Lange Zeit sah es so aus, als hätte der Airbus A340 keine Zukunft in der Lufthansa- Flotte. Als unwirtschaftlich wurde das Modell gescholten, gilt der Vierstrahler doch als Spritfresser. Verzögerungen bei der Auslieferung der neuen Boeing Dreamliner und ein Mangel an Flugzeugen mit einer First Class Kabine haben dem längsten Flugzeug der Lufthansa Flotte nun ein Comeback beschert.
Lufthansa: A340 war Auslaufmodell – und ist es wohl auch noch
Vierstrahlige Flugzeuge hatten in der Konstruktionsphase noch den Vorteil, dass sie auf Transatlantikflügen wirtschaftlicher eingesetzt werden konnten. Für zweistrahlige Flugzeuge galten strengere Anforderungen an die Routenplanung, nach denen bei einem Triebwerksausfall der nächste Flughafen in einem bestimmten Zeitabstand erreichbar sein musste. Diese Regeln wurden aber grundlegend überarbeitet und der Vorteil der Vierstrahler schwand. Gleichzeitig brachte Boeing mit der B777 einen Konkurrenten auf den Markt, der den A340 in Sachen Effizienz ausstach.
Da die B777 auch in Sachen Reichweite mit den ER- Modellen die Nase gegenüber dem Airbus vorne hat, haben sich viele Airlines vom A340 getrennt. Auch Lufthansa hatte seine 17 Flieger der besonders langen 340-600’er Reihe während der Pandemie auf dem Flugzeugfriedhof in Teruel geparkt. Zwölf der Flugzeuge waren zwischenzeitlich auch zum Verkauf angeboten worden.

Lufthansa A340 Copyright: Lufthansa.com
A340-600 als Lückenfüller
Offenbar hat das Geschäft zuletzt wieder deutlich angezogen, denn plötzlich wurden fünf der 17 A340 aus dem spanischen Exil zurück in die Flotte geholt. Die A340-600 sind neben der B747-8 das einzige verbliebene Flugzeug mit einer First Class Kabine. Ein Comeback der A380 hat Lufthansa bisher kategorisch ausgeschlossen.
So werden die A340 die Lücke in München schließen, die Konkurrent Boeing durch die sich hinziehende Auslieferung der B787 gerissen hat. Der erste Airbus hat bereits sein Debut als LH418 auf der Langstrecke nach Washington gegeben. Vier weitere folgen, um befürchtete Kapazitätsengpässe zu verhindern. Neben den fünf fest eingeplanten Fliegern sollen nun sogar drei weitere A340 aus dem Langzeitparkmodus reaktiviert worden sein. Einer soll schon reaktiviert worden sein, doch soll dieser vorerst wohl nur nach Deutschland „umgeparkt“ werden, wie Aero berichtet.
Indes halten die Lieferverzögerungen beim Boeing Dreamliner 787-9 weiter an. Trotz des Lufthansa- Bekenntnisses, dass die B787 „die Flotte im Laufe des ersten Halbjahres 2022 in Frankfurt verstärken soll“, bleibt der Liefertermin weiterhin unklar.
Lufthansa A340 bei Passagieren beliebt
Wie auch der andere Airbus- Vierstrahler A380, der bei Lufthansa keine Zukunft hat, ist der A340 bei Passagieren durchaus beliebt. Der Flieger hat eine Reichweite von 12.900 Kilometern und Platz für 297 Passagiere. Neben den leisen Triebwerken ist die Rückkehr der Lufthansa First Class nach München für viele Passagiere (und Meilensammler) ein Grund zur Freude.
Fazit
Der A340-600, das zweitlängste Passagierflugzeug der Welt, kehrt in den Liniendienst der Lufthansa zurück. Damit kann der deutsche Flagcarrier nun auch ab München wieder eine First Class anbieten. Wie lange der A340 noch fliegt, hängt wohl vor allem davon ab, wann Boeing endlich den Dreamliner liefert.
Wenn euch der Artikel geholfen hat, spendiert mir doch einen Kaffee.
Folgt mir auch auf Facebook, wo ich auch kurzfristige Deals oder Bilder von unterwegs poste und Instagram.
Der Artikel enthält Links zu externen Seiten. Links, die mit einem (*) gekennzeichnet sind, führen zu Partnerseiten. Wenn ihr auf diesen Seiten etwas kauft, einen Flug bucht o.ä., dann bekomme ich vom Anbieter eine kleine Provision. Der Preis ändert sich für euch dadurch natürlich nicht.