Zusatzpakete zur Miles and More Kreditkarte: Lohnen sie sich?

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Miles and More Kreditkarte Zusatzpakete

Seit Juni 2019 gibt es zur Miles and More Kreditkarte egal welcher Farbe drei optional zubuchbare Zusatzpakete, die gegen einen monatlichen Aufpreis bestimmte Extra- Vorteile versprechen. Ich habe mir die Zusatzpakete zur Miles and More Kreditkarte mal genauer angeschaut und stelle sie euch in diesem Artikel kurz vor.

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Miles and More Kreditkarte – welche Zusatzpakete gibt es?

Die drei Zusatzpakete decken drei Bereiche ab: zum einen zusätzliche Meilen auf die Umsätze, zum zweiten weitere Versicherungsleistungen und zum dritten Shopping- Garantien oder Erweiterung von gesetzlicher Gewährleistung.

Alle drei Pakete gibt es in mehreren Ausführungen. Zum Abschluss eines Paketes winken euch zudem 100 Begrüßungsmeilen. Es gibt übrigens regelmäßig auch Aktionsangebote mit 500 Begrüßungsmeilen.

Miles and More Kreditkarte Zusatzpakete

Zusatzpakete zu den Miles and More Kreditkarten

Miles and More Kreditkarte Zusatzpaket 1: Miles Plus

Für den Meilensammler am interessantesten ist natürlich die Option “Miles Plus”. Wenn ihr dieses Paket abonniert, könnt ihr gegen eine monatliche Gebühr bis zu unterschiedlichen Umsatzhöchstgrenzen zusätzlich eine Meile je ausgegebenem Euro sammeln. Die Pakete unterscheiden sich also nur in den Höchstgrenzen und dem Preis, den ihr dafür monatlich zahlen müsst. Wenig erstaunlich wird die Ratio pro “gekaufter” Zusatzmeile mit den teureren Paketen besser. Hier die vier Optionen:

  • 6000 Meilen extra für 8,90 Euro/Monat
  • 12.000 Meilen extra für 15,90 Euro/Monat
  • 30.000 Meilen extra für 32,90 Euro/Monat
  • 60.000 Meilen extra für 59,90 Euro/Monat

Um den Preis pro (Zusatz-) Meile zu berechnen, müssen wir die Gesamtkosten pro Jahr durch die maximale Zahl an Zusatzmeilen teilen. Es ergibt sich dabei folgende Ratio:

  • 6000 Meilen für 106,80 Euro = 1,78 Cent/Meile
  • 12.000 Meilen für 190,80 Euro = 1,59 Cent/Meile
  • 30.000 Meilen für 394,80 Euro = 1,32 Cent/Meile
  • 60.000 Meilen für 718,80 Euro = 1,2 Cent/Meile

Lohnt sich Miles Plus Zusatzpaket?

Die Ratio bei den beiden kleineren Paketen ist bescheiden. Hier gibt es bessere Optionen, die genannte Zahl an Meilen günstiger zu erreichen (Miles and More Guide). Bei den beiden teureren Paketen ist die Ratio zwar okay. Mindestens bei den 1,2 Cent könnte man schwach werden, doch hat die Sache einen Haken. Den 60.000 zusätzlichen Meilen muss auch ein Umsatz von 60.000 Euro im Jahr gegenüberstehen, denn ihr bekommt die Meilen für getätigten Umsatz und nicht fix für 718,80 Euro.

Dazu kommt, dass es die Zusatzmeilen pro vollem Euro getätigtem Umsatz gibt. Da man selten Rechnungen mit vollen Euro begleicht, werdet ihr also mehr als die 60.000 Euro Umsatz machen müssen, um die 60.000 Meilen zu bekommen. Kauft ihr z.B. etwas für 1,99 Euro gibt es nur eine Meile extra. Der Preis pro Meile bleibt zwar fix. Doch um die Höchstsumme von 60.000 Meilen zu erreichen, benötigt ihr eben mehr als 60.000 Euro Umsatz. Die Meilen werden entsprechend mit jedem getätigten Umsatz gutgeschrieben und nicht als eine Summe am Ende des Jahres.

Macht ihr nur 40.000 Euro Umsatz im Jahr, erhaltet ihr auch nur maximal 40.000 Meilen (vermutlich deutlich weniger, weil ihr nicht immer glatte Euro- Beträge ausgebt). Ihr zahlt aber trotzdem 718,80 Euro im Jahr, wodurch sich die Meilen- Ratio verschlechtert.

