Malaysia Airlines Business Class B737-800 Review

Malaysia Airlines Business Class B737-800

Obwohl ich seit sieben Jahren in Thailand lebe, war ich noch nie mit Malaysia Airlines geflogen. Auch dieses Mal war das Malaysia Airlines Ticket eher der Türöffner für ein paar Lounges, die ich mir mal anschauen wollte. Auf der Kurzstrecke von Bangkok nach Kuala Lumpur und weiter auf der Ultrakurzstrecke nach Singapur setzt das Oneworld Mitglied mit der B737-800 Schmalrumpfflugzeuge ein. Wie mir die Malaysia Airlines Business Class B737-800 gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Review.

Malaysia Airlines hatte in der jüngeren Vergangenheit zwei unverschuldete Totalverluste, die an dem guten Image der Airline gezerrt haben. Das rätselhafte Verschwinden der Boeing 777 auf dem Flug MH370 von Kuala Lumpur nach Peking und der tragische Abschuss von MH17 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur im ukrainischen Luftraum innerhalb kürzester Zeit im Jahr 2014 haben Malaysia Airlines so ein bisschen den Makel einer Unglücks- Airline beschert. Insbesondere das Verschwinden von MH370 wirft bis heute Fragen auf. Es ist der einzige Absturz einer Pasagiermaschine, bei der bis heute nicht zweifelsfrei geklärt ist, was an Bord geschehen ist. Bis auf ein paar Wrackteile, die 18 Monate später im Indischen Ozean angespült wurden, hat man bis heute keinerlei Hinweise auf Absturzstelle oder -ursache.

Malaysia Airlines Business Class – Buchung, Check In, Boarding

Ich habe den Flug von Bangkok nach Singapur über Kuala Lumpur über den Executive Club von British Airways gebucht. Gekostet hat mich der Spaß 29.000 Avios und 38 Euro Zuzahlungen. Malaysia Airlines hat sich in den vergangenen Jahren weitgehend vom europäischen Markt zurückgezogen und bedient vor allem Ziele in Asien und Australien. Einziges Ziel in Europa ist London in Großbritannien.

Die Flotte von Malaysia Airlines ist recht konsistent. Rückgrat der Flotte, die – wie gesagt – überwiegend auf Kurz- und Mittelstrecken eingesetzt wird, ist die B737-800, von denen Malaysia Airlines über insgesamt 43 verfügt. Zweites Standbein der Flotte sind 24 A330 sowie sechs A350 für die Mittel- und Langstrecke.

Die Strecke von Bangkok nach Kuala Lumpur wird von Malaysia Airlines vier bis fünf Mal täglich bedient. Eigentlich hatte ich bei der Frequenz ein bisschen auf einen A330 und damit ein echtes Business Class Produkt gehofft, doch es blieb bei der B737-800. Da ich relativ früh am Flughafen Suvarnabhumi war, hatte ich bereits online eingecheckt. Im Internet gab es unterschiedliche Angaben, wie viele Stunden vor Abflug der Check In Schalter geöffnet würde. Da ich keine Lust hatte, Zeit vor einem geschlossenen Check In Schalter zu verplempern, habe ich also online eingecheckt. Dies war allerdings nur bis Kuala Lumpur möglich. Die Bordkarte für den Weiterflug nach Singapur musste ich mir am Transitschalter in KUL ausdrucken lassen.

Lounge und Boarding

Der tiefere Sinn dieses Fluges war es, eine Eintrittskarte für die Qatar Airways Lounge in Bangkok zu erhalten. Dort wird man mit Oneworld Sapphire Status nicht eingelassen sondern nur mit einem Business Class Ticket. Leider waren die Öffnungszeiten der Lounge im Internet ÜBERALL falsch und auch JAL und Cathay Pacific Lounge waren nicht geöffnet. Das fing ja gut an…

Auf meinem Layover in Kuala Lumpur hatte ich immerhin Gelegenheit, mir die Malaysia Airlines Golden Lounge Regional anzuschauen und so zumindest ein Review schreiben zu können.

Beim Boarding konnte ich mir zwar die Pool Position sichern, die man braucht, wenn man in einem Schmalrumpfflugzeug noch ein paar Fotos machen will. Doch ein hartnäckiger Mitreisender heftete sich an meine Versen und wollte mich offenbar ums Verrecken keine Fotos machen lassen. Bis hierhin lief der Review Trip also eher suboptimal.

Wie meist bei Narrow Bodies wurde nur über die vordere Tür gebordet, so dass sämtliche Passagiere natürlich durch die Business Class Kabine boarden. Das ging aber erstaunlich reibungslos, obwohl die Maschine gut gefüllt war.

Malaysia Airlines Business Class B737 – Die Kabine

Anders als europäische Airlines, die ganz normale Economy Class Sitze als Business Class verkaufen und lediglich einen freien Mittelplatz offerieren, gibt es bei asiatischen Airlines in der Regel eigene Business Class Sitze. So auch bei Malaysia Airlines, die vier Reihen Business Class in 2-2- Konfiguration vorhalten.

