10 Fehler, die ihr beim Meilen sammeln vermeiden solltet

Fehler beim Meilen sammeln

Meilen sammeln kann erstaunlich viel Spaß machen, wenn man nach erfolgreicher Punkteanhäufung endlich seine Wunschprämie bucht. Doch es gibt auch eine Reihe von populären Fehlern, die selbst erfahrenen Punktejägern immer wieder unterlaufen. Hier sind die zehn Fehler beim Meilen sammeln, die ihr unbedingt vermeiden solltet.

Fehler beim Meilen sammeln – was droht im schlimmsten Fall?

Die Konsequenzen, die Fehler beim Meilen sammeln haben können, sind vielfältig und unterschiedlich unangenehm. Sie reichen von einem etwas höheren Preis für Meilen über eine heftige Entwertung bis hin zum Totalverlust. Leider lassen sich Fehler oft gar nicht vermeiden, weil die Vermeidung eurem konkreten Ziel im Weg stehen würde. Es ist daher oft auch eine Abwägung, wie viel Risiko man bewusst eingehen möchte.

Meilen unüberlegt kaufen

Der Kardinalfehler beim Meilen sammeln ist der Kauf von Meilen ohne Rücksicht auf Preis/Leistung bzw. eine konkrete Verwendung für die Meilen. Das ist mir Ende 2021 mit Etihad Guest Meilen passiert. Im Rahmen der Black Week gab es einen Sale, der nur wenige Tage lief und bei dem Etihad Guest Meilen mit 70% Bonus für knapp über einen Cent verkauft wurden.

Zwar wusste ich, dass die Einlösung von Etihad Guest Meilen für Etihad Flüge keine gute Idee ist, doch war ich davon überzeugt, dass ich die Meilen schon für einen Prämienflug mit einer der Partner- Airlines loswerden würde. Das gestaltete sich schwieriger als ich dachte und inzwischen hat Etihad sämtliche Partner- Awardcharts entwertet. Nächsten Monat verfallen meine Meilen, wenn ich sie nicht durch den Kauf weiterer Meilen verlängere.

Man muss nicht mal bei einem exotischen Programm wie Etihad Guest Meilen kaufen, um Totalverlust zu erleiden. Man kann auch bei einem populären Programm Meilen viel zu teuer kaufen, weil man den Wert einer angedachten Einlösung zu hoch ansetzt.

Meilen kaufen - Avios

Fehler beim Meilen sammeln – AMEX Punkte auf Vorrat übertragen

Membership Rewards Punkte sind ein mächtiges Werkzeug – wenn man sie richtig einsetzt. Über den Wert von Membership Rewards Punkten habe ich bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben. Neben der Flexibilität der AMEX Punkte ist vor allem deren Unverfallbarkeit ein riesiger Pluspunkt. AMEX Punkte verfallen nicht, so dass ihr sie jahrelang auf eurem Konto liegen lassen könnt, bis sich die perfekte Einlösung ergibt.

Solange sich die perfekte Einlösung nicht ergibt, ist es fahrlässig, AMEX Punkte zu einem Vielfliegerprogramm zu übertragen. Dort unterliegen sie nämlich den normalen Regeln des Meilenverfalls. Wenn es ganz schlecht läuft, müsst ihr am Ende eine Panikeinlösung vornehmen, um eure wertvollen Punkte nicht verfallen zu lassen. Da der Transfer von AMEX zu den Transferpartnern in vielen Fällen binnen kurzer Zeit abläuft, ist es auch nicht erforderlich, Punkte auf Vorrat zu einem Programm zu übertragen.

Sind die Punkte bei einem Programm zu Meilen geworden, sind sie nicht mehr rückübertragbar. Die Flexibilität ist nun dahin. Kommt das Vielfliegerprogramm am nächsten Tag auf die Idee, die Preise für Prämienflüge um 20% zu erhöhen, steht ihr dumm da. Ihr solltet also nicht nur eine Idee haben, was ihr mit den Meilen anstellen wollt sondern idealerweise auch schon Verfügbarkeiten für die gewünschte Einlösung gefunden haben. So bleiben die Meilen im Idealfall nur ein paar Minuten auf dem Konto.

