American Express unterstreicht seinen Ruf als Reisekreditkarte u.a. auch mit dem Betreiben einiger eigener Lounges an großen Airports – überwiegend in den USA, aber auch in Hongkong oder Sao Paulo. Die Lounges sind Teil der “American Express Lounge Collection” und in der Regel besser ausgestattet als die meisten Vertragslounges. Ich bin mal auf einen Kaffee in der AMEX Centurion Lounge Hongkong gewesen. Wie es mir dort gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
AMEX Centurion Lounge Hongkong – Lage und Zugang
- Öffnungszeiten: täglich 12:00 bis 00:30 Uhr
Die AMEX Centurion Lounge am Hongkonger Flughafen findet ihr im Terminal 1 in der Nähe des Gate 60. Die Lounges befinden sich dort oberhalb der Shopping Plaza auf der Ebene 7. Emirates und United Airlines haben ihre Lounges in unmittelbarer Nachbarschaft. Mit dem Automated People Mover, dem fahrerlosen elektrischen Zug zwischen Terminal 1 und T1 Midfield Richtung Gates 40 bis 80 kommt ihr auch aus anderen Winkeln des Flughafens relativ schnell hierher.
Wenn ihr aus dem Zug aussteigt, seid ihr bei den Gates 35/36, wo sich der Main Concourse in zwei Flugsteige aufsplittet. Ihr haltet euch rechts und seht schon sehr bald das Gate 60. Hier nehmt ihr die Treppe oder den Aufzug, um eine Etage höher zu gelangen. Die AMEX Centurion Lounge ist natürlich auch ausgeschildert.
Zugangsregeln
Zugang zur Centurion Lounge von American Express haben nicht nur Centurion Karteninhaber sondern auch Inhaber einer AMEX Platinum oder AMEX Platinum Business. Zusätzlich dürfen die Karteninhaber zwei Personen mit in die Lounge nehmen. Wenn ihr darüber hinaus Gäste mit in die Lounge bringen wollt, kostet das pro Person 50 US Dollar. Ein Preis, den die Lounge nach meinem Empfinden nicht wert wäre. Die Gäste müssen nicht auf demselben Flug gebucht sein wie der Hauptkarteninhaber. Theoretisch müssen sie aber die Lounge mit diesem wieder verlassen. Ob das kontrolliert wird oder überhaupt zu kontrollieren ist, kann ich nicht sagen.
Zugang habt ihr streng genommen erst ab drei Stunden vor Abflug – wenn ihr euch aber für längere Zeit im Transit befindet und auf euren Anschlussflug wartet, könnt ihr auch länger bleiben. Während ich in der einen oder anderen Priority Pass Lounge schon erlebt habe, dass darauf geachtet wurde, frühestens drei oder vier Stunden vor dem geplanten Abflug eingelassen zu werden, ist mir das in AMEX Centurion Lounges noch nicht passiert.
AMEX Centurion Lounge Hongkong – Ausstattung und Ambiente
DIe AMEX Lounge in Hongkong ist keine geschlossene Lounge sondern nach oben und zur Seite hin offen. So hat man einen Überblick über das Treiben auf der Shopping Plaza unter einem, was ein bisschen auf Kosten des “Oase der Ruhe”- Flair einer Lounge geht, die ich persönlich sehr an einer Lounge schätze. Am besten gefallen mir immer die Lounges, in denen ich kaum merke, dass ich gerade auf einem hektischen Flughafen bin.
Die Lounge ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Direkt hinter dem Check In gibt es einen kleinen Konferenzraum mit Infrastruktur wie Rechner mit Drucker und einem großen Konferenztisch für acht Personen. Im hinteren Teil ist dann der eigentliche Loungebereich untergebracht. Hier gibt es einerseits einen Buffettresen und eine voll ausgestattete bemannte Bar mit Bistrobestuhlung und andererseits ein paar Stühle und Arbeitsplätze an einem Hochtresen mit Blick aus dem Fenster. Zum Ausblick aus dem Fenster kann ich leider nichts sagen, da es schon dunkel war und man draußen nichts mehr erkennen konnte.
