Miles and More führt mit dem “Business Season” einen Premium Tarif ein, der den Preis für einen Prämienflug einfach mal verdoppelt. Was als zusätzliches Angebot (vermutlich auf vielfachen Kundenwunsch) angepriesen wird, wirkt wie der Einstieg in ein dynamisches Preissystem. Es wird Zeit, sich nach Miles and More Alternativen umzusehen. Ein Kommentar.
Miles and More Business Season Tarif – was ist passiert?
Erst wirkte es wie ein Versehen, als plötzlich Prämienverfügbarkeiten für Lufthansa Business Class Flüge bei Miles and More mit dem Zusatz “Business Season” zum doppelten Preis auftauchten. Es hatte offenbar einen Testlauf für Miles and More Statusinhaber gegeben. Einen Tag später waren diese Verfügbarkeiten wieder verschwunden.
Dann sickerten Meldungen von einer Videokonferenz von Lufthansa und Mitgliedern des HON Circle, dem höchsten Statuslevel des Vielfliegerprogramms, durch, bei der quasi nebenbei angekündigt wurde, dass man vorhat, ein dynamisches Preissystem für Prämienflüge im Herbst oder Winter 2023 einzuführen. Wieder zwei Tage später verkünden Lufthansa und Miles and More die Einführung des Business Season Tarifs für einen begrenzten Zeitraum. Wer zwischen dem 21.12.2022 und dem 28.02.2023 einen Prämienflug in der Lufthansa Business Class buchen will, hat als zusätzliche Option nun den Business Season zur Auswahl. Der Reisezeitraum ist auf die beliebte Reisezeit rund um Ostern in den Monaten März und April 2023 begrenzt.
Den Business Season Tarif wird es also nur für den Zeitraum von zwei Monaten ausschließlich in der Lufthansa Business Class auf ausgewählten Strecken geben. Bei den ausgewählten Strecken ab München und Frankfurt handelt es sich um die folgenden Ziele. Die Zahl der erforderlichen Meilen entspricht einem Hin- und Rückflug.
Business Season ab Frankfurt
- Frankfurt – Johannesburg für 224.000 Meilen
- Frankfurt – Kapstadt für 224.000 Meilen
- Frankfurt – Los Angeles für 224.000 Meilen
- Frankfurt – Miami für 224.000 Meilen
- Frankfurt – San Francisco für 224.000 Meilen
- Frankfurt – Mexiko für 254.000 Meilen
- Frankfurt – Buenos Aires für 284.000 Meilen
- Frankfurt – Singapur für 284.000 Meilen
Business Season ab München
- München – Kapstadt für 224.000 Meilen
- München – Los Angeles für 224.000 Meilen
- München – Miami für 224.000 Meilen
- München – San Francisco für 224.000 Meilen
- München – Singapur für 284.000 Meilen
Der Business Season Tarif entspricht exakt dem Doppelten des regulären Tarifs nach dem Award Chart. Mit einer Verdopplung des Meilenpreises halbiert sich natürlich auch der Wert einer Miles and More Meile ungefähr.
Marktumfeld für Business Season
Der neue Tarif wird in einer Zeit eingeführt, in der es aufgrund des Mangels an Flugzeugen nach der Pandemie bei gleichzeitig deutlich gestiegener Reiselust wenig Prämienverfügbarkeiten bei Miles and More gibt. Dabei handelt es sich aber um ein temporäres Problem. Zum einen wird die Nachfrage nach Flügen nach dem Corona- Stau irgendwann wieder abebben. Zum anderen kommen 2023 nicht nur vier Airbus A380 zurück in die Lufthansa Flotte sondern auch sukzessive weitere neue Dreamliner.
Wenn also die während der Pandemie angehäuften Meilenberge abgeschmolzen sind und auf ein erweitertes Angebot treffen werden, sollten normale Verfügbarkeiten ausreichend sein. Natürlich gab es auch vor Corona schon Strecken, für die es schwer war, Prämienverfügbarkeiten zu finden. Aber eine echte Mangellage bei den Verfügbarkeiten, die die Einführung eines Business Season Tarifs zum doppelten Meilenpreis rechtfertigen würde, gibt es höchstens noch im Frühjahr 2023. Darin könnte die doch etwas hastig wirkende Einführung dieses neuen Tarifs begründt liegen.
Business Season – Was sind dynamische Preise?
