Asia Miles ist das Vielfliegerprogramm der Fünfsterne- Airline Cathay Pacific mit Sitz in Hongkong. Cathay Pacific ist Mitglied der Oneworld Alliance und entsprechend gibt Asia Miles Zugriff auf Prämienverfügbarkeiten aller Oneworld Airlines. Für deutsche Meilensammler ist das Programm besonders interessant, weil es Transferpartner von American Express ist. Wir schauen uns Asia Miles einmal etwas genauer an.
Über Cathay Pacific
Cathay Pacific ist kurz nach dem 2. Weltkrieg von australischen und amerikanischen Piloten in der britischen Kronkolonie Hongkong gegründet worden. 2019 bediente das von Skytrax als Fünfsterne- Airline ausgezeichnete Luftfahrtunternehmen über 200 Ziele in 35 Ländern. Viele asiatische Ziele wurden dabei von der Tochter Cathay Dragon bedient, während Cathay Pacific vor allem Langstreckenziele in Ozeanien, Nordamerika und Europa bediente.
Seit Ausbruch der Corona- Pandemie ist der Flugverkehr praktisch zum Erliegen gekommen. Die harte Null- Covid- Politik, die die chinesischen Machthaber ihrer Sonderverwaltungszone Hongkong verordnet haben, führte zu einem Einbruch von 97% der Flugverbindungen. Da in Hongkong anders als in Japan auch kein Transitverkehr erlaubt war, konnte Cathay Pacific auch keine Connecting Flights über Hongkong anbieten. Das operative Geschäft bestand entsprechend in den vergangenen Jahren faktisch nur noch aus Cargo- Flügen.
Seit der Rückgabe Hongkongs an China im Jahr 1997 ist der chinesiche Einfluss auf die Fluggesellschaft gewachsen. Einer der Hauptanteilseigner ist Star Alliance Mitglied Air China mit knapp 30% – umgekehrt hält auch Cathay Pacific 20% an Air China. Beide Airlines operieren auch als Partner im Rahmen von Codeshare Abkommen.
Rückgrat der Cathay Pacific Flotte sind auf der einen Seite die Boeing 777-300ER und Airbusse der Baureihen A330-300 sowie A350.
Asia Miles und Marco Polo werden zu Cathay
Cathay Pacific hat bisher ein etwas verwirrendes Konzept von Vielfliegerprogrammen. Neben den klassischen Prämienmeilen in Asia Miles, mit denen man Prämienflüge von Cathay Pacific und den Partnern buchen kann, gibt es ein separates Programm für Statusvorteile. Man sammelt also seine Prämienmeilen beim kostenlosen Asia Miles und konnte Statusvorteile im wahrsten Sinne erwerben, indem man Mitglied im kostenpflichtigen Marco Polo Club wurde.
Während der Pandemie hatte man offenbar viel Zeit, sich Gedanken über den Sinn eines solchen Konzepts zu machen. Als Ergebnis wurden die beiden Programme im Juli 2022 zu einem Programm zusammengeführt – Cathay. Dabei wurden die Punkte aus dem Marco Polo Club als Statuspunkte übernommen und die Asia Miles als Prämienmeilen.
Mit Details zu den Inhalten des neuen Programms tut sich Cathay noch ein bisschen schwer. Ob es weiterhin Geld kosten wird, Statusvorteile zu erhalten und ob es substanzielle Änderungen am Prämienprogramm geben wird, bleibt ungewiss. Bekannt wurde bisher nur, dass die höheren Statusstufen aufgewertet und die Eingangsstufe Green leicht abgewertet werden soll. Man darf gespannt bleiben.
Meine persönliche Auffassung war und ist, dass die Oneworld Alliance sehr attraktive Vielfliegerprogramme bietet. Geld dafür zu zahlen, bei einer Airline Mitglied des Vielfliegerprogramms zu werden, scheint mir daher unzeitgemäß. Da die zentralen Vorteile eines Oneworld Status allianzweit gelten und ich mit meinen Finnair Gold auch in Hongkong in Cathay Pacific Lounges komme, habe ich mich mit dem Marco Polo Club nie weiter befasst. Trotzdem wollen wir uns einmal die Gründzüge und Statuslevel des Marco Polo Club anschauen, denn diese werden offenbar unverändert in das neue Cathay übernommen.