Fazit: Das Zusatzpaket Miles Plus ist für die Miles and More Kreditkarte bei deutlich über 60.000 Euro Jahresumsatz – also monatlichen Umsätzen von über 5000 Euro – attraktiv. Wer solche Umsätze mit seiner Miles and More Kreditkarte erreicht, für den kann sich das Paket Miles Plus lohnen. Schätzt dabei aber eure Jahresumsätze realistisch ein, denn wenn ihr die Höchstwerte für die zusätzlichen Meilen mit dem Meilen Plus Zusatzpaket verfehlt, steigt der Meilenpreis. Ihr tragt also das Risiko, dass ihr erst am Jahresende wisst, ob sich das Miles Plus gelohnt hat.

Ein mächtiges Instrument, seinen Kreditkartenumsatz zu erhöhen, ist Revolut. Hier erkläre ich, wie ihr mit Revolut Miles and More Meilen mit Miete, Strom und anderen Alltagsausgaben sammeln könnt. Die kleineren Pakete sind wegen des hohen Meilenpreises eher uninteressant.

Übrigens hübscht Miles and More die Miles Plus Pakete im Rahmen regelmäßiger Aktionen immer mal wieder auf. So gibt es dann für den Abschluss eines Zusatzpakets bis zu 15.000 Meilen extra. Das kann die Meilenratio des jeweiligen Miles Plus Pakets dann natürlich deutlich verbessern und die ganze Sache zu einem guten Deal machen.

Miles and More Kreditkarte Zusatzpaket 2: Travel Security

Das nächste Paket lockt mit einem Plus an Sicherheit durch mehr Versicherungen. In der Basisvariante für 2,90 Euro/Monat (= 34,80 Euro/Jahr) bekommt ihr drei zusätzliche Versicherungen:

  • Gepäckverlust- und -beschädigungsversicherung
  • Reiseunannehmlichkeitsversicherung
  • Reiseunfallversicherung

Bei Einführung der Zusatzpakete wurde auch noch ein Travel Security Plus Paket angeboten, das u.a. zwei kostenlose Lounge Besuche im Jahr beinhaltete. Inzwischen scheint sich auch Miles and More gefragt zu haben, was Loungebesuche mit Travel Security zu tun haben könnten. Jedenfalls ist das Travel Security Plus Paket inzwischen nicht mehr auffindbar.

Lohnt sich das Zusatzpaket Travel Security?

Die Versicherungen umfassen grob das, was Airlines ohnehin bei Verspätungen leisten müssen. Nehmen wir die Reiseunannehmlichkeitsversicherung. Als Beispiel werden hier Flugvespätungen von mehr als vier Stunden genannt. In diesem Fall

werden bis zu 500 Euro für nachweislich entstandene Kosten für Verpflegung und Hygiene erstattet

Die nachweislich entstandenen Kosten für etwas Proviant und einen Deoroller (ich übertreibe mal ein bisschen) werden im Regelfall deutlich unter 500 Euro bleiben. Abzuziehen sind dann Leistungen, die man von der Airline aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ohnehin erhält. Diese so genannte Subsidiaritätsklausel ist natürlich nicht im Angebot zu finden, aber selbstverständlich in den Versicherungsbedingungen.

Natürlich gibt es auch Flüge außerhalb der EU, wo Verbraucherrechte sehr viel ungünstiger geregelt sind und die auch mal über vier Stunden verspätet sein können, aber die Frage ist ja bei jeder Versicherung immer: Wie wahrscheinlich ist ein Schadensfall und was leistet die Versicherung dann tatsächlich.

Hier mal die Auflistung der versicherten Unannehmlichkeiten:

Reiseunanehmlichkeitsversicherung

In allen Fällen ist es sehr wahrscheinlich, dass der Schadensverursacher in irgendeiner Weise haftet. In allen Fällen ist es außerdem zumindest wahrscheinlich, dass die tatsächlichen Aufwendungen unter der Höchstsumme von 500 Euro bleiben, zumal ja auch für jeden einzelnen Fall genau aufgelistet ist, was denn erstattet wird. So sind denn z.B. bei Flugverspätungen von über vier Stunden Unterbringungskosten

Ihr werdet inzwischen wahrscheinlich gemerkt haben, dass ich selbst kein Fan solcher Versicherungen bin. Ich nehme sie in Kauf, wenn sie wie in der American Express Platinum ohnehin dabei sind, aber auch nur einen Euro extra dafür zu bezahlen, würde mir nie in den Sinn kommen.

Dazu kommt, dass knapp 35 Euro im Jahr eine Menge Geld für nutzlose Versicherungen ist, wenn man bedenkt, dass es sinnvolle Jahrespolicen wie eine Auslandskrankenversicherung schon für ca. 20 Euro im Jahr gibt.

