Wie ihr ein kostenloses Upgrade in die Business Class bekommt

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Guides, Vielflieger
Kostenloses Upgrade in die Business Class

Wer träumt nicht davon? Ihr kommt zum Flughafen mit der Aussicht auf einen langen unbequemen Flug in der Economy Class und werdet beim Check In mit einem Upgrade in die Business Class überrascht. Könnt ihr die Wahrscheinlichkeit für ein kostenloses Upgrade in die Business Class durch euer Verhalten erhöhen? Oder ist das letztlich reine Glückssache? Wir schauen uns mal an, wann überhaupt Upgrades vergeben werden und wie Airlines dabei vorgehen.

Wie ihr KEIN kostenloses Upgrade bekommt

Bei der Frage, wie man an ein kostenloses Upgrade kommt, gibt es eine ganze Reihe urbaner Mythen, die wir gleich am Anfang aus dem Weg räumen sollten.

Habt ihr auch einen Bekannten, der euch den Tipp gegeben hat, bei eurem Flug auf die Malediven am Check In zu erzählen, es sei euer Hochzeitstag? Oder an eurem Geburtstag zu reisen, weil das die Wahrscheinlichkeit für ein Upgrade erhöhen würde. Oder seid ihr auch schon Mal in eurem feinsten Sakko zum Flughafen gefahren oder habt einen besonders extravaganten Krawattenknoten gewählt?

Solche Vermutungen, dass die Kleidung oder bestimmte Jubiläen die Upgrade- Wahrscheinlichkeit erhöhen würden, halten sich hartnäckig. Das hängt wahrscheinlich mit dem so genannten Ursache- Wirkung- Bias zusammen. Dieser sorgt dafür, dass man bestimmte Ereignisse auf die falschen Ursachen zurückführt. Ein Beispiel: 99% aller Massenmörder des 20. Jahrhunderts wurden als Baby mit Muttermilch gestillt. Also führt Muttermilch dazu, dass Leute zu Massenmördern werden.

Bei diesem freihändigen Beispiel ist jedem klar, dass das absurd ist. Bei den Upgrades läuft das ähnlich: Viele Passagiere, die ein kostenloses Upgrade erhalten, tragen Anzug. Doch ist die Kleidung nicht die Ursache dafür, dass sie für ein Upgrade ausgewählt wurden. Vielmehr ist es einfach so, dass viele Passagiere, die die tatsächlichen Kritierien für die Upgrade- Wahrscheinlichkeit erfüllen, eben auch Anzüge tragen.

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Wann vergeben Airlines kostenlose Upgrades?

Damit nähern wir uns der Frage, warum und unter welchen Umständen Airlines überhaupt Passagiere kostenlos in die Business Class upgraden. Manche glauben, Upgrades seien ein Marketinginstrument für die Airlines. Dahinter steckt die Überlegung, man müsse den notorischen Economy- Light- Flieger einfach nur mal kostenlos in die Business Class setzen. Dann würde der den tollen Service und die Bequemlichkeit kennenlernen und zukünftig nur noch Business Class buchen.

Es stimmt zwar, dass Business Class fliegen süchtig machen kann, aber so funktioniert Airline- Marketing sicherlich nicht. Upgrades im Flugzeug funktionieren nicht wie kostenlose Häppchen an der Käsetheke. Dass man in einem halbleeren Flieger einfach mal nach vorne upgegradet wird, weil Platz ist und man in Zukunft vielleicht öfter mal Premium bucht, ist sehr unwahrscheinlich.

Tatsächlich werden kostenlose Upgrades vor allem in Krisensituationen vorgenommen. Der Klassiker ist dabei der überbuchte Flieger. Airlines verkaufen oft mehr Tickets als Plätze an Bord sind, weil sie mit einer bestimmten No- Show- Quote kalkulieren – also annehmen, dass einige Passagiere den Flug nicht antreten werden. Dieses riskante Spiel geht oft gut, aber eben nicht immer.

