Der Emerald ist der höchste Status der Oneworld Alliance. Um ihn zu erlangen, muss man in der Regel den höchsten Status in einem Vielfliegerprogramm einer Mitglieds- Airline erfliegen. Doch lohnt sich das überhaupt? Wir schauen uns einmal die Vorteile an, die der Oneworld Emerald Status bringt.
Oneworld Airlines und Statusstufen
Oneworld ist mit 13 Airlines die kleinste der drei großen Luftfahrt- Allianzen. Doch befinden sich unter den Mitgliedern einige der besten Airlines der Welt. So ist es wenig verwunderlich, dass ein Status bei Oneworld äußerst beliebt ist. Aktuell bilden folgende Airlines die Oneworld Alliance.
- Alaska Airlines
- American Airlines
- British Airways
- Cathay Pacific
- Finnair
- Iberia
- Japan Airlines
- Malaysian Airlines
- Qantas
- Qatar Airways
- Royal Air Maroc
- Royal Jordanian
S7 Airlines- Sri Lancan Airlines
(Die fett gedruckten Airlines sind Transferpartner von American Express).
Während die Mitgliedschaft der russischen S7 Airlines aktuell wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine suspendiert ist – und wohl auch absehbar bleibt – steht mit Oman Air das nächste hochkarätige Mitglied bereits in den Startlöchern. Die Boutique Airline aus dem Nahen Osten wird Anfang 2024 Mitglied der Oneworld Alliance.
Oneworld Statusstufen
Um seinen Vielfliegern ein vergleichbares Portfolio an Vorteilen zu gewähren, hat man bei Oneworld drei Statusstufen etabliert. Die Airlines müssen in ihrem Vielfliegerprogramm die vorhandenen Status einer der drei Oneworld Statusstufen zuordnen. Die Fluggesellschaften verpflichten sich, den Statusinhabern der anderen Mitglieds- Airlines ein Mindestmaß an Vorteilen zu gewähren.
Die drei Statusstufen bei Oneworld kommen in den schillernden Farben Ruby, Sapphire und Emerald daher. Dabei ist der Oneworld Ruby mit dem Star Alliance Silber und der Sapphire Status mit dem Star Alliance Gold vergleichbar. Während die Star Alliance aber mit den beiden Stufen auskommt, hat Oneworld noch einen Top Tier, den Emerald Status. Er entspricht jeweils den höchsten Stufen in den Vielfliegerprogrammen der Airlines. Doch sind die allianzweiten Vorteile, die der Emerald Status über den Sapphire hinaus bringt, überschaubar.
Oneworld Emerald Status – die Vorteile
Der Emerald Status geht mit den folgenden allianzweiten Vorteilen einher.
- Zutritt zu Business und First Class Lounges
- Bevorzugter Check In für die First Class
- Bevorzugte Sitzplatzwahl oder Sitzplatzreservierung
- Bevorzugung auf Wartelisten und bei Stand by
- Priority Boarding
- Zusätzliches Freigepäck
- Bevorzugte Gepäckbeförderung
- Fast Track oder Priority Lane bei der Sicherheitskontrolle an ausgewählten Flughäfen
Vergleicht man diese Vorteile mit den Vorteilen des Oneworld Sapphire Status, so gibt es eigentlich nur marginale zusätzliche Benefits. Neben dem Zugang zu First Class Lounges aller Mitglieds- Airlines und dem Check In am First Class Schalter ist es eigentlich vor allem Sitzplatzreservierung und die Nutzung der Priority Lane bei der Sicherheitskontrolle.
Oneworld Emerald: Zutritt zur First Class Lounge
Die First Class Lounges sind natürlich ein gewichtiges Argument, hat die Allianz doch eine Menge Airlines mit einer First Class. Doch viele dieser Airlines haben Flagship Lounges, die sie doch nur den eigenen Passagieren öffnen wie British Airways mit seinem Concorde Room oder Qatar Airways mit der Al Safwa Lounge.
Trotzdem kann sich dieser Vorteil bezahlt machen, wenn man mit bestimmten Onworld Airlines fliegt. Habt ihr euren Oneworld Emerald bei einer Nicht- US- Airline erflogen, könnt ihr z.B. die Flagship Lounges von American Airlines mit eurem Oneworld Emerald Status nutzen – und das sogar, wenn ihr Domestic fliegt. Auch Cathay Pacific oder Qantas lassen Emerald Statusinhaber in ihre First Class Lounges. Selbst die Airlines, die die Regel restriktiver auslegen, lassen Emerald Inhaber nicht gänzlich außen vor. So könnt ihr bei British Airways zwar nicht den Concorde Room, aber immerhin die First Class Galleries. Auch Qatar Airways hat eigene Lounges für Statusinhaber der höchsten Stufe, trennt aber Statusinhaber penibel von Premium Passagieren.