Cathay Statuslevel und Statusvorteile
Das Programm verfügt mit Green, Silver, Gold und Diamond über vier Statuslevel. Um einen Statuslevel zu erreichen, müsst ihr wie bei anderen Vielfliegerprogrammen auch fliegen. „Clubpunkte“, wie die Statusmeilen hier heißen, gibt es also nur in der Luft.
Jedes Level – auch das Eingangslevel Green – ist vom Tag des Erreichens an für ein Jahr gültig. Habt ihr ein Level erreicht, wird die Statuspunkte- Uhr wieder auf Null gestellt und ihr habt ein weiteres Jahr Zeit, das nächste Level zu erreichen. Ihr könnt eure Statusgültigkeit also nicht durch eine besonders schnelle Qualifikation verlängern, wie das bei anderen Programmen mitunter möglich ist. Hier sind die Punkteanforderungen für das Erreichen eines Status.
- Marco Polo Club Green: Mit Anmeldung, einmalig 100USD, danach 20 Clubpunkte oder 100 USD
- Marco Polo Club Silver: 300 Clubpunkte
- Marco Polo Club Gold: 600 Clubpunkte
- Marco Polo Club Diamond: 1.200 Clubpunkte

Cathay Statusstufen
Wie ihr seht, müsst ihr selbst für die Requalifikation der Eingangsstatusstufe Green jedes Jahr 20 Clubpunkte sammeln – oder erneut 100 US Dollar zahlen. Schauen wir uns nun einmal an, welche Vorteile ihr mit dem jeweiligen Level erlangt. Neben den Tier- Vorteilen gibt es jeweils noch Mid- Tier- Vorteile – also Benefits, die ihr auf dem Weg zur nächsthöheren Stufe einsammelt. Schauen wir uns die Vorteile an, die euch die jeweiligen Stufen bringen.
Cathay Green Status – Vorteile
Die Eingangsstufe, die euch immerhin 100 USD Eintrittsgebühr kostet, bringt euch nur auf Flügen von Cathay Pacific einige Vorteile. Das sind vor allem
- Priority Check In an einem eigenen Schalter
- Priority Boarding
Wenn ihr auf dem Weg zur Silberstufe dann 200 Clubpunkte erreicht, erhaltet ihr einen Lounge Pass für einen Besuch in einer Cathay Pacific Business Lounge.
Cathay Silver Status – Vorteile
Der Silber- Status bei Cathay bringt euch schon wichtige Vorteile, vor allem wenn ihr überwiegend auf Cathay Pacific oder Dragon unterwegs ist. Der Silber- Status entspricht dem Oneworld Ruby, der allianzweit allerdings noch nicht so viele Benefits mit sich bringt.
- Priority Check In am Business Class Schalter auf allen Oneworld Flügen
- Priority Boarding, bevorzugte Gepäckabfertigung (nur auf Cathay Flügen)
- Kostenlose Sitzplatzreservierung auf Cathay und Air New Zealand Flügen
- Zugang zu Cathay Pacfic Business Lounges, wenn ihr mit Cathay Pacific oder Cathay Dragon fliegt
- 10 kg zusätzliches HANDgepäck auf Cathay Flügen
- 10 kg zusätzliches aufgegebenes Gepäck auf vielen Flügen (nicht nach/ab USA, Neuseeland)
- Wartelistenpriorität auf Oneworld Flügen
Mit 450 Clubpunkten auf dem Weg zum Gold Status erhaltet ihr zwei Lounge Pässe für Business Lounges von Cathay Pacific, die ihr für Reisebegleitungen verwenden könnt.