Die Business Class war auf diesem Flug nicht ausgebucht. So hatte jeder Einzelreisende einen freien Nebensitz und nur Paare saßen zusammen. Das war nun aber natürlich nur der Buchungssituation geschuldet. Man muss also mit einem Sitznachbarn rechnen. Stört mich auf einem so kurzen Flug von knapp zweieinhalb Stunden aber natürlich auch nicht. Da Malaysia Airlines die Boeing 737 aber auch auf der Mittelstrecke z.B. Richtung Indien einsetzt, kann das im Einzelfall dann doch störend sein.

Für die bis zu 16 Business Class Passagiere ist die vordere Toilette hinter dem Cockpit reserviert. Es handelt sich um das übliche Economy Klo, das mit ein paar zusätzlichen Amenities wie einer Handcreme aufgewertet wird. Farblich wird die Kabine dominiert von den dunkelgrauen Ledersitzen und den blauen “Farbtupfern durch Vorhänge, sowie die Decken und Kissen, die auf den Sitzen bereit liegen.

Malaysia Airlines Business Class B737 – Der Sitz

Die Sitze sind mit 53cm etwas breiter als die Economy Sitze (43cm) und auch vom Neigungswinkel und der Polsterung deutlich komfortabler. Der Pitch, also der Abstand zum Vordersitz ist mit 107cm großzügig – insbesondere verglichen mit 76cm in der Economy Class. Ich hatte den Sitz 1D, also in der ersten Reihe mit freiem Nebensitz. In der Flotte von Malaysia Airlines gibt es die Boeing 737 sowohl mit Entertainment System als auch ohne. Letztere werden z.B. auf der Ultrakurzstrecke nach SIngapur eingesetzt, die mit 40 Minuten deutlich zu kurz für einen Spielfilm ist.

Die Entertainment Systeme in der ersten Reihe sind nicht in der Wand vor einem verbaut sondern werden an einer Halterung aus dem Zwischenraum zwischen den Sitzen herausgezogen. Die Monitore in der Business Class von Malaysia Airlines haben eine Bildschirmdiagonale von 27cm, was ein bisschen breiter ist als in der Economy mit 23cm.

Während der Esstisch in der Armlehne versenkt ist, gibt es einen kleinen Cocktailtisch auf der Mittellehne, wo Getränke oder Snacks abgestellt werden können. Hier kann aus der Mittelkonsole noch eine klitzekleine Abstellfläche für ein Glas herausgezogen werden. Der tiefere Sinn hat sich mir nicht vollumfänglich erschlossen. Unterhalb der seitlichen Armlehne gibt es eine 110V Steckdose. Stauraum gibt es in den Overhead Bins und in der Tasche, die ihr – wie in der Economy Class – in der Rückenlehne des Vordersitzes findet. In meinem Fall war die Tasche aus Mangel an Vordersitzen an der Wand vor mir. In der Tasche ist neben der Karte mit den Sicherheitshinweisen der Kopfhörer verstaut. Wenn man noch die Flasche Wasser, die vor dem Start verteilt wird, dort einklemmt, ist die Tasche voll.

Die Sitze sind Recliner Sitze -also keine Full Flat Beds – die über eine Beinstütze verfügen und einen ordentlichen Neigungswinkel erreichen.

Malaysia Airlines Business Class B737 – Entertainment System

Wie gesagt, in dieser Ausführung der B737-800 sind alle Sitzplätze mit einem persönlichen Entertainment- System ausgestattet. Auf dem kurzen Weiterflug nach Singapur fehlten Monitore dann und das Entertainment bestand nur aus ein paar Musiktiteln. Für die Kurzstrecke nach Kuala Lumpur war das Entertainment System ausreichend – die Strecke ist allerdings auch kaum lang genug für einen Spielfilm.

Unterhalb der Mittelkonsole ist der kabelgebundene Controller für das Entertainment System verstaut. Das System lässt sich natürlich auch am Bildschirm per Touchscreen bedienen. Allerdings sind die Maschinen in der Regel schon ein bisschen älter und die Bildschirme nicht mehr allzu responsiv. Viel mehr kann ich zum Malaysia Airlines Entertainment auch schon nicht mehr sagen, denn bei zwei Versuchen, die Flightmap zu starten, ist mir das System jedes Mal abgestürzt. Beim ersten Mal habe ich die Flugbegleiterin noch um einen Reboot gebeten, den sie auch durchgeführt hat. Als ich zehn Minuten später erneut versucht habe, die Flightmap zu öffnen, ist das System wieder abgestürzt. Ich habe es dann dabei belassen und stelle fest, dass Malaysia Airlines für Entertainment Junkies ein Risiko darstellen kann.

Die Noise Cancelling Kopfhörer waren sehr gut und haben ihren Zweck erfüllt.

