor ein Uhr und wenn es ohnehin nur eine Portion Ravioli gibt, hätte man die auch schnell servieren können. In der Business Class hat das Aufwärmen aber über eine Stunde gedauert. Während in der Economy schon die Lichter ausgegangen waren, warteten wir immer noch aufs Essen.
Wie gesagt, bei einem Nachtflug von gerade mal etwas über sechs Stunden, hätte der Service kurz und schmerzlos sein müssen, damit man noch eine Mütze Schlaf bekommt. Dass es keine Menukarte und keine Tischdecke gab, war angesichts der fehlenden Auswahl immerhin konsequent.
Was mir am Finnair Service gefallen hat, ist die Bekanntgabe der Servicezeiten im Hauptmenu des persönlichen IFE- Systems. Hier wird euch auf einer Zeitschiene angegeben, wann ihr mit welchem Service zu rechnen habt. Das hilft einem aber natürlich nur dann weiter, wenn die Zeiten dann auch eingehalten werden.
Finnair Business Class A350 – Amenity Kit
Erstaunlicherweise gab es auf diesem Kurzstreckenflug dann aber doch ein Amenity Kit mit Zahnbürste, Zahnpasta, Ohrstöpsel, zwei Cremes und einer Schlafbrille. Das dazugehörige Täschchen ist ein Designerstück von Marimekko und sieht auch ganz hübsch aus.
Marimekko hat eine ganze Serie von Designs für Finnair entworfen, so dass man die Taschen aus glattem Jacquard Stoff durchaus als Sammlerstücke bezeichnen kann. Maija Isola, eine der bekanntesten Designerinnen bei Marimekko, hat vier Muster für die Finnair Travel Kits konzipiert, die in verschiedenen Farbgestaltungen verfügbar sind.
Auch die Schlafbrille im Amenity Kit ist im Marimekko Design gehalten. Die Cremes im Travel Kit sind dagegen von L:a Bruket, die exklusiv auch die Finnair Lounges und die Finnair Bordtoiletten mit ihren Produkten bestücken. Das Amenity Kit enthält zwei kleine Tuben mit Lippenbalsam und einer Feuchtigkeitscreme mit Kamille und Lavendel. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsoffensive von Finnair sind die Zahnbürsten aus Biokunststoff auf Maisstärke- Basis gemacht.
Finnair weist auf seiner Webseite übrigens darauf hin, dass nicht benötigte Accessoires in dem Amenity Kit oder das ganze Set an die Crew zurückgegeben werden können. Nicht benutzte Utensilien spendet Finnair an Frauenhäuser.
Als sonstige Amenities gab es ein etwas größeres Kissen und eine Wolldecke. Auf Kurzstrecke gibt es kein echtes Bettzeug.
Finnair Business Class auf der Langstrecke nach Bangkok
Auch wenn das Flugzeug auf einer “echten” Langstrecke das gleiche ist, unterscheidet sich der Service natürlich deutlich von dem “Kurzstreckenservice”. Das fängt damit an, dass auf der Langstrecke der Tisch vernünftig eingedeckt wird. Bei einem längeren Flug wird der Service eben gestreckt, um Zeit von der Uhr zu bekommen.
Ich hatte mich dieses Mal für den entgegen gesetzten Platz in der Kabine entschieden. War ich nach Dubai auf dem Platz in der letzten Reihe (8A) geflogen, habe ich dieses Mal auf 1L gesessen. Als Begrüßungsdrink gab es neben nicht-alkoholischen Alternativen den Joseph Perrier Cuvée Royale Brut Champagner – nicht die schlechteste Wahl für einen Business Class Champagner.
Vor dem Start wurde nach dem Essenswunsch gefragt. Die Vorspeisen gab es für alle gleich – lediglich den Hauptgang konnte man aus drei Alternativen wählen. Nach dem Start gab es dann eine erste Getränkerunde, bevor das Abendessen serviert wurde. Vorspeisen und Hauptgang wurden auf einem Tablett serviert, was angesichts des Nachtflugs okay war. Ein Dinnerservice, der kurz vor Mitternacht beginnt, muss sich nicht über drei Stunden hinziehen.