Jetzt könnte man die Sache nüchtern betrachten und nur die Fakten bewerten. Es handelt sich um eine befristete Einführung eines zusätzlichen Tarifs auf einer Handvoll Rennstrecken, für die es auch normalerweise keine Verfügbarkeiten gibt. Außerdem betrifft der Business Season Tarif mit der aktuellen Lufthansa Business Class auch nur eines der unattraktivsten Bordprodukte weltweit. Ich für meinen Teil habe die antiquierte Business Class von Lufthansa in den vergangenen Jahren ohnehin vermieden, so gut es eben ging. Wenn Miles and More im März und April 2023 für diese Business Class nun höhere Preise aufruft als für die eigene First Class, sollen sie das tun. Das gibt den Kunden die Gelegenheit, einmal tolle Produkte anderer Airlines wie Turkish Airlines kennen zu lernen.
Doch was so harmlos als neue Option für das Frühjahr daherkommt, ist ja offensichtlich mehr. Wie oben schon erwähnt, plant Miles and More – angetrieben durch Lufthansa – die Einführung dynamischer Preise zum Jahresende 2023. Doch was sind eigentlich “dynamische Preise”? Was kommt da Ende 2023 auf uns zu?
Normaltarif vs Business Season
Es gibt verschiedene Formen der Dynamisierung. Viele Vielfliegerprogramme kennen heute neben einem Standard- Tarif bereits einen Tarif, der mit höheren Verfügbarkeiten zu höheren Preisen daherkommt. Bei Krisflyer von Singapore Airlines gibt es den Saver und den Advantage Tarif. Turkish Airlines hat offiziell den teureren Tarif als Normaltarif eingestuft und verkauft die günstigeren Saver Tarife quasi als Sonderangebote. Emirates Skywards hat den Saver und Flexi- Tarif und das gleiche gilt auch für Qatar Airways. Iberia Plus und der British Airways Executive Club haben Ferienzeiten generell mit eigenen High Season Preisen ausgestattet.
Allen diesen Modellen ist gemeinsam, dass es weiterhin fixe Preise für die Prämienflüge gibt. Allerdings gibt es zwei Stufen, die sich an der Verfügbarkeit orientieren. Sind die Standard- Prämienverfügbarkeiten aufgebraucht, gibt es noch die Möglichkeit, zu einem erhöhten Preis weitere verfügbare Prämienflüge zu buchen.
Die entscheidende Frage ist, woher die teureren Verfügbarkeiten kommen. Nehmen wir einmal an, Lufthansa gibt für einen bestimmten Flug bisher vier Prämienplätze für die Business Class frei. Wird es dann zukünftig weiterhin vier Prämienplätze zum günstigen Tarif geben und ZUSÄTZLICH dazu weitere Verfügbarkeiten zu einem höheren Preis? Oder wird es dann noch zwei Plätze zum regulären Preis geben und zwei weitere zum Business Season Preis?
Wenn von einem “zusätzlichen” Angebot gesprochen wird, müsste es eigentlich die erste Variante sein. Allein – mir fehlt der Glaube. Ein Blick auf die oben genannten anderen Vielfliegerprogramme zeigt deutlich, dass man dort kaum noch bis gar keine Verfügbarkeiten mehr zum günstigeren Preis findet. Bei Emirates Skywards habe ich das Gefühl, dass man den Saver Tarif komplett ausgesetzt hat, so lange man den Eindruck hat, Flüge eben auch zum Flexi- Tarif verkaufen zu können. Das gilt insbesondere für populäre Routen wie die Fifth Freedom Flights nach New York oder auch die Strecke Dubai – Bangkok. Von Flügen nach Australien ohnehin ganz zu schweigen.
Full Flex Dynamisierung der Preise
Die zweite Möglichkeit, Preise für Prämienflüge zu dynamisieren, ist sie den normalen Regeln für Flugpreise zu unterwerfen. Hier steigt der Preis für einen Prämienflug in gleicher Weise wie der Preis für ein bezahltes Ticket. Zur Orientierung gibt es dann einen Mindestpreis für Meilen, zu dem man dann aber faktisch keine Tickets mehr bekommt.
Beispiele hierfür sind Flying Blue von KLM/Air France oder Mileage Plus von United Airlines. Das einzige Limit für die Meilenpreise wird hier vom gesunden Menschenverstand gesetzt. Insbesondere bei Flying Blue kann man beobachten, wie sehr dieser bei dynamischen Preisen vor die Hunde gehen kann. Preise von einer Million Meilen und mehr sind dort keine kuriose Ausnahme sondern auf vielen Strecken die Regel. Wohlgemerkt nicht für die Air France First Class La Premiere sondern für einen ganz normalen Business Class Flug.