Malaysia Airlines Wifi on Board

Die Schmalrumpfflotte Flotte von Malaysia Airlines, die mitunter auch fälschlich Malaysian Airlines genannt werden, verfügt über kein Internet. Das ist schon auf einem Langstreckenflug nichts, was mich persönlich stört. Erst recht habe ich kein Problem, zweieinhalb Stunden ohne Internet auszukommen.

Verfügbar ist Wifi bei Malaysia Airlines nur in einigen A330 und allen A350 zu Tarifen, die bei etwa 2,50 USD fürs Messaging beginnen und bei 25 USD für den gesamten Flug enden.

Malaysia Airlines Business Class B737 – Speisen und Getränke

Malaysia Airlines scheint die Umwandlung in eine “trockene” Airline vollzogen zu haben. Bereits vor einigen Jahren hatte man die Regel eingeführt, dass auf Flügen mit einer Länge von unter fünf Stunden kein Alkohl mehr ausgeschenkt wird. Dies hat bei gleichzeitigem Umbau der Airline zu einer Regional- Airline natürlich bereits fast die komplette Einstellung des Alkoholausschanks zur Folge gehabt. In der Regional Lounge von Malaysia Airlines wird ebenfalls kein Alkohol ausgeschenkt. Im Internet ist zu lesen, dass auch auf der längeren Strecke nach Indien kein Alkohol mehr verfügbar ist.

Als Begrüßungsgetränk standen daher nur Säfte oder Wasser zur Auswahl. Ich habe bei Airlines, die sich auch in finanzieller Not befinden, immer so ein bisschen den Eindruck, dass hier vielleicht nicht ausschließlich religiöse Gründe bei derlei Verboten eine Rolle spielen. Alkohol ist beim Catering sicherlich ein relevanter Kostenfaktor, der einiges zu Einsparungen beitragen kann.

Ich bin zurück nach Bangkok mit THAI Airways geflogen, so dass ich das Catering gut miteinander vergleichen konnte (THAI Airways Business Class B787). Der Flug nach Kuala Lumpur ging um kurz nach 17 Uhr, so dass Abendessen serviert wurde. Eine Menukarte gab es nicht. Stattdessen klärte die Flugbegleiterin jeden Passagier einzeln über die verfügbaren Optionen auf. Ich entschied mich für Nudeln mit Rindfleisch und einem Passionfruit- Dessert. Dazu gab es frisch aufgebackene Brötchen, ein Päckchen Butter und eine kleine Tüte abgepackter Erdnüsse.

Das Rindfleisch hat gut geschmeckt und auch das Dessert war nicht zu beanstanden. Im Vergleich mit dem Catering bei THAI, zieht Malaysia Airlines trotzdem eindeutig den Kürzeren.

Malaysia Airlines Business Class B737 – Service

Die Flugbegleiterinnen waren gemäß des Airline- Slogans “Malaysian Hospitality is more than a service” bemüht, das insgesamt eher durchschnittliche Produkt durch Freundlichkeit und zuvorkommende Behandlung etwas aufzubessern. An dieser Stelle kann man Malaysia Airlines kaum etwas vorwerfen. Ich wurde freundlich begrüßt und bereits recht schnell mit einem Begrüßungsdrink versorgt. Die Menuwünsche wurden noch vor dem Start aufgenommen und die Passagiere dabei namentlich angesprochen. Kurz nach dem Start gab es das obligatorische heiße Tuch, das andere Airlines selbst auf der Langstrecke aus Kostengründen eingespart haben.

Auch mein Problem mit dem defekten Entertainment System wurde unmittelbar angegangen und die Purserin hat sofort das System neu gestartet. An diesem Beispiel lassen sich allerdings auch sehr gut die Grenzen des guten Services aufzeigen. Denn die Bemühungen der Flugbegleiterinnen scheiterten am Ende an der veralteten Hardware. Das Gleiche gilt für den Begrüßungsdrink: Schnell und mit einem Lächeln serviert, doch der Airline- Standard verbietet den Ausschank von Champagner, der eigentlich in der Business Class selbstverständlich sein sollte.

Dass auf dem kurzen Tagflug keine Amenity Kits ausgeteilt wurden, würde ich dagegen nicht beanstanden. Dies ist auf so kurzen Flügen halt unüblich – und wenn wir ehrlich sind auch unnötig.

Der Service trägt am Ende die geringste Schuld, dass ich das Business Class Produkt von Malaysia Airlines auf der Kurzstrecke am Ende nur durchschnittlich bewerten kann.

Fazit

Malaysia Airlines kann die Schwächen des veralteten Bordproduktes in der B737-800 auch durch guten Service nicht vollends wettmachen. Ich werde vielleicht noch mal probieren, die Airline in einem Langstreckenflugzeug zu testen, denn eine Business Class in einem Schmalrumpf- Flugzeug ist halt in den allermeisten Fällen limitiert.

Seid ihr schon mal mit Malaysia Airlines geflogen? Wohin ging es und wie hat es euch gefallen? Schreibt mir gerne in die Kommentare.

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