Mit Oman Air wird eine weitere Airline der Oneworld beitreten, die eine First Class betreibt – wenn auch nur noch in zwei Flugzeugen (Oman Air First Class Review). Die Oman Air First Class Lounge in Muscat ist viel zu groß für die Handvoll Passagiere, die täglich mit der First Class fliegen. Es besteht also Hoffnung, dass Oman Air seine First Class Lounge für Oneworld Emerald Statusinhaber öffnen wird.
Oneworld Emerald: Sitzplatzreservierung
Bei den meisten Airlines hat man als Passagier der Business oder First Class auch die Möglichkeit, kostenlos einen Sitzplatz zu reservieren. Während dies häufig der Fall ist, gibt es aber auch ärgerliche Ausnahmen. Qatar Airways verkauft z.B. Bundles in der Business Class, die nicht nur keinen Loungezugang beinhalten sondern auch keine Sitzplatzreservierung.
Ähnliches gilt bei British Airways, die ebenfalls ein Zusatzentgelt für die Sitzplatzreservierung in der Business Class verlangen.
Noch deutlicher ist das Bild natürlich in der Economy Class, wo nur wenige Airlines noch eine kostenlose freie Sitzplatzauswahl in ihren Tarifen enthalten haben. Vor allem in der Economy kann der Emerald Vorteil der Sitzplatzreservierung also ein echter Gewinn sein.
Beachtet dabei allerdings, dass jede Airline ihre eigenen Regeln hat, welche Sitzplätze ihr kostenfrei auswählen könnt. Nicht alle Airlines werden euch z.B. Zugriff auf die Sitzplätze mit zusätzlicher Beinfreiheit gewähren. American Airlines ist hier eine positive Ausnahme, die Oneworld Emerald Statusinhabern Zugriff auf “Main Cabin Extra Seats” gewährt.
Oneworld Emerald: Priority Services
Der Check In am First Class Schalter hat natürlich nur einen Wert bei Airlines, die auch einen First Class Schalter haben. Ob es an diesen Schaltern nun wesentlich schneller geht als an den Business Class Schaltern, sei dahingestellt. Auch das Priority Boarding mit der First Class ist vor allem ein Vorteil für Aviation Blogger, die schnell schon ein paar Fotos von der leeren Kabine machen möchten, bevor die Massen in das Flugzeug einströmen.
In der Economy Class kann Priority Boarding mitunter ein echter Vorteil sein, weil die Gepäckfächer dort mitunter schnell verstopfen. Kann man als Erster an Bord, hat man zumindest die Sicherheit, sein Gepäck sicher verstaut zu haben.
Der Priority Vorteil bei der Gepäckbeförderung ist kein reiner Oneworld Emerald Vorteil. Stattdessen bekommt euer aufgegebenes Gepäck auch schon mit einem Oneworld Sapphire Status einen roten Priority Aufkleber.
Oneworld Emerald: Zusätzliches Freigepäck
Das zusätzliche Freigepäck, das euch der Oneworld Emerald Status bringt, hängt ab von dem Gepäck- Konzept der ausführenden Airline. Berechnet die Airline, mit der ihr fliegt, Freigepäck nach Gepäckstücken, habt ihr als Emerald Statusinhaber ein zusätzliches Gepäckstück. Arbeitet die Airline mit einem Gewichtskonzept, erhöht sich euer Freigepäck um in der Regel 20 Kilogramm.
Es gibt – wie bei der Star Alliance auch – mitunter Einschränkungen bei Light- Tarifen, die gar kein Freigepäck enthalten.
So bleibt als einziger zusätlicher Benefit zu den Sapphire Vorteilen nur die Nuzung der Fast Lane bei der Siko. Wenn man bedenkt, dass man je nach Airline teils deutlich mehr Punkte sammeln muss, um den höchsten Status zu erlangen, bleibt die Frage, ob sich das lohnt.
Schnelle Wege zum Oneworld Emerald Status
Wenn wir von gelegentlichen Status Matches – wie Anfang des Jahres bei Royal Air Maroc – oder Aktionen wie bei Finnair, als man durch Punktekauf einen Status gleich mitkaufen konnte, mal absieht, gibt es keinen billigen Weg zum Emerald Status. Ihr werdet viel fliegen und auch ein bisschen Geld ausgeben müssen. Doch einige Vielfliegerprogramme sind eben etwas einfacher und großzügiger bei der Statusvergabe als andere.