In welche Richtung Miles and More seine Preise entwickeln will, ist vorläufig noch reine Spekulation. Zu befürchten ist allerdings, dass die Verfügbarkeiten der “Einstiegstarife” weiter abnehmen werden und Prämienflüge insgesamt teurer werden. Dabei – das sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben – kassiert die Lufthansa Gruppe ja bereits bei den Airline- Zuschlägen kräftig zusätzlich ab.
Was sind die Alternativen zu Miles and More Business Season?
Nun ist Miles and More ja nicht Teil der Familie sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Dem kann man es grundsätzlich nicht verübeln, dass sie Profite machen wollen. Man muss sich selbst aber seiner Rolle als Marktteilnehmer bewusster werden und seine Loyalität neu überdenken. Nirgendwo steht geschrieben, dass deutsche Vielflieger nur mit Lufthansa fliegen und einen Status nur bei Miles and More erfliegen dürfen.
Natürlich sind Prämienmeilen bei Miles and More in Deutschland durch Miles and More Onlineshopping und Payback besonders leicht zu generieren. Das kann man auch weiterhin machen, weil es praktisch nichts extra kostet. Doch muss man seinen Star Alliance Gold Status tatsächlich mühsam bei Miles and More erfliegen, wenn es bei einer ganzen Handvoll Airlines viel einfacher geht? Zumal der Miles and More Status mit den Programmänderungen ab 2024 vielleicht nicht deutlich schwerer, aber mit der halbierten Statusgültigkeit deutlich unattraktiver wird.
Der Vielflieger der Zukunft wird nicht mehr sklavisch in seiner Loyalität zu einem bestimmten Vielfliegerprogramm verhaftet sein sondern seine Loyalität stärker danach verteilen, wo er sich Vorteile verspricht. Ein erster Schritt dahin kann es sein, Status und Prämienflüge ein Stück weit voneinander zu entkoppeln. Wer die Vorteile des Star Alliance Gold Status weiterhin nutzen möchte, hat ungefähr eine Handvoll Optionen, die alle leichter sind als die Statusqualifikation bei Miles and More.
Seinen Status woanders zu erfliegen, ist zudem die mildeste Form des Liebesentzugs, denn ihr müsst euer Flugverhalten erstmal nicht oder nur geringfügig ändern. Ihr könnt sogar weiter mit Lufthansa fliegen, lasst diese Flüge aber bei einem anderen Vielfliegerprogramm gutschreiben.
Alternativen zu Miles and More: Turkish Airlines Miles&Smiles
Bekannte schnelle(re) Wege zum Star Alliance Gold sind SAS Eurobonus, Aegean Miles + Bonus, Asiana Club oder eben Turkish Airlines Miles&Smiles. Bei Aegean sind allerdings einige Segmente mit der Mutter- Airline erforderlich und Asiana Club wird es so nicht mehr lange geben, weil die Airline vom Konkurrenten Korean Air übernommen wurde. Bleiben also vor allem SAS Eurobonus und Miles&Smiles. SAS Eurobonus ist zwar Transferpartner von American Express, so dass ihr auf diese Weise unkompliziert Prämienmeilen bei Eurobonus generieren könnt. Von den beiden Programmen hat aber Turkish Airlines den deutlich attraktiveren Award Chart – insbesondere auch für Prämienflüge mit Star Alliance Partnern. Meine Empfehlung für die Statusjagd ist daher der Wechsel zu Miles&Smiles.
Ich habe schon mal beschrieben, wie ihr den Star Alliance Gold Status bei Miles&Smiles erfliegen könnt. Das Programm ist sehr ähnlich aufgebaut wie Miles and More. Ihr habt ebenfalls drei Qualifikationsstufen, die Classic Plus, Elite und Elite Plus heißen. Ihr benötigt folgende Anzahl an Statusmeilen für die Qualifikation, wobei das Qualifikationsjahr mit eurem ersten Flug beginnt und somit nicht dem Kalenderjahr gleicht.
- Classic Plus: 25.000 Meilen (entspricht dem Star Alliance Silber)
- Elite: 40.000 Meilen (entspricht dem Star Alliance Gold)
- Elite Plus: 80.000 Meilen
Das Besondere an Turkish Airlines Miles&Smiles ist, dass die Requalifikation deutlich weniger Meilen erfordert. Übrigens ist der Status bei Miles and Smiles auch zwei Jahre lang gültig und es gibt im Falle des Qualifikationsversagens ein “Soft Landing”. Kommt euch das bekannt vor?