Bei mehreren Vielfliegerprogrammen gleichzeitig Meilen sammeln

Auch das Sammeln von Meilen bei mehreren Programmen zur gleichen Zeit ist ein Klassiker – und auch hier bin ich schuldig im Sinne der Anklage. Ich habe während der Corona Pandemie in einer ruhigen Minute festgestellt, dass ich über eine Million Meilen bei zehn verschiedenen Programmen rumliegen hatte. Bei einigen Programmen war die Zahl der Meilen freilich viel zu gering, als dass man damit irgendetwas Sinnvolles hätte anfangen können.

Meist ist das ein Fehler, den eher Fortgeschrittene begehen als Anfänger im Meilen sammeln. Anfänger fokussieren sich am Anfang meist auf ein Programm – meist Miles and More – und fangen erst später an, auch bei anderen Programmen Meilen anzuhäufen. Dieser Fehler geht in der Regel einher mit Fehler Nummer 3, den ihr beim Meilen sammeln vermeiden solltet.

Verfallsdaten nicht im Blick haben

Meilen ein bisschen zu teuer kaufen oder von einer Entwertung betroffen sein, ist ärgerlich. Doch das Schlimmste, was einem Meilensammler passieren kann, ist der Totalverlust durch Meilenverfall. Jedes Programm hat eigene Verfallsregeln, die unterschiedlich drastisch sind. Wir unterscheiden zwischen “harten” und “weichen” Verfallsregeln bei Vielfliegerprogrammen.

Weich ist eine Verfallsregel dann, wenn man den Meilenverfall in einem Vielfliegerprogramm durch eine einfache Kontoaktivität stoppen kann. Dies ist z.B. bei den Avios Programmen der Fall, aber auch bei Aeroplan oder LifeMiles. Allerdings ist die Verfallsfrist unterschiedlich lang. Während ihr bei den Avios Programmen von Iberia, Qatar Airways oder British Airways 36 Monate Ruhe habt, droht bei LifeMiles der Totalverlust schon nach 12 Monaten Inaktivität.

Harte Verfallregeln haben Programme, bei denen der Meilenverfall nicht durch Kontoaktivitäten zu stoppen sind. Hierzu gehören Emirates Skywards, Krisflyer oder auch Miles and More. Diese Programme sind brandgefährlich, weil sie ad-hoc- Einlösungen provozieren, bei denen der Gegenwert eurer Meilen oft geringer ist als die Anschaffungskosten eurer Meilen.

So aufwendig das auch klingen mag: Ihr solltet euch eine Excel- Tabelle anlegen mit den Regeln, wann Meilen verfallen. Dies solltet ihr spätestens dann tun, wenn die Zahl eurer aktiven Programme nicht mehr an einer Hand abgezählt werden kann. Informiert euch auch genau darüber, wie der Meilenverfall zu stoppen ist. Bei vielen Programmen wie Lifemiles reicht irgendeine Aktivität z.B. die Buchung eines Prämienflugs, um alle Meilen wieder auf die volle Meilengültigkeit zu stellen. Bei Flying Blue dagegen müssen es Flüge sein, die ihr im Programm gutschreiben lasst, um den Meilenverfall zu stoppen.

Meilen anhäufen ohne Einlösung

Das so genannte Dagobert Duck- Phänomen ist eine typisch deutsche Verhaltensweise. Wir sind Sparweltmeister und lieben es, Kontostände – auch auf dem Meilenkonto – wachsen zu sehen. Tatsächlich sind die Meilenmillionäre die ärmsten Würstchen, weil sie das tolle Gefühl nicht kennen, endlich im Flugzeug zu sitzen und seine Wunscheinlösung zu genießen. Sie sammeln immer weiter, bis dann eines meist nicht allzu fernen Tages der Award Chart entwertet wird.

Während das Dagobert Duck Phänomen bei vielen ein zwanghafter Trieb ist, ist es bei anderen Teil einer Strategie. Vielleicht wollt ihr mit eurer Partnerin eine Weltreise in der First Class machen. Hierfür benötigt ihr nun mal knapp eine Million Miles and More Meilen für zwei Personen. Man kann sich des Risikos also auch durchaus bewusst sein und trotzdem Meilen anhäufen, weil man eben für die Wunscheinlösung mehr Meilen benötigt. Das ist dann auch okay, solange ihr zumindest die Verfallsregeln des Programms im Blick habt.