Es gab folgende Vorspeisen:
- Gebratene Thunfischlende, Avocado Salsa und pürierte Paprika
- Roasted Chicken Salat mit Glasnudeln und scharfem Thai- Dressing
Bei den Hauptgängen konnten wir in der Finnair Business Class dann aus folgenden Speisen wählen:
- Kurze Rippchen vom Rind mit Kartoffelpüree und Gemüse
- Gegrillter Lachs, blanchiertes Gemüse mit einer scharfen Choo Chee Sauce
- Pad Thai, gebratene Nudeln Thai Style
Getränke zum Langstreckenservice
Ich nehme bei Finnair traditionell den Lachs – egal wie er zubereitet ist. Als Aperitif hatte ich mich zu einem finnischen Portwein überreden lassen, der mit einem Nussmix gereicht wurde. Portwein heißt Portwein, weil er in Porto hergestellt wird, doch es gibt weltweit Versuche, das Aroma eines Tawny Ports nachzuahmen. Finnland ist nicht unbedingt für seinen Weinanbau berühmt, aber tatsächlich werden dort ungarische Weintrauben zu einer Art Portwein verarbeitet.
Ich hatte nicht viel erwartet, war aber positiv überrascht. So habe ich mir den Wein später noch zum Dessert nachschenken lassen. Zum Hauptgang hatte ich den Signature Cocktail “Northern Blush” probiert, der etwas überraschend aus der Dose serviert wurde. Dies hatte offenbar den Sinn die finnische Herkunft der verwendeten Beeren und des Gins zu betonen. Dass die Drinks dafür von der dänischen Mikropolis Gruppe kreiiert und abgefüllt werden – geschenkt. Der Cocktail erinnert ein bisschen an den Cosmopolitan – lediglich die verwendete alkoholische Grundkomponente ist eine andere.
Frühstück auf der Finnair Langstrecke
Ein Zwiebel- Lauch- Omelett zum Frühstück war ein bisschen viel für mich. Ich habe mich mit dem Aufschnitt, dem kleinen Müsli mit Joghurt und ein bisschen Obst begnügt. Hier gab es leider keine Auswahl der einzelnen Komponenten.
Mit einem zusätzlichen Brötchen und Croissant bin ich aber trotzdem satt geworden. Ich hatte ja auch einen längeren Lounge Aufenthalt in Helsinki vor mir, so dass ich nicht pappsatt aus dem Flieger kullern musste. Der Service in der Finnair Business Class war okay.
Bei den Amenity Kits gab es die gleichen Taschen wie auf dem Business Class Flug nach Dubai. Allerdings gab es dieses Mal noch Slipper und eine dickere Bettdecke dazu.
Insgesamt war der Langstreckenservice gegenüber dem Flug nach Dubai sicherlich deutlich besser. Allerdings muss man auch so ehrlich sein zu sagen, dass Finnair von Airlines wie Qatar Airways, aber auch Etihad oder Air France ein ganzes Stück entfernt ist.
Fazit
Vielleicht hatte ich mich von dem Großraumflieger etwas blenden lassen und angenommen, dass es auf einem sechsstündigen Flug auch Langstreckenservice geben würde. Dem ist nicht so und deshalb probiere ich als nächstes eben die Strecke nach Bangkok, die definitiv Langstrecke ist. Leider hatte ich auf dem Flug von Bangkok nach Helsinki immer noch nicht die neue Business Class gehabt. Ich hatte für Punkte und Zuzahlung für den Flug nach Dubai weniger als 200 Euro bezahlt. Der Oneway Flug von Bangkok nach Hamburg hat mich ungefähr 550 Euro für Punkte und Zuzahlung gekostet. Vollzahler könnten möglicherweise enttäuscht gewesen sein.
Wenn euch der Artikel geholfen hat, spendiert mir doch einen Kaffee.
Folgt mir auch auf Facebook, wo ich auch kurzfristige Deals oder Bilder von unterwegs poste und Instagram. Inzwischen gibt es Loungerocker auch auf Youtube.
Der Artikel enthält Links zu externen Seiten. Links, die mit einem (*) gekennzeichnet sind, führen zu Partnerseiten. Wenn ihr auf diesen Seiten etwas kauft, einen Flug bucht o.ä., dann bekomme ich vom Anbieter eine kleine Provision. Der Preis ändert sich für euch dadurch natürlich nicht.