Für die Requalifikation benötigt ihr nur noch
- für den Elite Status 30.000 Meilen im ersten Jahr oder 45.000 Meilen in beiden Jahren der Statusgültigkeit
- für den Elite Plus Status entweder 40.000 im ersten oder 60.000 Meilen in beiden Jahren der Statusgültigkeit
Ärgerlich ist, dass es außer Flügen kaum eine Möglichkeit gibt, in Deutschland Prämienmeilen bei Miles and Smiles zu sammeln. Das ist wirklich schade, denn das Programm hat einen überragend attraktiven Award Chart. Ihr werdet jedenfalls keine Probleme haben, eure mit Flügen gesammelten Meilen in tollen Prämienflügen anzulegen. Ein paar Beispiele für Business Class Flüge:
- Deutschland nach Dubai für 24.500 Meilen
- Deutschland nach Indien für 30.000 Meilen
- Deutschland in die USA für 45.000 Meilen
- Deutschland nach Südamerika für 52.500 Meilen
- Deutschland nach Fernost für 45.000 Meilen
Hier lest ihr eine Einführung in das Programm und die Miles and Smiles Sweet Spots.
Alternativen zu Miles and More: LifeMiles
Wie gesagt, der progressive Vielflieger 2023 wird Status und Prämienflüge zunehmend entkoppeln und jeweils das Programm nutzen, dass für ihn am besten ist. Miles and Smiles wäre nahezu perfekt für Status und Prämienflüge, wenn man günstig an Prämienmeilen kommen würde. So lange dies nicht der Fall ist, könnt ihr euch eure Prämienmeilen günstig bei einem Programm der Star Alliance einkaufen, wo die Meilen billig und die Prämienflüge günstig sind.
Das fast perfekte Programm dafür ist LifeMiles, das Vielfliegerprogramm der südamerikanischen Avianca. Bei LifeMiles könnt ihr fast jeden Lufthansa (oder anderen Star Alliance Flug) zu ähnlichen Meilenpreisen buchen wie bei Miles and More. Allerdings erhebt LifeMiles nicht die hohen Airline- Zuschläge, so dass ihr unter dem Strich ein paar Hunderter für einen Business Class Flug spart. Ich habe exemplarisch für die Lufthansa First Class mal aufgeschlüsselt, wo ihr diese am günstigsten buchen könnt (Lufthansa First Class mit Meilen buchen).
LifeMiles verkauft Meilen ganz einfach mit attraktivem Bonus – und das ungefähr einmal im Monat. Dazu gibt es das beliebte LifeMiles + Money, bei dem ihr bei der Buchung noch mal mehr als die Hälfte der Meilen zu einem Preis von ungefähr 1,2 Cent pro Meile dazukaufen könnt. Ihr spart euch so das jahrelange Sammeln von Meilen und habt auch nicht das Risiko von Entwertungen. Hier habt ihr eine umfassende LifeMiles Einführung mit vielen attraktiven Sweet Spots.
Alternativen zu Miles and More: Air Canada Aeroplan
Aeroplan von Air Canada könnte das Best Case Scenario sein, wie sich Miles and More in den nächsten Jahren entwickeln wird. Aeroplan hat 2020 ein komplett neues Awardsystem eingeführt, bei dem die Preise für Prämienflüge mit der eigenen Airline voll dynamisiert wurden. Das hat absehbar dazu geführt, dass ausgerechnet Prämienflüge mit der eigenen Airline vollkommen uninteressant geworden sind.
Dafür ist der Award Chart für die Partner- Airlines extrem attraktiv. Zudem ist man bei Aeroplan sehr rührig, neue – auch allianzfremde – Partner- Airlines zu gewinnen. Mittlerweile hat Aeroplan ein illustres Netz an Partnern insbesondere im Nahen Osten mit allianzfreien Airlines wie Gulf Air, Oman Air und neuerdings sogar Emirates. Auch ist man bei Aeroplan offenbar sehr gut im Verhandeln von Verfügbarkeiten. So findet man aktuell Verfügbarkeiten für die Singapore Airlines Business Class, die es bei keinem anderen Star Alliance Vielfliegerprogramm (außer Krisflyer natürlich) gibt.