Cathay Gold Status – Vorteile
Der Gold Status entspricht dem Oneworld Sapphire und bringt die meisten Vorteile des Silber- Status nun auch bei allen Flügen mit Oneworld- Partnern.
- Priority Check In am Business Class Schalter
- Priority Boarding, bevorzugte Gepäckabfertigung
- Kostenlose Sitzplatzreservierung auf Cathay und Air New Zealand Flügen
- Zugang zu Cathay Pacfic Business Lounges und den Lounges der Oneworld Partner mit einem Gast
- 10 kg zusätzliches HANDgepäck auf Cathay Flügen
- 15 kg zusätzliches aufgegebenes Gepäck oder ein zusätzliches Gepäckstück
- Erhöhte Wartelistenpriorität auf Oneworld Flügen
- Garantierter Sitzplatz auf Economy Flügen Buchungsklasse Y bis 72 Stunden vor Abflug (nur Cathay Pacific)
Beim Erreichen von 1000 Clubpunkten erhaltet ihr vier Upgrade Voucher für die Kurz- und Mittelstrecke. Einige Buchungsklassen können hier allerdings nicht upgegradet werden.
Cathay Diamond Status – Vorteile
Dafür, dass ihr satte 1200 Clubpunkte erreichen müsst, halten sich die zusätzlichen Vorteile in Grenzen. Der Diamond Status entspricht dem Oneworld Emerald mit den entsprechenden allianzweiten Vorteilen.
- Priority Check In am First Class Schalter
- Priority Boarding, bevorzugte Gepäckabfertigung
- Kostenlose Sitzplatzreservierung auf Cathay und Air New Zealand Flügen
- Zugang zu Cathay Pacfic First Class Lounges und den First Class Lounges der Oneworld Partner mit zwei Gästen
- 15 kg zusätzliches HANDgepäck auf Cathay Flügen
- 20 kg zusätzliches aufgegebenes Gepäck und ein zusätzliches Gepäckstück
- Garantierter Sitzplatz in Economy und Business Class (bestimmte Buchungsklassen) bis 24 Stunden vor Abflug
Bei Erreichen von 1600 Clubpunkten warten vier Upgrade Voucher für beliebige Flüge auf Cathay Pacific auf euch. Bei 1800 Punkten könnt ihr sogar einen Gold Status verschenken.
Der Haken an diesem System – neben der Eintrittsgebühr – ist die sehr knauserige Clubpunkte- Vergabe von Cathay Pacific. Diese richtet sich wie anderswo auch nach Entfernung und Buchungsklasse eures Fluges. Auf Flügen mit Cathay Pacific erhaltet ihr z.B. für die günstigsten Buchungsklassen in der Economy 5 bis 10 Punkte je Segment, also auf einem Langstreckenflug von Deutschland nach Hongkong maximal 20 Punkte. Fliegt ihr auf derselben Strecke First Class – was euch viele Tausende von Euros kosten würde – bekommt ihr gerade mal 2 x 125 Punkte. Ihr erreicht also mit einem Langstreckenflug in der First Class nicht mal den Silberstatus.
Wer ernsthaft vorhat, sich einen Oneworld Status zuzulegen, kommt bei anderen Programmen wie dem British Airways Executive Club oder auch bei Qatar Airways‘ Privilege Club schneller ans Ziel.
Cathay Pacific Asia Miles – Einführung
Im Gegensatz zum Marco Polo Club, der dem Erreichen von Statusleveln und -vorteilen dient, geht es bei Asia Miles um Prämien. Für deutsche Meilensammler ist Asia Miles auch interessant, weil das Programm Transferpartner der deutschen AMEX Kreditkarten ist. So könnt ihr eure AMEX Punkte im Verhältnis 5:4 zu Asia Miles transferieren und dort Prämienflüge buchen.
