All Nippon Airways Business Class B787 Tokio – Frankfurt Review

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Business Class
All Nippon Airways (ANA) Business Class B787

Der Dreamliner verfügt bei All Nippon Airways (ANA) leider noch nicht über die neue Business Class “The Room”. Entsprechend bin ich auf meinem Heimflug von Tokio nach Frankfurt in der etwas älteren Business Class Kabine der B787 geflogen. Um fair zu sein: Was bei ANA “etwas älter” ist, ist besser als viele neue Business Class Produkte anderer Airlines. Wie mir der Nachtflug in der ANA Business Class 787 gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Review.

ANA Business Class 787 – Buchung und Check In

Gebucht habe ich den Prämienflug mit 71.000 Miles and More Meilen. Dummerweise habe ich ein paar Tage zu spät gebucht, denn ANA hatte zum 1. Februar 2022 wieder – wenn auch moderate – Treibstoffzuschläge eingeführt. ANA gehörte zu einer Reihe von Airlines, die diese ärgerlichen Zuschläge während der Corona- Pandemie abgeschafft hatten. Nun hat mich die Buchung etwa 200 Euro mehr gekostet, als wenn ich drei Tage früher gebucht hätte.

Alternativ hätte ich den Flug auch bei LifeMiles buchen können, wo diese Zuschläge grundsätzlich nicht weitergegeben werden. Leider hatte ich meine letzten Meilen dort eine Woche vorher für einen Prämienflug mit SWISS ausgegeben und ein Sale mit Bonus war nicht in Sicht. Japan als Abflugsort begrenzt solche Airline- bzw. Treibstoffzuschläge zwar gesetzlich. Doch die Höhe erlaubter Zuschläge orientiert sich an den tatsächlichen Treibstoffkosten – und diese sind in letzter Zeit tatsächlich stark gestiegen.

Der Check In war ein bisschen tricky. Japan hatte coronabedingt weiterhin seine Grenzen geschlossen, doch man konnte über Tokio fliegen, wenn man im Transit blieb. Man benötigte dann (amders als in den USA) auch keinen Coronatest, musste aber die Einreisebedingungen des Ziellandes schon beim Check In nach Japan erfüllen. In meinem Fall ging es von New York nach Tokio (ANA First Class Suites Review) und weiter nach Frankfurt. Da die Flüge auf unterschiedlichen Tickets gebucht waren, wäre ein Durchchecken normalerweise mindestens problematisch gewesen. Doch bei ANA sucht man nach Lösungen statt nach Möglichkeiten, dich einfach abzuwimmeln. Und so wurde der Dokumentencheck durchgeführt, während ich mit einem Glas Wein in der Lounge gesessen habe.

Für den Transit in Tokio werden alle Transitpassagiere am Flugzeug abgeholt und bis zur Sicherheitskontrolle begleitet. Dahinter ist man dann frei, kann mit dieser Freiheit aber wenig anfangen, weil praktisch keine Geschäfte am Flughafen geöffnet haben. Gespenstisch! Ich habe mir die fünf Stunden bis zum Weiterflug in der ANA Lounge vertrieben. Dort fungierte während der Corona Pandemie die First Class Lounge als Einheitslounge – allerdings ohne den vielgerühmten A la Carte Service.

All Nippon Airways Business Class B787 – Die Kabine

Die Business Class Kabine im Dreamliner von ANA umfasst zwei Bereiche. Im vorderen Bereich sind acht Reihen in 1-2-1- Konfiguration und hinter der Bordküche noch mal drei Reihen. Die erste Reihe in beiden Bereichen hat nur Fenstersitze, weil die Mittelplätze mit Stauraum für die Crew belegt sind.

All Nippon Airways Business Class B787

Copyright: ANA

Die Sitze verfügen wie üblich über einen Seitentisch, unter dem sich der Fußraum des Hintermanns befindet. So sind die Sitze jeweils versetzt angeordnet. Die Einzelplätze sind mit einem Sitzplatz am Fenster mit dem Tisch zum Gang und einem Platz am Gang mit dem Tisch zum Fenster angeordnet. Diese “staggered configuration”, die es ähnlich auch in der Singapore Airlines Business Class gibt, hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber der beliebten Heringbone- Konfiguration. Der Fußraum ist bei dieser Anordnung geräumiger als in dem spitz zulaufenden Heringbone- Fußraum. Das ist beim Schlafen ein echter Komfortgewinn.

Die Mittelsitze haben anders als bei anderen Airlines keine pärchenfreundlichen “Honeymoon- Sitze”, also Sitze, bei denen die Tische jeweils zum Gang weisen. Bei diesen Honeymoon- Sitzen können zusammenreisende Passagiere direkt nebeneinander sitzen, ohne dass ein Tisch dazwischen ist. In Schlafposition ähneln die Sitze dann einem Doppelbett. Bei ANA sind zwischen den Mittelsitzen aber immer Tische, wie ihr auf der obigen Grafik auch sehen könnt. Die Tische sind hier violett eingefärbt.

