Star Alliance Mitglied All Nippon Airways gehörte 2020 zu den ersten Airlines, die Treibstoffzuschläge auf ihre Tickets reduzierten oder abschafften. Nun hat ANA diese mit Verweis auf die seitdem stark gestiegenen Energiekosten wieder eingeführt. Droht ein Comeback der bei Meilensammlern ungeliebten Zuschläge?
ANA erhebt wieder Treibstoffzuschläge
Ich hatte seit ein paar Wochen überlegt, die ANA First Class „The Suite“ auf der beliebten Strecke von New York JFK nach Tokio Haneda mit Meilen zu buchen. Da Japan die Einreise noch nicht erlaubt, waren umfangreichere Planungen für ein Gesamtrouting erforderlich und so zog sich die Buchung bis Anfang Februar. Dummerweise hat ANA die Treibstoffzuschläge gerade zum 01.01.2022 wieder eingeführt und so durfte ich nun knapp 350 Euro mehr zahlen (für zwei Flüge).
Die Höhe der Treibstoffzuschläge ist im Übrigen reiseklassenunabhängig – ihr zahlt also je nach Währung – umgerechnet ca. 175 Euro. In meinem Fall waren es 194 USD für die Strecke von New York nach Tokio in First und 22.600 Yen (171 Euro) für die Strecke von Tokio nach Frankfurt. Letzteres lässt aufhorchen, denn Japan gilt als eines der Länder, die Treibstoffzuschläge gesetzlich regeln. Doch anders als in Brasilien, wo diese Zuschläge verboten sind, sind sie in Japan lediglich an die Energiekosten gekoppelt. Wenn also Kerosin, wie aktuell, deutlich teurer wird, können auch die Zuschläge steigen.
Wie ihr der Aufschlüsselung oben entnehmen könnt, entfallen auf der Strecke Tokio- Frankfurt 22.600 Yen auf den Treibstoffzuschlag. Lufthansa (bzw. Miles & More) nennt diesen Zuschlag „Nationaler/Internationaler Zuschlag“, weil dessen Höhe in den letzten Jahren eigentlich nichts mehr mit Treibstoffkosten zu tun hatte. Nur ca. 59 Euro sind echte Steuern und Gebühren.
Auf der Strecke von New York nach Tokio sieht es ähnlich aus. 194 USD sind Internationaler Zuschlag und nur etwa 25 USD echte Steuern und Gebühren.
ANA erhebt Treibstoffzuschläge – steigen die Ticketpreise?
Wer ein Ticket von ANA kaufen will, der wird von der Erhöhung wahrscheinlich gar nichts merken. Treibstoffzuschläge sind nur ein Preisbestandteil eines Flugtickets und um auf einer Strecke konkurrenzfähig zu bleiben, sinkt bei vielen Airlines dann einfach die Basis Fare. Lest zum Sinn und Unsinn von Treibstoff- oder Airline- Zuschlägen auch den Artikel Warum Prämienflüge nicht kostenlos sind.
Lediglich bei Meilentickets schlägt ein höherer Treibstoffzuschlag voll durch, denn mit den Meilen bezahlt man nur die Basis Fare. Zuschläge sowie Steuern und Gebühren müssen extra gezahlt werden. Während das bei staatlich erhobenen Steuern und Gebühren nachvollziehbar ist, sind Airline- oder Treibstoffzuschläge nichts anderes als eine Entwertung der Meilen.
Kann man Treibstoffzuschläge auf Prämienflüge vermeiden, werden sich nun viele fragen. Tatsächlich gibt es einige wenige Vielfliegerprogramme, die weder solche Zuschläge erheben noch weitergeben. Mit Avianca LifeMiles und Air Canada Aeroplan sind auch zwei Programme aus der Star Alliance dabei, die zudem regelmäßig Meilen günstig verkaufen. Auch sind die Meilenwerte für einen Prämienflug gerade bei LifeMiles oft sehr wettbewerbsfähig. Ihr könnt hier zudem bis zu 60% der erforderlichen Meilen im Buchungsvorgang günstig dazu kaufen, so dass ihr nicht so viele Meilen auf Vorrat kaufen müsst.
Ich hatte diese Option leider nicht, denn ich musste insgesamt vier zusammengehörige Prämienflüge buchen und konnte nicht mehr auf einen LifeMiles- Sale warten, weil mir sonst womöglich die Verfügbarkeiten abhanden gekommen wären.
Fazit
ANA erhebt wieder Treibstoffzuschläge, und ich hatte die zweifelhafte Ehre, sie als einer der ersten zu zahlen. Fairerweise muss man sagen, dass die Kosten in diesem Bereich für die Airlines tatsächlich spürbar gestiegen sind. Dafür sind die Zuschläge, die ANA nun wieder erhebt, vergleichsweise moderat.
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