Asia Miles steht ein bisschen im Schatten anderer Transferpartner und wird meist nicht zuerst genannt, wenn es um tolle Einlösungen für AMEX Punkte geht. Doch der Award Chart bietet eine Reihe von Möglichkeiten, seine Meilen gewinnbringend in First oder Business Class Flüge zu investieren. Wir schauen und nun die Grundzüge und Regeln des Programms an. Konkrete Sweetspots sind einem eigenen Artikel vorbehalten, doch werdet ihr am Ende des Artikels in der Lage sein, eure eigenen Sweetspots ausfindig zu machen.
Asia Miles Partner- Airlines
Als Oneworld Mitglied sind natürlich vorrangig die weiteren Mitglieder Partner von Cathay Pacific. Das sind im Einzelnen:
- Alaska Airlines
- American Airlines
- British Airways
- Finnair
- Iberia
- Japan Airlines
- Malaysia Airlines
- Qantas
- Qatar Airways
- Royal Air Maroc
- Royal Jordanian
- Sri Lankan
- S7
Darüber hinaus pflegt Cathay aber noch Verbindungen zu weiteren allianzfremden Airlines. Oft sind diese Partnerschaften auf wenige, konkrete Verbindungen beschränkt.
- Air Canada (Verbindungen innerhalb Kanadas)
- Air New Zealand (Hongkong- Auckland)
- Austrian Airlines (ausgewählte Strecken in Europa)
- Air China
- Bangkok Airways
- Fiji Airways
- Gulf Air
- HK Express
- LATAM
- Lufthansa (ausgewählte Strecken in Europa und Frankfurt/München– Hongkong)
- Shenzhen Airlines (ausgewählte Strecken in China)
- Swiss (ausgewählte Strecken in Europa und Zürich– Hongkong)
Asia Miles Award Charts
Asia Miles hat eine Reihe von Award Charts: einen für Prämienflüge auf Cathay Pacific bzw. Cathay Dragon. Ein zweiter Chart gibt die Meilenpreise für Upgrades auf Cathay an und ein dritter veröffentlichter Chart ist der Multicarrier Award Chart für Kombinationen von Prämienflügen verschiedener Partner- Airlines. Was kurioserweise nicht (mehr) veröffentlicht wird, ist der Award Chart für Einlösungen mit Partner- Airlines. Diese entsprechen vom Gerüst her dem Chart für Cathay Pacific Prämienflüge, sind allerdings etwas teurer – auf der Langstrecke etwa 5000 Meilen.
Der Award Chart ist im Grunde distanzbasiert. Es gibt fünf Entfernungsbänder, von denen eines doppelt ist, so dass der Award Chart sechs Spalten hat. Die Entfernungsbänder sind:
- Ultra- Short: bis 750 Meilen
- Short: 751 bis 2750 Meilen
- Medium: 2751 bis 5000 Meilen
- Long (Type 1): 5001 bis 7500 Meilen
- Long (Type 2): 5001 bis 7500 Meilen
- Ultra Long: mehr als 7500 Meilen
Um aufzulösen, warum es für die Entfernungen von 5001 bis 7500 Meilen zwei unterschiedliche Spalten gibt: Der Type 1 betrifft Prämienflüge ohne Kontakt mit Süd-, Nord- oder Mittelamerika. Type 2 findet entsprechend Anwendung auf Flügen mit Start, Ziel oder Connection in Amerika.
Es fallen zunächst zwei Dinge auf. Die „kurzen“ ersten beiden Entfernungsbänder sind mit einer Entfernung bis zu 2750 Meilen ziemlich lang. Das zweite, was auffällt, ist der Cut- off bei 7500 Meilen. Alle Strecken oberhalb von 7500 Meilen kosten demnach die gleiche Anzahl an Meilen. Das verführt natürlich zu sehr langen Routings mit Umsteigeverbindungen. Asia Miles – das können wir schon mal festhalten – bietet viel Flug für (vergleichsweise) wenig Meilen. Schauen wir uns dazu nun einmal den Award Chart für Prämienflüge mit Cathay Pacific an.