British Airways Executive Club Gold Status
Der British Airways Executive Club gilt für europäische Statusjäger gemeinhin als beste Option. Zwar müsst ihr vier Segmente mit den Briten absolvieren, um den Gold Status zu erlangen, der dem Oneworld Emerald gleichgestellt ist. Doch ansonsten könnt ihr die 1500 erforderlichen Tier Points bei jedem Oneworld Mitglied abfliegen.
Angenehm ist, dass der Executive Club überhaupt keinen Wert auf Buchungsklassen – und damit auf den Ticketpreis – legt. Stattdessen kommt es auf die Entfernung und die Reiseklasse an. Da Tier Points zudem pro Segment berechnet werden, bringen Umsteigeverbindungen immer mehr Punkte als Direktflüge. Am meisten Punkte bringen Langstreckenflüge in der Business Class, bei denen alle vier Segmente bei Hin- und Rückflug über 2000 Meilen lang sind. Leider ist dies bei den Oneworld Mitgliedern eigentlich nur bei Qatar Airways der Fall, wenn ihr von Deutschland über Doha nach Asien fliegt.
Hier bekommt ihr pro Segment dann 140 Tier Punkte, was euch bei Hin- und Rückflug schon 560 Punkte und damit fast den Oneworld Sapphire bringt. Auch British Airways Flüge an die US- Ostküste mit Weiterflug auf American Airlines an die Westküste bringt euch in der Business Class ordentlich Punkte. Diese Kombination hat zudem den Charme, dass ihr die vier Segmente mit British Airways dann schon erledigt habt.
Mehr dazu lest ihr im Artikel British Airways Executive Club – Wege zum Status.
Finnair Plus Platinum
So leicht wie Weihnachten 2021 wird es den Finnair Plus Platinum – und damit den Oneworld Emerald Status – wohl nicht mehr geben. Damals konntet ihr bei einem Punkte- Sale nicht nur Prämienpunkte sondern damit zugleich auch Statuspunkte kaufen. Für vier gekaufte Prämienpunkte zum Aktionspreis von 0,6 Cent habt ihr einen Statuspunkt gutgeschrieben bekommen.
Doch auch unter normalen Bedingungen sind die 150.000 Statuspunkte für den Finnair Plus Platinum nicht unerreichbar. Das liegt zum einen daran, dass Statuspunkte nicht auf Meilen- sondern auf Kilometerbasis vergeben werden. Ihr erhaltet also für eure Flüge viel mehr Kilometerpunkte als wenn ihr Meilen erfliegen müsstet. Dazu kommt, dass Finnair Plus auch noch relativ generös bei der Punktevergabe ist. Ihr sammelt auf Business Class Flügen fast aller Oneworld Partner mindestens 125% der tatsächlich geflogenen Kilometer, auch in der günstigsten Buchungsklasse. Bei Flügen mit Finnair selbst sind es gar 200%. Auf einem Returnflug nach Südostasien sammelt ihr so schon um die 35.000 Punkte.
Finnair Plus ist zudem das einzige Vielfliegerprogramm, bei dem ihr das höchste Statuslevel mit Segmenten erreichen könnt, ohne ein einziges Segment mit der eigenen Airline fliegen zu müssen. Allerdings ist die Anforderung mit 76 Segmenten in einem Mitgliedschaftsjahr auch ziemlich robust.
Royal Jordanian’s Royal Club Platinum Hawk
Apropos Segmente: Die geringste Anzahl, nur mit Segmenten den Oneworld Emerald zu erreichen, bietet Royal Jordanian. Gerade einmal 46 Flugsegmente müsst ihr fliegen, um den Royal Club Platinum Hawk zu erreichen, der dem Oneworld Emerald Status gleichgestellt ist.
Ihr ahnt wahrscheinlich schon, wo der Haken bei der Sache ist. 20 der 46 Segmente müsst ihr auf Royal Jordanian Flügen einspielen. Ohne eine längere Zeit im Nahen Osten zu verbringen und dort zahlreiche Regionalflüge zu unternehmen, ist das vermutlich nicht zu schaffen. Alternativ würden auch fünf Flüge über Ammann nach Asien reichen – und das auch in der Economy Class.
Für die Requalifikation habt ihr dann übrigens 24 Monate Zeit, und ihr müsst auch nur noch 80 Segmente fliegen. interessant ist dabei, dass die Zahl der erforderlichen RJ- Segmente die gleiche bleibt, nämlich 20. Übrigens ist der Oneworld Sapphire mit nur 30 Segmenten noch ein Stück einfacher zu erreichen.
Oneworld Emerald Status – FAQ
Oneworld Emerald Status Vorteile – Fazit
Die zusätzlichen Vorteile, die der Oneworld Emerald Status gegenüber dem Sapphire Status mit sich bringt, sind überschaubar. Ob sie den Aufwand rechtfertigen, sich die höchste Statusstufe zu erfliegen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
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