Der Aeroplan Award Chart teilt die Welt in gerade einmal vier Zonen auf. Preise für Prämienflüge richten sich einerseits nach diesen Zonen und andererseits nach der Distanz. Treibstoffzuschläge erhebt Aeroplan als modernes Vielfliegerprogramm natürlich nicht mehr – und gibt sie auch nicht weiter, wo Airlines sie noch erheben. Wie bei LifeMiles könnt ihr also Lufthansa Prämienflüge hier ohne Airline- Zuschläge buchen.
Die vielen allianzfremden Partner können zudem auch eine Art “Einstiegsdroge” sein, vielleicht auch mal Airlines einer anderen Allianz auszuprobieren. Gerade auf der Langstrecke, wo man ohnehin meist mindestens einmal umsteigen muss, ist der Heimvorteil von Lufthansa nicht mehr ganz so groß. Vor allem aber kann man dann einmal bestaunen, welches Service- Niveau bei anderen – insbesonderen asiatischen – Airlines selbstverständlich ist.
Aber auch, wer partout nicht von Lufthansa lassen kann, wird bei Aeroplan auf vielen Strecken günstiger buchen können als bei Miles and More. Hier gibt es eine Einführung in das Aeroplan Programm und hier eine Auswahl an Aeroplan Sweet Spots. Aeroplan verkauft regelmäßig Punkte mit bis zu 100% Bonus, so dass ihr einen Preis von 1,2 Cent erzielen könnt. Hier lest ihr, ob gerade Aeroplan Punkte mit Bonus kaufen möglich ist.
Miles and More Alternativen – Einfluss als Kunde nutzen
Habt ihr euch schon mal gefragt, warum Ferrero kein Nutella mit Erdbeergeschmack auf den Markt gebracht hat? Ich kann nur mutmaßen, aber ich denke, Ferrero ist klar, dass die Kunden das nicht annehmen würden. Bei Airlines und auch bei Vielfliegerprogrammen ist das ganz ähnlich.
Miles and More führt mit dem Business Season nicht zum ersten Mal einen neuen Tarif ein. Produkteinführungen sind im Wirtschaftsleben gang und gäbe. Nicht jede Produkteinführung überlebt allerdings die Einführungsphase. Es kommt darauf an, ob das neue Produkt vom Kunden angenommen wird. Auf Miles and More bezogen heißt das ganz einfach: Wenn niemand bereit ist, das Doppelte für einen Prämienflug zu bezahlen sondern sich nach Alternativen bei Wettbewerbern umschaut, setzt sich Business Season auch nicht durch. Wer also einfach mit Turkish Airlines nach Kapstadt fliegt – und dabei eine tolle Airline mit hervorragendem Service kennenlernt – trägt aktiv dazu bei, dass sich diese Meilenentwertung nicht durchsetzen wird.
Die Miles and More Alternativen, nach denen nun lauthals gerufen wird, gibt es schon seit Jahren. Die Kundschaft ist einfach nur zu träge oder zu bequem, sich mit diesen Alternativen zu befassen und sie anzunehmen. Um bei dem Nutella Vergleich zu bleiben: Verbraucher steigen eben nicht von dem geliebten Nutella auf Nusspli um, weil Ferrero den Preis um zehn Prozent erhöht. Aber verdoppeln…?
Es ist überhaupt kein Boykott oder gar eine Revolution, wenn man an einer bestimmten Stelle sagt: Ich mache das nicht mehr mit. Es ist das gute Recht eines Wirtschaftsunternehmens ein neues Produkt einzuführen – oder auch den Preis für ein altes Produkt zu verdoppeln. Und es ist das gute Recht des Verbrauchers, sich dann nach Alternativen umzuschauen.
Fazit
Miles and More führt mit Business Season einen neuen Tarif für Prämienflüge ein, bei dem die Zahl erforderlicher Meilen verdoppelt wird. Nach der erst vor wenigen Tagen vorgestellten Halbierung der Statusgültigkeit werden nun Zweifel laut, ob Miles and More sich noch auf dem richtigen Weg befindet. Mit Programmen wie Miles and Smiles, LifeMiles oder Aeroplan stehen drei Miles and More Alternativen exemplarisch für viele mehr bereit. Man muss sie nur nutzen.
Der Trend wird insgesamt weg von lebenslanger Loyalität zu einem Programm hin zur Nutzung des für die eigenen Pläne jeweils besten Programms gehen. Dabei wird Miles and More weiter eine Rolle spielen, weil in Deutschland Meilen besonders einfach generiert werden können. Doch man kann einen Status sehr viel einfacher woanders erreichen und seine Langstrecken- Prämienflüge sehr viel günstiger anderswo buchen. Fangen wir damit an.
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