Asia Miles Award Chart Cathay Pacific
Asia Miles Entfernungsband Ultra- Short (bis 750 Meilen)
In dieses Entfernungsband fallen überwiegend nicht touristische Ziele in China, aber auch Taiwan, Manila auf den Philippinen oder Hanoi in Vietnam. Zu all diesen Zielen kommt ihr für gerade mal 16.000 Meilen in der Business Class.
Asia Miles Entfernungsband Short (bis 2750 Meilen)
Wichtig zu wissen ist, dass die gleichen Entfernungsbänder für den (unveröffentlichten) Award Chart für Oneworld- Partner gelten. Lediglich die Meilenwerte sind bei den Partnern etwas höher.
Wenn ihr einen Großkreis mit dem Radius 2750 Meilen um Hongkong legt, seht ihr, dass ihr praktisch ganz Asien für maximal 25.000 Asia Miles (oneway) bereisen könnt. Ganz Südostasien liegt ebenso in diesem Entfernungsband wie der überwiegende Teil von Fernost. Selbst Sri Lanka und weite Teile Indiens – inklusive Mumbai – liegen in diesem Entfernungsband. Lediglich die Malediven sind knapp über den 2750 Meilen. Ihr müsst die 2750 Meilen aber auch nicht mit einem Flug erreichen. Beliebt sind auch Umsteigeverbindungen in Hongkong mit ausgiebigem Lounge- Aufenthalt. So könnt ihr z.B. für 25.000 Asia Miles von Seoul über Hongkong nach Phuket in Thailand fliegen.
Ihr könnt den Umkreis auch um den Hub jedes anderen Oneworld Mitglieds ziehen. Ein Business Class Oneway Flug mit einer Partner- Airline kostet nur 30.000 Meilen. Das bringt euch mit Qatar Airways schon von Doha nach München und Berlin. Mit Qantas könnt ihr in diesem Entfernungsband viele inneraustralische Flüge absolvieren, wie auch mit American Airlines in den USA.
Asia Miles Entfernungsband Medium (2751- 5000 Meilen)
Das Entfernungsband Medium ist mit einem Korridor von über 2000 Meilen ebenfalls sehr groß. Wichtig beim Optimieren eurer Routen ist immer, mit eurer Strecke möglichst nah an das Ende des Entfernungsband zu gelangen. So holt ihr am meisten aus euren Meilen raus. Die Strecke von Hongkong auf die Malediven ist rein von der Strecke mit 2976 Meilen natürlich weniger attraktiv als z.B. Hongkong- Sydney mit 4581 Meilen. Die längste Strecke in diesem Medium Band ist übrigens der Flug von Hongkong nach Tel Aviv mit 4809 Meilen. Alle genannten Ziele erreicht ihr für 45.000 Meilen in der Business Class oder für 70.000 Meilen in der First Class.
Mit Qatar Airways kommt ihr in diesem Entfernungsband schon von Doha nach Bali oder von Frankfurt über Doha auf die Malediven. Japan Airlines erreicht Hawaii und Australien ab Tokio und mit British Airways landet ihr sogar schon in Texas.
Asia Miles Entfernungsband Long (5001- 7500 Meilen)
In dieses Entfernungsband fallen alle Europa- Ziele von Cathay Pacific sowie Neuseeland, Südafrika und die Westküste der USA. Alle diese Ziele kosten euch 65.000 Meilen in der Business Class und 100.000 Meilen in der First Class.
Asia Miles Entfernungsband Ultra- Long (über 7500 Meilen)
Wie schon erwähnt, ist der Cut- off bei 7500 Meilen eine tolle Gelegenheit, es bei der Routenplanung richtig zu übertreiben. Jede Umsteigeverbindung mit zwei Langstreckenflügen fällt in dieses Entfernungsband. Bei Cathay Pacific könntet ihr z.B. von Deutschland nach New York fliegen – nur über Asien. Frankfurt- Hongkong- New York hält euch über 20 Stunden in der Luft – und kostet trotzdem nur 85.000 Meilen in der Business oder 125.000 Meilen in der First Class.