Es ist hier vielleicht ein bisschen unfair, von einem Fehler beim Meilen sammeln zu sprechen, weil die Anhäufung von Meilen für die besten Einlösungen eines Vielfliegerprogramms schlicht erforderlich ist. Es sind ja gerade die Einlösungen für sechsstellige Meilenbeträge, die euren Meilen den höchsten Gegenwert bescheren. Klar ist aber, dass mit der Zeit das Risiko dafür steigt, dass ihr plötzlich für die Wunscheinlösung mehr Meilen benötigt oder die Airline die Treibstoffzuschläge erhöht.

ANA First Class Sitz

ANA First Class Suite

Meilengutschrift nicht vergleichen

Wer viel fliegt, steht vor der Frage, wo er diese Flüge gutschreiben lassen soll. Die Meilengutschrift für Flüge ist etwas komplexer, weil ich dabei nicht nur Prämienmeilen sondern auch Statusmeilen sammelt. Bei einigen Vielfliegerprogrammen wie Miles and More ist die Gutschrift von Status- und Prämienmeilen nicht gleichermaßen attraktiv. Dann gibt es auch Programme, wo ihr für einen Flug besonders viele Meilen gutgeschrieben bekommen würdet, die Chancen auf einen Status oder einen Prämienflug aber gering sind.

Ich stand kürzlich vor der Entscheidung, wo ich meinen Business Class Flug mit TAP Portugal gutschreiben lassen soll. Da ich ab Sommer für gut ein Jahr nicht werde reisen können, waren Überlegungen bezüglich der Statusmeilen irrelevant. Aber ich war am Überlegen, ob ich die 100% Prämienmeilen bei Miles and More gutschreiben lasse, wo ich regelmäßig Meilen einlöse oder ob ich den TAP Flug bei SAS Eurobonus kreditiere, wo ich 200% Prämienmeilen bekomme, aber möglicherweise nie genug Meilen für einen Prämienflug zusammen bekomme.

Ich habe mich schließlich für SAS Eurobonus entschieden, weil das Programm AMEX Transferpartner ist und ich Punkte dorthin transferieren kann, um genug Meilen für einen Prämienflug zu haben.

Man sollte auf jeden Fall die Optionen checken, bevor man einen Flug bei einem Programm gutschreiben lässt. Wer vor allem einen Status erlangen will, muss dabei natürlich eine andere Strategie fahren als jemand, der vor allem daran interessiert ist, Prämienmeilen mitzunehmen. Gerade bei Miles and More schließt sich beides oft gegenseitig aus, weil die Prämienmeilen für Flüge mit LH Group Airlines in vielen Fällen umsatzbasiert vergeben werden. So fällt die Gutschrift meist deutlich niedriger aus als bei Programmen, die nach Entfernung Meilen gutschreiben. Wenn es euch aber um den Miles and More Senator Status geht, werdet ihr niedrige Prämienmeilengutschriften schlicht akzeptieren müssen.

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Fehler beim Meilen sammeln – Gutschrift nicht prüfen

Auch dieser Fehler beim Meilen sammeln kommt häufiger vor, als man annehmen sollte. Viele Punktejäger vertrauen der Technik und nehmen an Punkte oder Meilen für einen Kauf, einen Flug oder eine Hotelübernachtung schon gutgeschrieben werden. In den meisten Fällen ist auf die Technik auch Verlass, doch es passiert immer wieder mal, dass ein Flug nicht gutgeschrieben wird, obwohl ihr die korrekte Vielfliegernummer angegeben habt.

Wer Payback Punkte sammelt, wird auch schon den Fall gehabt haben, dass gerade Mehrfachpunkte aus einem Coupon nicht oder nicht korrekt gutgeschrieben werden. Gerade wenn es um größere Mengen von Punkten oder Meilen geht, sollte man hier ein Auge drauf haben und dranbleiben.

Fast regelmäßig nachhaken muss ich z.B. bei Miles and More Aktionen mit Gratismeilen. Wenn ein neuer Miles and More Partner 250 Meilen für die Anmeldung zu einem Newsletter verspricht, sind die Systeme oft schnell überfordert. Schließlich sprechen sich solche Aktionen in Windeseile herum und generieren nicht selten eine fünfstellige Zahl an Anmeldungen.