Miles and More Kreditkarte Zusatzpaket 3: Shopping Guarantee

Das dritte Paket, die Shopping Guarantee für 34,80 Euro/Jahr und die Shopping Guarantee Plus umfasst eine Elektronikartikelversicherung ,die die gesetliche Gewährleistung des Händlers auf bis zu fünf Jahre verlängert (Laptops, Tablets u.ä. nur 3 Jahre). Die Geräte müssen mindestens 150 und höchstens 5000 Euro gekostet haben, müssen aber nicht mit der Miles and More Kreditkarte bezahlt worden sein. Mobiltelefone sind nicht Gegenstand der Versicherung, weshalb vermutlich viele Leute hier nicht mehr weiterlesen.

Darüber hinaus gibt es eine Preis- Garantie für 30 Tage. Findet ihr einen Artikel, den ihr gerade gekauft habt, innerhalb von 30 Tagen woanders mindestens 30 Euro billiger, so wird euch die Differenz erstattet.

Lohnt sich das Zusatzpaket Shopping Guarantee?

Laut Versicherungsbedingungen besteht Versicherungsschutz ab Buchung des Pakets. In diesem Fall muss ich die Versicherung also drei Jahre lang buchen, um sie in Anspruch nehmen zu können, denn in den ersten beiden Jahren gilt ja die gesetzliche Gewährleistung. Die Versicherung bezieht sich ausdrücklich nur auf Herstellungs- und Materialfehler, geht also nicht über die Gewährleistung hinaus. In den ersten zwei Jahren nach einem Kauf werde ich also vermutlich von der Versicherung an den Hersteller verwiesen werden. Erst im dritten Jahr des Pakets, wenn ich also inzwischen 104,40 Euro bezahlt habe, kann ich tatsächlich eine Leistung von der Versicherung ewarten. Dabei obliegt es mir zu beweisen, dass es sich um einen Herstellungs- oder Materialfehler gehandelt hat und nicht um (unversicherten) Verschleiß.

Geräte mit Materialfehler gehen in aller Regel schon in den ersten zwei Jahren in die Brüche. Unwahrscheinlich daher, dass die Elektronikartikelversicherung jemals leisten muss.

Die Preis- Garantie  scheint mir dagegen eine schöne Sache zu sein. Allerdings sind auch hier die Versicherungsbedingungen weniger einfach als die Werbung. Es muss sich um einen identischen Gegenstand handeln (identisches Modell, identische Ausstattung und Leistungsumfang, identische Modellnummer), der nicht aus einer Geschäftsliquidation stammen darf und natürlich von einem Händler aus D-A-CH angeboten werden muss.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es gerade zwischen stationärem und Onlinehandel entsprechene Preisunterschiede geben kann. Der Sinn dieses Pakets hängt also ein bisschen vom eigenen Kaufverhalten ab. Wie oft kauft ihr euch teure Artikel, bei denen eine Preisdifferenz von mindestens 30 Euro auftreten kann?

Das Plus- Paket wirbt zusäztlich zu den beiden Versicherungen mit 10 Meilen zusätzlich pro Transaktion bei einem Preis von 6,90 Euro/Monat. Da rast dem Meilensammler schon der Puls, während er ausrechnet, wie oft er am Tag beim Bäcker eine Tüte Brötchen für zwei Euro kaufen kann und dann jedes Mal 10 Meilen extra bekommt.

Die Antwort gibt Miles&More im Kleingedruckten: genau 240 Mal im Jahr, denn die so zusätzlich zu sammelnden Meilen sind auf 2400 im Jahr begrenzt. Für 2400 Meilen bezahlt ihr also 48 Euro im Jahr mehr als für das Basis- Paket. Ihr kauft also eine Meile für 2 Cent – wie oben schon erwähnt, ist das kein guter Deal. Auch dieses dritte Paket kann also nicht wirklich überzeugen.

Das Plus- Paket wird zwischenzeitlich nicht mehr angeboten.

Zusatzpakete zur Miles and More Kreditkarte: Fazit

Alle drei Pakete haben eines gemeinsam. In verschiedenen Variationen erregen alle drei Zusatzpakete durch eine Option, vermeintlich kostengünstig zusätzliche Meilen zu generieren, Aufsehen. Beim Miles Plus Paket ist dies sogar der einzige Existenzzweck. Alle drei Pakete haben aber außerdem gemeinsam, dass die zusätzlichen Meilen eine teure Luftnummer sind. Bei dem Meilen- Paket kann sich das teuerste Paket immerhin für Leute rechnen, die einen Jahresumsatz deutlich über 60.000 Euro generieren.

Alle angebotenen Versicherungen sind meines Erachtens das Geld nicht wert. Alles, was eine Miles and More Kreditkarte braucht, hat die Gold Card bereits an Bord. Weitere teure Zusatzpakete, die die Jahresgebühr teilweise mehr als verdoppeln, sind für meine Begriffe überflüssig.

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Habt ihr Zusatzpakete zu eurer Miles and More Kreditkarte gebucht? Wie sind eure Erfahrungen? Schreibt mir gerne in die Kommentare.

 

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