Den Vogel abschießen könnt ihr mit der Verbindung Los Angeles – Doha – Auckland mit 17.337 Meilen und 33 Stunden in der QSuite von Qatar Airways. Der Flug kostet euch gerade mal 90.000 Meilen.
Asia Miles Upgrades – lohnt sich das?
Ihr könnt natürlich auch Flüge mit Cathay Pacific mit euren Meilen upgraden. Dafür hat das Programm einen eigenen Award Chart, der so aussieht.
Für das Upgrade gelten folgende Regeln.
- Ein Upgrade ist möglich, wenn ihr ein bezahltes Ticket einer zugelassenen Buchungsklasse habt. Zugelassene Buchungsklassen sind J,C,D,P,I in Business Class, W und R in Premium Economy und Y, B, H, K, M, L, V in Economy Class. Economy Light Tarife sind vom Upgrade ausgeschlossen.
- Ihr könnt nur um jeweils eine Reiseklasse upgraden. Das bedeutet, dass ein Upgrade von Economy in die Business Class nur möglich ist, wenn es keine Premium Economy an Bord gibt.
- Das Upgrade kann auch noch beim Check In am Flughafen vorgenommen werden. Dort kann allerdings nur das unmittelbar bevorstehende Segment upgegradet werden. Nachfolgende connecting flights können nicht am Flughafen upgegradet werden.
- Babies unter zwei Jahren, die keinen eigenen Sitplatz haben, können nicht upgegradet werden. Hier muss zunächst ein Sitzplatz für das Baby gebucht werden – was in den wenigsten Fällen Sinn machen dürfte.
Bei der Frage, ob ein Upgrade eine attraktive Einlösung sein kann, muss man beachten, dass die günstigsten Buchungsklassen nicht upgegradet werden können. Der Ticketpreis wird sich also bereits auf mittlerem Niveau befinden. Gerade bei dem interessantesten Upgrade von Business nach First sind die Meilenpreise auch nicht mehr im Schnäppchenbereich. Im Einzelfall kann ein Upgrade je nach dem Ticketpreis, den ihr gezahlt habt, trotzdem eine sinnvolle Einlösung sein.
Andere Möglichkeiten, Asia Miles einzulösen
Natürlich gibt es auch die üblichen Möglichkeiten, Asia Miles bei Hotel- oder Autovermietungspartnern einzulösen. Wie bei anderen Vielfliegerprogrammen gilt für Asia Miles, dass die besten Einlösungen in aller Regel Prämienflüge in der Business oder First Class sind. Es gibt aber noch einige flugbezogene Einlösemöglichkeiten, auf die ich zumindest einmal hinweisen möchte. Diese können für Meilensammler interessant sein, die nicht genug Meilen für eine Flugprämie haben, aber Meilen nicht verfallen lassen wollen.
Upgrade auf einen Economy- Sitz mit mehr Beinfreiheit
Das Geschäft mit Sitzen, die etwas mehr Beinfreiheit haben als reguläre Economy- Sitze ist ja inzwischen weit verbreitet und macht auch vor Einlösungen mit Meilen nicht halt. Leider gibt es keine veröffentlichten Preise für das Reservieren von Notausgangsplätzen mit Meilen. Es wird lediglich der Einstiegspreis „ab 3000 Meilen, abhängig von der Fluglänge“ genannt. Da 3000 Meilen die Hälfte der erforderlichen Meilen für ein Upgrade in die Premium Economy auf ultrakurzen Strecken ist, , könnte ich mir vorstellen, dass dieses System insgesamt gilt. Dann müsste man auf einer Langstrecke zwischen Europa und Hongkong vermutlich mit 11.250 Meilen für den Sitz mit mehr Beinfreiheit rechnen. Diese Sitze können übrigens nur telefonisch reserviert werden.
Extra- Gepäck buchen mit Asia Miles
Ihr könnt auch zusätzliches Gepäck mit euren Asia Miles buchen, doch das ist von allen Einlösungen vermutlich die schlechteste. Ich dokumentiere die Preise hier einfach unkommentiert.