Auch Aktionen mit verzögerter Meilengutschrift wie den Holidaycheck Hotelbewertungen sollten auf die korrekte Meilengutschrift überprüft werden.

Nachträgliche Änderung des hinterlegten Vielfliegerprogramms

Dies ist ein Fehler beim Meilen sammeln, der vor allem für Statusjäger ärgerlich ist. Ihr habt bei der Flugbuchung das korrekte Vielfliegerprogramm hinterlegt, bei dem ihr die Meilen gutschreiben lassen wollt. Doch nach dem Flug merkt ihr plötzlich, dass die Meilen bei einem anderen Programm gutgeschrieben wurden. Ein ärgerlicher Fehler, der fatalerweise in den meisten Fällen nicht mehr korrigiert werden kann.

Diese ärgerliche Panne kann mehrere Ursachen haben. Zum einen kann es passieren, wenn ihr bei der Flugbuchung in einem Vielfliegerprogramm wie Miles and More eingeloggt seid oder ihr einen Flug bei Miles and More eintragt, um ihn zu verwalten. Miles and More überschreibt in diesem Fall gerne andere angegebene Vielfliegerprogramme einfach mit eurer MuM- Nummer. Auch bei Krisflyer von Singapore Airlines ist mir das schon passiert. Flüge solltet ihr also nicht buchen, während ihr bei einem Vielfliegerprogramm eingeloggt seid, wo ihr den Flug gar nicht gutschreiben lassen wollt.

Die nächste Fehlerquelle kann beim Check In sein und tritt oft auf, wenn ihr bei einem Programm sammeln wollt, aber bei einem anderen Programm einen Status habt. Um euren Status auf die Bordkarte zu bekommen, wird der Check In Agent die Vielfliegernummer entsprechend ändern. Der gleiche Fehler kann euch in der Lounge widerfahren. Auch hier wird eure angegebene Viellfiegernummer durch jene ersetzt, die euch den Status und damit Zugang zur Senator Lounge beschert.

Am einfachsten umgeht ihr solche Katastrophen, wenn ihr euch am Gate noch mal in eure Buchung einloggt und schaut, ob die gewünschte Vielfliegernummer hinterlegt ist.

Meilen künstlich am Leben erhalten

Sind durch einen Fehler Meilen einmal beim falschen Progamm gelandet oder habt ihr nach einer Prämieneinlösung noch eine kleine Menge Meilen übrig, stellt sich die Frage, was man mit den Restmeilen anfangen soll. Mir geht es z.B. so mit meinen ca. 500 Meilen, die ich noch bei Krisflyer liegen habe. Das Vielfliegerprogramm von Singapore Airlines ist nach zwei starken Entwertungen des Award Charts relativ uninteressant geworden. Gleichzeitig ist die Transferrate von AMEX Punkten zu Krisflyer 2021 von 5:4 auf 3:2 verschlechtert worden.

Manchmal kann man mit Restmeilen, mit denen man nie in die Nähe eines Prämienflugs kommen wird, noch irgendwas im Prämienshop kaufen. Während das als Regellösung wegen des geringen Meilenwerts nicht in Frage kommt, kann es für Restmeilen okay sein. Mindestens ist es oft besser, irgendetwas mit den Meilen anzustellen, als sie einfach verfallen zu lassen.

Wenn der Prämienshop aber keine Option ist, dann sollte man sich von seinen Meilen auch einfach mal trennen können. Das ist in jedem Fall besser, als für die Verlängerung von Meilen, die man nicht mehr benötigt noch Geld zu bezahlen. Einige Programme bieten eine einmalige Verlängerung von Meilen gegen eine Gebühr an. Das macht in den allerwenigsten Fällen Sinn – und mal ehrlich: wenn ich in 36 Monaten nicht genug Meilen für einen Miles and More Prämienflug zusammen bekomme, läuft doch auch beim Meilen sammeln was verkehrt.

Fehler beim Meilen sammeln – Fazit

Einige Fehler beim Meilen sammeln können euch teuer zu stehen kommen. Ihr solltet diese zehn populären Fehler bei der Punktejagd deshalb unbedingt vermeiden.

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