Passagiere, die auf einem überbuchten Flug zurückbleiben, haben Entschädigungsansprüche gegen die Airline, die richtig ins Geld gehen können. Neben Umbuchung, Hotelübernachtung, Verpflegung etc. kommt auch noch eine Entschädigung nach der EU Fluggastrechte- Richtlinie in Betracht. Die Beträge summieren sich so auf, dass es normalerweise günstiger für die Airline ist, Economy Passagiere in die Business Class upzugraden als sie zurück zu lassen.

Das einzige Szenario, in dem es regelmäßig zu kostenlosen Upgrades in die Business Class kommt, ist also ein überbuchter Flug.

Kriterien für kostenlose Upgrades in die Business Class

“Fragen kostet nichts” lautet eine alte Weisheit. “You never ask, you never know” eine leicht abgewandelte Variante davon. Beiden liegt der Gedanke zugrunde, dass man sich ins Spiel bringen müsste, wenn man sieht, dass ein Flieger überbucht ist. So nach dem Motto: Wenn Sie mich jetzt in die Business Class upgraden, haben Sie schon mal einen weniger, der Ihnen auf die Nerven geht.

Versetzen wir uns in die Lage des Bodenpersonals, das am Check In mit der Stresssituation eines überbuchten Fluges konfrontiert ist. Nehmen wir auch mal rein hypothetisch an, dass es wirklich der Check In Agent ist, der über Upgrades entscheiden würde. Würdet ihr als Check In Agent jemanden upgraden, der penetrant insistiert, während ihr versucht, euren Job so gut wie möglich zu machen? Vermutlich eher nicht.

Dazu kommt, dass es in der Regel eben auch nicht der Check In Agent ist, der über die Upgrade- Reihenfolge entscheidet. Diese ist bei praktisch allen Airlines im Voraus festgelegt und im Großen und Ganzen auch überall gleich. Als Erstes werden die Statusinhaber des eigenen Vielfliegerprogramms bedacht. Für Airlines sind Upgrades eben kein Marketing, mit dem man neue Loyalität erzeugen will sondern Belohnung für bereits gezeigte Loyalität. Eine Airline wie Lufthansa hat so viele hohe Statusinhaber, dass der Gedanke geradezu absurd ist, dass ein Statusloser an der Schlange der Senatoren vorbei upgegradet wird.

Wahrscheinlich gibt es nicht so viele HONs, die Economy fliegen, aber es wird sicherlich ein paar Senatoren oder Frequent Traveller geben, die vor euch in der Upgrade- Schlange stehen. Wahrscheinlich würden auch die Star Alliance Gold Inhaber anderer Partner- Airlines noch vor euch ein Upgrade erhalten, wenn ihr keinen Status habt.

Höhere Wahrscheinlichkeit mit einem Full- Fare- Ticket

Was euch in der Prioritätenliste für ein kostenloses Upgrade auch ohne Status etwas boostern könnte, ist ein Full Fare Ticket. Wer ein voll flexibles Ticket einer höheren Buchungsklasse in der Economy kauft, kann für ein Upgrade vielleicht eher in Frage kommen als ein Frequent Traveller mit einem Eco Light Ticket. Das ist der Bereich, der vielleicht in der Entscheidungsgewalt des Check In Agents liegt.

Allerdings kaufen eigentlich nur Geschäftsleute, die kurzfristig reisen müssen und deren Reiserichtlinie nur Economy Flüge erlaubt, solche Full Fare Tickets in Buchungsklassen Y oder B. Jeder andere würde dann gleich Premium Economy oder Business Class buchen, weil ein Full Fare Ticket kaum günstiger ist. Damit sind wir wieder beim Ausgangsmythos, dass ein schicker Anzug die Upgrade- Wahrscheinlichkeit erhöht. Es liegt eben nicht am Anzug sondern daran, dass Geschäftsleute eher voll flexible Tickets kaufen, die sie in der Upgrade- Priorität boostern. Auch sind Geschäftsleute sehr viel öfter auch Statusinhaber, weil sie eben viel fliegen. Status und Full Fare Ticket spielen hier für das Upgrade also die sehr viel größere Rolle als der Anzug.