Bei Gewichtskonzept sind die Preise noch ein bisschen gruseliger. Wollt ihr bis zu fünf Kilogramm mehr von Deutschland nach Hongkong mitnehmen, zahlt ihr satte 26.400 Asia Miles – oneway natürlich.
Asia Miles Companion Award
Der Companion Award kann dann in Anspruch genommen werden, wenn ihr ein bezahltes Flugticket in der Business oder First Class von Cathay Pacific habt. In diesem Fall könnt ihr ein vergünstigtes Meilenticket für eine Begleitperson zu den folgenden Preisen buchen.

Companion Award Chart für Roundtrip Flüge mit Cathay Pacific
Die genannten Preise gelten für einen Hin- und Rückflug und sind durchaus attraktiv. Sie sind umso attraktiver, als sie für jedes Mitglied von Asia Miles verfügbar sind – unabhängig von einem Status. Auf einem Business Class Flug von Deutschland nach Hongkong spart ihr mit dem Companion Award immerhin 32.000 Meilen. Der Companion Award scheint auch für alle bezahlbaren Buchungsklassen in First und Business Class zu gelten.
Cathay Pacific Asia Miles – Die Onlinesuche
Die Möglichkeiten werden aktuell in der Onlinesuche etwas eingeschränkt, weil nicht jede Strecke mit jeder Airline verfügbar ist. Die Onlinesuche funktioniert generell so, dass ihr zunächst eine Strecke eingebt und dann aus vorgegebenen Airline- Partnern wählen müsst, die diese Strecke anbieten. Dabei werden mitunter nicht alle Airlines angezeigt, auch wenn sie diese Strecke bedienen. Das betrifft derzeit (April 2022) besonders viele Strecken von Qatar Airways. Aber auch Cathay Pacific selbst ist derzeit kaum zu buchen. Vermutlich liegt das an den Unklarheiten, wann man dort wieder in einen regulären Flugbetrieb zurückkehren kann.
Die Suche sieht ungefähr so aus:
Der Weg zum Prämienflug
Ihr gebt im ersten Schritt noch keine genauen Daten ein sondern nur die Strecke und die bevorzugte Airline. Im nächsten Schritt werden euch entsprechend auch noch keine konkreten Ergebnisse gezeigt sondern die Preise für einen Direktflug in den verschiedenen Reiseklassen.
Jetzt gebt ihr die gewünschten Reisedaten ein und bekommt dann im nächsten Schritt konkrete Ergebnisse angezeigt. Diese können in den Meilenpreisen teils erheblich von den vorher genannten Preisen abweichen – nämlich dann, wenn durch eine Umsteigeverbindung die Strecke in ein anderes Entfernungsband fällt. Auch gibt es neben den Standard Awards noch andere Award- Stufen, die mit höheren Preisen daherkommen.
In unserem Beispiel wird uns für die Strecke von München nach Doha neben der Direktverbindung mit Qatar Airways für 30.000 Meilen auch eine Verbindung mit British Airways für mehr als das Doppelte angezeigt. Ein Teil der Preissteigerung liegt in dem längeren Entfernungsband Medium, in das der Flug wegen des Umwegs über London fällt.
Vor die Wahl gestellt, ob ich mit der besten Business Class der Welt fliegen möchte oder zum doppelten Preis in einer abgerockten Business Class mit schlechtem Essen, entscheide ich mich schweren Herzens für Qatar Airways.
Cathay Pacific erhebt zwar auf eigene Prämienflüge keine Treibstoffzuschläge, doch Asia Miles gibt Airline- Zuschläge dann an euch weiter, wenn die ausführende Airline sie erhebt. In diesem Fall würden beide – British Airways und Qatar Airways – relativ hohe Zuschläge nehmen.
Cathay Pacific Asia Miles – Die besten Tricks beim Routing
Das Potential von Asia Miles wird meines Erachtens stark unterschätzt. Auch wenn das Programm in den letzten Jahren teilweise in den Routing Regeln verschärft wurde, gibt es ein paar Besonderheiten, die man sich zunutze machen kann.