Die Sitzreihen im Mittelgang und am Fenster sind jeweils ein paar Centimeter versetzt, so dass man keinen ungewollten Blickkontakt mit den Nachbarsitzen in der gleichen Reihe hat.

In der Kabine dominieren helle Töne. Die Sitze sind blau bezogen, während Verschalungen und Tische in weiß gehalten sind. Die Ablageflächen sind in heller Kiefern- Optik. Das ist ein ziemlicher Kontrast zu der deutlich dunkleren Kabine in der B777-300 mit den “The Room”- Suiten.

ANA 787-9 Business Class – Der Sitz

Der Business Class Sitz, den ANA im Dreamliner verbaut hat, ähnelt dem Thompson Vantage XL. Tatsächlich handelt es sich aber um die Safran Skylounge. Diese findet ihr in einer starren versetzten Anordnung in 1-2-1- Konfiguration. Starr bedeutet, dass die Konsole immer zwischen den Mittelsitzen angebracht ist. Es wechseln sich also nicht Doppelsitze mit der Konsole innen mit Honeymoon- Doppelsitzen mit Konsole außen ab. Die so genannten Honeymoon Sitze sind besonders bei Paaren natürlich sehr beliebt. Bei der Safran Skylounge entstehen aber keine Honeymoon- Sitze, weil immer eine Konsole zwischen den Mittelsitzen angebracht ist. Für Paare ist dieser Sitz daher eher nicht geeignet.

Bei den Fenstersitzen hat die Safran Skylounge wechselweise einen Sitz direkt am Fenster mit der Konsole am Gang und einen Sitz am Gang mit der Konsole zum Fenster.

Die Dimensionen des ANA Business Class Sitzes in der B787 sind mit 53 cm Sitzbreite und einer Bettlänge im ausgefahrenen Zustand von unter 190 cm nicht wirklich überragend.

Im Grunde handelt es sich bei dem All Nippon Airways Business Class Sitz um einen ganz normalen Sitz mit den üblichen Einstellungsmöglichkeiten. Zusätzlich zu den Standardeinstellungen könnt ihr die Rückenunterstützung im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule separat einstellen. Neu war mir lediglich, dass man mit dem Sitz auch vor und zurück fahren kann. Damit sollen Kurzfüßler wahrscheinlich dichter an die Ottomane gelangen, auf der sie ihre Füße ablegen wollen.

Schwach ist die ANA Business Class in Hinblick auf Stauraum und Ablageflächen. Eigentlich gibt es nur den Fußraum unter der Ottomanen, wo man seine Schuhe abstellt. Ansonsten beschränkt sich der Stauraum auf die Overhead Bins und ein schmales Fach am Tisch, in dem die Menukarte und vielleicht eine Zeitung verstaut werden kann. Eine Schublade oder ein Fach für Handy, Portemonnaie oder ähnliches gibt es hier leider nicht.

An dem Beistelltisch gibt es eine Leselampe sowie einen USB Port und eine Universalsteckdose z.B. für euer Notebook. Der Esstisch wird seitlich aus dem Beistelltisch herausgezogen und ist ziemlich groß und robust. Leider kann man ihn nicht so weit zur Seite klappen, dass man während des Essens auf den Gang rausgehen kann.

Der Sitz lässt sich selbstverständlich zu einem komplett flachen Bett ausfahren. Wer die Beine beim Schlafen gerne anwinkelt, sollte einen Sitzplatz zum Gang wählen, wo der Tisch neben einem nicht im Weg ist. Allerdings haben die Plätze mit dem Tisch am Fenster natürlich weniger Privatsphäre zum Gang hin, da der Sitz an sich über keinerlei Verschalung im Kopfbereich verfügt.

Wie im Dreamliner üblich, gibt es an den Fenstern keine manuell zu bedienenden Blenden mehr sondern ein Panel mit dem ihr den Lichteinfall bzw. den Verdunklungsgrad elektronisch dimmen könnt. Während bei totaler Verdunklung die Kabine tatsächlich dunkel ist, bleibt die Scheibe aber transparent. Ihr könnt also weiterhin die Silhouette der Sonne durch die Scheibe erkennen.