Im Gastro- und Barbereich besteht die Bestuhlung aus Drahtstühlen mit unzureichend gepolsterter Sitzschale. Bequem sieht anders aus. Auch die Stühle im Loungebereich dahinter sind keine Sessel, wie sie sonst in Lounges stehen sondern Hartschalensessel. Diese sind immerhin um kleine Tische angeordnet, so dass man auch mit mehreren Personen an einem Tisch sitzen kann. Das ist bei den sonst üblichen Loungesessel- Reihen ja etwas schwieriger.
Die Lounge verfügt über eigene Toiletten und sogar eine Duschkabine, die kostenlos genutzt werden kann – wenn sie denn frei ist.
AMEX Centurion Lounge Hongkong – Speisen und Getränke
Obwohl ich fast fünf Stunden Layover in Hongkong hatte, war ich nur relativ kurz in der AMEX Centurion Lounge Hongkong, da ich mir schwerpunktmäßig die Cathay Pacific Lounges anschauen wollte (Cathay Pacific Business Lounges Hongkong). Entsprechend habe ich nur eine Kleinigkeit gegessen und einen Kaffee getrunken.
Das Buffet bot eine Auswahl an drei warmen Speisen nebst Beilagen und ein paar Salaten sowie einigen Süßspeisen als Dessert. Getränke gibt es zur Selbstbedienung im gut ausgestatteten Kühlschrank sowie dem Kaffeeautomaten. Die meisten Besucher haben es sich aber nicht nehmen lassen, die Künste der Bartender an der voll ausgestatteten Bar zu testen. Ich hatte dafür keine Zeit, aber die Leute an der Bar wirkten zufrieden und in der Tat war die Auswahl durchaus beeindruckend.
Getränkeauswahl
Eine eigene bemannte Bar in einer Lounge ist immer schon mal ein Pluspunkt. Schließlich verspricht eine Bar zubereitete Mixgetränke und ein professionell zubereiteter Cocktail ist schon etwas anderes als ein Gin Tonic. Aus Sicht des Loungebetreibers hat es dazu noch eine gewisse soziale Kontrolle, wenn die Gäste ihre alkoholischen Getränke jedes Mal bei einem Bartender bestellen müssen. Ich habe es mehr als einmal erlebt, dass das Personal Passagieren freundlich, aber bestimmt gesagt hat, dass dies nun letzte Drink sei. Diese Kontrolle – auch über die Menge des verwendeten Alkohols – hat man nicht mehr, wenn man Alkohol zur Selbstbedienung ausstellt.
Bei der Auswahl ist mir zuallererst aufgefallen, dass es in der Weinliste auch einen Champagner gab. Mit dem Brut G.H. Mumm Cordon Rouge sicherlich nicht der erlesenste Perlwein, der je gekeltert wurde, aber immerhin. Dazu gesellten sich dann noch zwei Proseccos, ein Rose Wein sowie jeweils drei Rote und Weiße. Ich bin weit entfernt davon, ein Weinkenner zu sein, kann aber Preise googeln. Die Weine befanden sich im Preisbereich acht bis zehn Euro, was ich als solide bezeichnen würde.
Mehr Aufmerksamkeit erregte aber die Cocktailliste bei mir, denn von den meisten Cocktails hatte ich noch nie gehört. Nennt mich in den Kommentaren einen Banausen und erzählt mir, wie “Bobby’s Fortune”, “Rickshaw”, “Soycar” oder ein “Tea-Quila Highball” schmecken.
Tagsüber zaubert euch übrigens ein Barista handgemachte Kaffeespezialitäten in die Tasse. Den muss ich knapp verpasst haben, denn ich musste mir meinen Kaffee aus dem Automaten ziehen.
Fazit
Ich würde sagen, dass die AMEX Centurion Lounge Hongkong sicherlich oberhalb der meisten Priority Pass Lounges angesiedelt ist und insbesondere die Bar ein echter Pluspunkt ist. Wer allerdings die Möglichkeit hat, in eine der Cathay Pacific Lounges gehen zu können, wird dort ein ganz anderes Niveau geboten bekommen – was Qualität der Speisen, Ambiente und Bequemlichkeit angeht. Besonders die Drahtstühle in der AMEX Lounge fand ich gewöhnungsbedurftig und extrem ungemütlich.
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