Returnflüge als Oneway buchen
Asia Miles war jahrelang bekannt dafür, sehr faire Stopover- Regeln bei den Prämienflügen zu haben. Sogar auf Oneway- Flügen waren sowohl Stopover als auch Backtracking erlaubt. Das führte dazu, dass man eine Reise nach Hongkong als Oneway buchen konnte, praktisch aber einen Returnflug zu haben. Dazu buchte man z.B. Düsseldorf – Hongkong, legte dort einen Stopover ein und führte seinen Oneway dann nach Zürich fort. Durch den Cut- off bei 7500 Meilen konnte so ein Oneway- Trip nie teurer werden als 85.000 Meilen, wenn man mit Cathay Pacific geflogen ist. Das ist für einen Hin- und Rückflug aus Europa ein sehr attraktiver Preis.
2021 änderte Asia Miles dann die Stopover- Regel und cancelte diese auf Oneway- Flügen. Seither kann man zwar weiterhin von Düsseldorf über Hongkong nach Zürich fliegen (wenn Cathay denn irgendwann wieder abheben wird), darf in Hongkong aber maximal einen Layover von 24 Stunden einlegen.
Wir kennen solche kuriosen Routings auch bei Miles and More, wo ihr mit Gabelflügen auf Turkish Airlines praktisch Returnflüge quer durch Europa machen könnt.
Mix aus Business und First Class auf einem Ticket
Eine weitere Besonderheit von Asia Miles sind die „Mixed Cabin Awards“, bei denen ihr ein Segment in der Business Class und das zweite in der First Class bucht. Das geht auch bei anderen Airlines, ist also nichts Besonderes. Doch bei anderen Vielfliegerprogrammen wird euch für die ganze Strecke der First Class Meilenpreis berechnet. Nicht so bei Asia Miles. Hier wird der Preis haarklein nach Streckenanteilen in Business und First ausgerechnet. Wenn also 70% der Strecke in First geflogen wird und 30% in Business, dann setzt sich euer Meilenpreis genau in dem Verhältnis zusammen.
Ein Beispiel: Nehmen wir an, der Flug von Frankfurt über Hongkong nach Bali würde 100.000 Meilen in First kosten. Ihr fliegt aber nur bis Hongkong First und dann Business nach Bali. Die ganze Strecke in Business würde 60.000 Meilen kosten. Der First- Anteil beträgt dann 70% von 100.000, also 70.000 Meilen, während der Business Anteil 30% von 60.000, also 18.000 Meilen kostet. Der Gesamtpreis ist mit 88.000 Meilen viel geringer als bei den meisten Vielfliegerprogrammen, die euch 100.000 Meilen für die ganze Strecke berechnen.
Es kann so Sinn ergeben, noch ein Business- Segment an einen First Class Flug dranzuhängen. Solange ihr mit der Gesamtdistanz im gleichen Entfernungsband bleibt, sinkt der Preis, je höher der Anteil des Business Class Zubringers an der Gesamtstrecke wird. Fliegt ihr mit der British Airways First Class von New York nach London sind das 3451 Meilen und kostet bei Asia Miles 87.000 Meilen. Das Entfernungsband umfasst aber Flüge bis 5000 Meilen zum gleichen Preis. Ihr könntet also noch 1500 Meilen dranhängen, ohne mehr zu zahlen und wenn ihr den Abbringer in der Business Class fliegt, reduziert sich euer Meilenpreis mit der Länge des Business Segments. Fliegt doch noch 1301 Meilen nach Casablanca weiter und zahlt weniger als nur für den First Class Flug.
Cathay Pacific Asia Miles – Fazit
Asia Miles von Cathay Pacific hat eine Reihe von Besonderheiten, die euch mehr Flug für eure Meilen bescheren. Meilensammler, die viel Zeit an Bord zu schätzen wissen, kommen hier voll auf ihre Kosten.
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