Wer ein bisschen Zocker- Mentalität hat, der kann mit dem Check In bis zum Schluss warten – in der Hoffnung, dass dem Agent dann nichts mehr anderes übrig bleibt, als euch in die Business Class upzugraden. Allerdings ist die Gefahr sehr real, dass ihr stattdessen auf einem Mittelsitz in der Economy landet und jemand mit Status oder Vollzahlerticket das Upgrade bekommt.

Alternative: Bezahltes Upgrade in die Business Class

Wie gesagt, die Chancen für ein kostenloses Upgrade bei einem überbuchten Flug hängen überwiegend an den beiden Faktoren Loyalität und Preis des Tickets. Habt ihr weder einen Status bei der Airline noch ein flexibles (und damit teures) Ticket, bleibt euch mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein bezahltes Upgrade.

Nicht alle Airlines lassen Upgrades aus allen Buchungsklassen zu. Wer das günstigste Eco- Ticket geschnappt hat, ist möglicherweise selbst von einem bezahlten Upgrade ausgeschlossen. Wer aber grundsätzlich bereit ist, für zusätzlichen Komfort noch etwas zu zahlen, sollte beim Check In einfach höflich nachfragen. Idealerweise schaut ihr vorher online noch mal nach, wie voll der Flieger ist, um eure Chancen auszuloten.

Ich selbst habe mal ein faires Upgrade mit KLM für 400 Euro bekommen. Lufthansa war mir mit umgerechnet etwa 750 Euro für ein Langstreckensegment dagegen zu teuer. Bedenkt, dass ihr bei einem Upgrade zwar die Annehmlichkeiten der höheren Klasse genießt, die Meilengutschrift aber nach der alten Buchungsklasse erfolgt.

Neben dem Upgrade gegen Geld gibt es oft auch noch am Flughafen die Chance auf ein Upgrade mit Meilen. Das kann mitunter ein guter Deal sein, sollte aber natürlich schon vorher überlegt werden. Mein persönlicher Eindruck ist, dass Upgrades meistens kein guter Gegenwert für eure Meilen sind. Wichtige Ausnahmen von dieser Regel sind Upgrades bei Emirates oder Upgrades in die First Class.

THAI Airways Upgrade

Ein THAI Airways Upgrade in die First Class kann sich erstaunlicherweise sogar bezahlt lohnen. Auf der Langstrecke kostet das Upgrade in die THAI First Class gerade mal etwas über 1000 Euro – und das unabhängig von der Buchungsklasse. Ein THAI Airways Business Class Upgrade lohnt sich jedenfalls bezahlt fast nie, weil der Preis hierfür durch die Buchungsklasse bestimmt wird. Ein Business Class Upgrade von Deutschland nach Thailand kostet bei THAI von 1250 Euro (Buchungsklassen Y, B) bis 1820 Euro (Buchungsklassen V, W) – oneway wohlgemerkt. Zu den Preisen könnt ihr oft schon ein Oneway- Ticket in der Business Class kaufen, mit dem ihr dann auch noch ordentlich Meilen sammelt. Lest hier mein Review der THAI Airways Business Class B787.

Meilen Upgrades bei THAI Airways mit Miles and More Meilen sind möglich, lohnen sich aber nie. Von der Economy in die Business Class könnt ihr nur aus den teuren Buchungsklassen Y und B upgraden. Dann kostet ein Upgrade satte 50.000 Miles and More Meilen. Zur Erinnerung: Für 71.000 Meilen bucht ihr schon einen Prämienflug.

Hier lest ihr, ob sich Lufthansa Upgrades lohnen. Auch zu Singapore Airlines habe ich einen ausführlichen Upgrade Guide geschrieben. Und hier habe ich noch einen Guide für Upgrades mit Avios.

Kostenloses Upgrade in die Business Class – Fazit

Leider gibt es keinen billigen Weg zu einem kostenlosen Upgrade in die Business Class. Praktisch alle Airlines vergeben erforderliche Upgrades zuerst an Statusinhaber und Vollzahler. Das soll den Einzelfall nicht ausschließen, dass man auch als normaler Passagier mal ein Upgrade bekommt. Allerdings ist dies nichts, worauf man bauen sollte. Ohne Status oder voll flexibles Ticket sollte man sich eher mit Möglichkeiten des bezahlten Upgrades auseinandersetzen.

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