All Nippon Airways Business Class B787 – Entertainment

Das Entertainment System in der ANA Business Class 787 verfügt über einen 18- Zoll- Bildschirm mit Touchscreen. Dazu gibt es natürlich einen schnurgebundenen Controller, mit dem ihr das Programm steuern könnt. Im Sitzen ist man dicht genug an dem Monitor, diesen direkt per Touchscreen zu bedienen. Wenn man aber vor dem Schlafen noch einen Film schauen möchte, hat der Controller seine Vorteile. Das Inflight Entertainment bietet:

  • Movies – eine Auswahl an ungefähr 50 Spielfilmen
  • TV shows – nichts, wovon ich je gehört hatte
  • Live TV
  • News – recent Japanese as well as BBC news broadcasts
  • Games – ein schöner Zeitvertreib für Kids
  • Duty free – es gibt heutzutage nicht mehr den Kabinentrolley mit Zigaretten und aufdringlich riechenden Parfums, das wird heutzutage diskret über das IFE abgewickelt
  • Flightmap

Das Programm an sich hat mich wie immer nicht umgehauen. Der Mangel an Neuerscheinungen während der Corona- Pandemie macht sich selbst für einen Nicht- Cineasten wie mich bemerkbar. Was ich ganz schön fand, war das “Live TV” mit ein paar Nachrichtensendern. Ich bin am ersten Tag des russischen Einmarsches in die Ukraine geflogen und wir sind wohl etwa zwei Drittel der Flugzeit in russischem Luftraum gewesen. Also habe ich die BBC- Nachrichten verfolgt. Allerdings besteht das “Live TV” Programm aus einer Nachrichtenaufzeichnung vom Vorabend mit 30 Minuten Länge. Das wars.

Mein besonderes Faible für die Airshow der verschiedenen Airlines habe ich ja bereits dann und wann zum Ausdruck gebracht. Ich kann einer guten 3D- Airshow stundenlang mit Chillout- Musik auf den Ohren folgen. In diesem Fall gab es allerdings nicht Besonderes, so dass ich mich doch für eine Mütze Schlaf entschieden habe. Die Noise Cancelling Kopfhörer haben ihren Zweck erfüllt.

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ANA Onboard Wifi B787

An Bord der Boeing 787 ist bei ANA Internet verfügbar – allerdings nicht kostenlos. Passagiere der Business Class müssen den vollen Preis zahlen. Frei ist Wifi bei ANA grundsätzlich nur für Passagiere der First Class, die es im Dreamliner nicht gibt. Es gibt – wenn ich das richtig verstanden habe – drei Tarifoptionen:

  • 30 Minuten Internet für 6,95 USD
  • 3 Stunden Internet für 16,95 USD
  • Kompletter Flug für 21,95 USD

ANA Business Class Review – Catering und Service

Die Freundlichkeit der ANA- Crew hatte mich schon auf dem vorigen Flug gepackt und auch dieses Mal war das wieder sehr familiär. ANA wird oft vorgeworfen, professionell- distanziert zu sein, was ich nicht bestätigen kann. Im Gegenteil habe ich eine sehr herzliche Freundlichkeit wahrgenommen. Zugegeben war das etwas einfacher, da in der ANA Business Class lediglich vier Gäste waren. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass sich die Flugbegleiterin persönlich vorstellt, wenn sie den Welcome- Drink serviert. Hat mir gut gefallen. Sie hatte auch registriert, dass ich beim Boarding schon Fotos gemacht hatte und hat sich sofort angeboten, ein paar Fotos von mir zu machen.

Der Flug ging um kurz vor ein Uhr nachts, so dass kein großer Dinner- Service mehr aufgefahren wurde. Trotzdem gab es noch einen kleinen Gruß aus der Küche als Vorspeise und eine Nudelsuppe vor dem Schlafengehen. Ich weiß nicht mehr, was die anderen Optionen waren, aber mit Nudelsuppe macht man in Japan nie etwas verkehrt.

Die Frühstücks- Optionen konnte ich dann, wie das üblich ist, nach dem Boarding aus einer Liste selbst zusammenstellen. Das Frühstück war dann auch sehr gut, und ich bin satt geworden.

ANA 787 Business Class – Amenity Kit

Das Amenity Kit in der ANA 787 Business Class war ein robustes, kleines Case von Globe- Trotter mit den üblichen Utensilien. Zahnputz- Set, Schlafbrille und Ohrstöpsel, dazu Lippenbalsam und Feuchtigkeitscreme von Shiro. Das Case ist ziemlich hochwertig. Ich habe lange nachgedacht, ob ich in der Business Class schon mal ein Hardcase als Amenity Kit bekommen habe. Ich weiß, dass es mal Rimowa Cases bei EVA in der Business Class gab (aber nicht, als ich mit denen geflogen bin).

Was ich leider erst im Nachhinein erfahren habe, ist dass ANA bei Langstreckenflügen auf Nachfrage auch Pyjamas oder zumindest Schlafshirts bereit hält. Diese sind allerding “One size fits all” und bedient eher den japanischen Markt.

Fazit

Das war wieder ein sehr kurzweiliger Flug in der alten All Nippon Airways Business Class in der B787. Auch wenn das Bordprodukt in diesem Fall nicht auf dem allerneuesten Stand war, ist die Freundlichkeit der ANA- Crew mir auch dieses Mal wieder sehr positiv aufgefallen. ANA hat seine fünf Skytrax Sterne zu Recht und ich kann die ANA Business Class 787 uneingeschränkt empfehlen. Der Dinnerservice hätte allerdings etwas ausführlicher sein können – auch wenn es Corona und ein Uhr nachts war.

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